Frage: Bauarbeiten

Hallo Herr Dr. Bluni, danke erstmal, dass Sie diesen tollen Service im Internet anbieten! Das ist viel besser als in irgendwelchen Foren rum zu lesen und zum schluss noch verunsicherter zu sein. Ich habe folgendes Anliegen: bei uns wurden Sanierungsarbeiten an einem mit einem Zelt abgedeckten Balkon vorgenommen. Da Teerbahnen und Schlacke (Schwermetallgemisch welches zur Abdichtungszwecken bei Altbauten verwedenet wird) abgetragen wurde, staubte es unheimlich. Da mein Mann nicht da ist und ich die Baumassnahmen überwachen sollte, bin ich bestimmt 3-4 x jeweils ca. 5 min auf dem abgedeckten Balkon gewesen um mit den Bauarbeitern zu sprechen. Es hat ganz schön nach Teer und Gott weiss was gestunken. Und in der Luft lag Staub den ich natürlich auch eingeatmet habe. Auch wenn es auf dem Balkon war, ist dieser ja abgedeckt und daher ist auch nicht so viel Luftzirkulation da gewesen. Ich hatte am Wochenende auch etwas Reizhusten, der jetzt wieder weg ist. Ich bin Ende 19. Anfang 20ssw. auf dem Balkon gewesen. Nun mache ich mir grosse Sorgen meinem Baby damit geschadet zu haben. Ich dachte nach dem 3. Monat ist die kritische Phase der Enwticklung rum. Aber nun habe ich irgendwo gelesen, dass das Gehirn sich natürlich im 2.-3. Trimester entwickelt und wenn man Umwelteinflüssen ausgesetzt wird, dann ist in erster Linie ein Hirnschaden zu befürchten, da alle anderen Organe ja schon fertig angelegt sind. Können Sie mir sagen, wie Ihre Einschätzung der oben genannten Situation ist und ob es tatsächlich so ist, dass es eine kritische Phase für die Hirnentwicklung ist. Wie robust ist so ein Baby in der SSW in der ich mich befunden habe? Vielen Dank Manis

Mitglied inaktiv - 16.12.2009, 10:17



Antwort auf: Bauarbeiten

Liebe Manis, erst einmal vielen Dank für Ihre lobenden Worte. Nun zu Ihrer Frage: es ist richtig, dass lösungsmittelhaltige Dämpfe aus Farben und Lacken, aber auch die Dämpfe des Teers grundsätzlich eine Gefährdung des Ungeborenen darstellen. Deshalb sollte in einer Schwangerschaft das Arbeiten mit Lösungsmitteln verschoben oder delegiert werden, dann muss man sich weniger Gedanken machen. Aber: es sind in der Regel höhere Mengen, die inhaliert werden müssten, dass Folgen zu erwarten wären; ob dieses in einer solchen Situation der Fall wäre, kann man aber nicht ohne weiteres sagen. Es ist der Beschreibung nach aber wohl eher nicht anzunehmen. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 16.12.2009