lotus2009
Hallo Dr. Bluni, ich bin aktuell in der 25. SSW schwanger und neige leider sehr zu vorzeitigen Wehen, habe auch schon zwei Frühgeburten hinter mir. Mein Frauenarzt hat mir nun ab der 18. SSW Spiropent gegeben, mit einer Anfangsdosierung von 2 Tabletten pro Tag. Vor etwa zwei Wochen haben wir die Dosis auf drei Tabletten pro Tag gesteigert, ich nehme sehr sorgfältig alle acht Stunden eine Dosis und vertrage das Medikament auch sehr gut. Nun hat mir mein Arzt aber gesagt, dass er die Dosierung eigentlich eher wieder zurückschrauben würde anstatt in einigen Wochen noch höher zu gehen. Im hiesigen Krankenhaus mit Perinatalstufe 1 war die Ärztin jedoch ganz gelassen und meinte, die Maximaldosis sei noch lange nicht erreicht. Was stimmt denn nun? Mit meiner Tochter kam ich mit 3 Spiropent pro Tag in die 32. SSW, was ja auch schon nicht schlecht ist. Aber wenn ich es weiter schaffen würde, wäre das für das Baby doch auch nicht verkehrt... Ist es denn wirklich ein Problem, das Spiropent auf 4 Tabletten pro Tag anzuheben? Momentan brauche ich es ja (noch) nicht, aber beruhigen würde mich die theoretische Option schon. Und, ich nehme Baldrian ein, alkoholfreie Kapseln von ratiopharm. Da es bei uns im Grunde immer stressig zugeht, nehme ich auch gewöhnlich jeden Tag eine Kapsel; nur jetzt in der Schwangerschaft alllerdings, sonst nicht... ;o) Dadurch nimmt das Baby doch keinen Schaden, nein? Auch bei längerer Anwendung nicht? Vielen Dank für Ihre Antwort & Grüße, lotus2009
Hallo, 1. eine orale Wehenhemmung gilt schon lange auch in den aktuellen Leitlinien als obsolot, da sie außer Nebenwirkungen keinen erwiesenen Effekt hat. Im übrigen sind in der 18.SSW noch gar keine Rezeptoren da, die auf ein solches Mittel ansprechen würden. 2. wenn sich vorzeitige Wehen in der 25.SSW einstellen, dann sollte immer ein Perinatalzentrum eingebunden werden in der Frage, was die sinnvollste Maßnahme denn ist. 3. zu Baldrian liegen für die Schwangerschaft keine ausreichenden Daten zur Unbedenklichkeit vor. Liebe Grüße VB Quellen http://www.agmfm.de/_download/unprotected/g_04_03_01_medikamentoese_wehenhemmung.pdf (AWMF-Leitlinie 015/025 „Medikamentöse Wehenhemmung bei drohender Frühgeburt“ der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (Expertenkommission), Stand: September 2006, letzter Abruf:2.7.2012 Gyetvai K, Hannah ME, Hodnett ED, Ohlsson A. Tocolytics for preterm labor: a systematic review. Obstet Gynecol 1999; 94: 869–77 Lewis R, Mercer BM, Salama M, Walsh MA, Sibai BM. Oral terbutaline after parenteral tocolysis: a randomized, double-blind, placebo controlled trial. Am J Obstet Gynecol 1996;175:834-7 von Mandach U, Hermer M, Huch R, Huch A. Ist die Dauertokolyse sinnvoll? Geburtsh Frauenheilk 2002; 62:52–9