Mitglied inaktiv
Hallo, für mein erstes Kind 2004 geb wurde es automatisch in der 35-36 SSW nach Bakterien untersucht (Abstrich) und von der Krankenkasse bezahlt. Für meine 2. Schwangerschaft die jetzt endet wurde ich gefragt, ob ich den Test machen lassen will, da er nicht von der KK gezahlt wird (10 EUR). Für mein erstes Kind wurde ich positiv getestet und mit Antibiotika vor der Entbindung und während der Entbindung behandelt. Da mein Baby aber innerhalb 4 Std nach meiner Behandlung kam, wurde er ebenfalls mit Penicilin behandelt (Spritze direkt nach der Geburt!). Er wurde daher nicht infiziert. Ich wurde damals wenig aufgeklärt und denke, die folgende Infos können hilfreich sein.
hallo Charline, im Folgenden meine Beurteilung des Sachverhaltes: Untersuchungen zufolge finden sich diese Bakterien (ß-hämolysierende Streptokokkender Gruppe B) bei etwa 10 bis 30 Prozent aller Schwangeren. Sie werden aber bekanntermaßen nicht bei allen symptomatisch und auch nicht bei allen haben sie eine klinische Bedeutung. So können sie vorzeitige Wehen und einen vorzeitigen Blasensprung begünstigen. Unter der Geburt können diese Keime bei den Neugeborenen zu schweren und gefürchteten Infektionen mit einer Lungenentzündung führen. Bei Nachweis solcher Keime in der Scheide wird deshalb unter der Geburt eine Behandlung mit Antibiotika durchgeführt. Hierdurch kann das Risiko einer Lungenentzündung beim Neugeborenen deutlich gesenkt werden. Entsprechend einer aktuellen Leitlinien der Fachgesellschaften für Gynäkologie & Geburtshilfe wird mittlerweile für alle schwangeren Frauen zwischen der 35.-37. Schwangerschaftswoche ein bakteriologischer Abstrich aus der Scheide empfohlen, um nach bestimmten Bakterien, den so genannten ß-hämolysierenden Streptokokken, zu suchen. Dieses ist aber keine so genannte S3-Leitlinie, die damit verbindlich wäre. Darüber hinaus ist diese Untersuchung kein Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien und kann ohne begründeten Verdacht oder Risiko auch nicht routinemäßig bei einer gesetzlich versicherten Schwangeren durchgeführt werden. Es sollte darüber informiert werden und dann kann die Schwangere entscheiden, ob Sie nach den Keimen suchen lassen möchte. Dann ist dieses aber eine Wunschleistung, die privat in Rechnung gestellt würde. VB
Mitglied inaktiv
... habe die Infos vergessen... Streptokokken in der Schwangerschaft Bei 20-36% der schwangeren Frauen finden sich Streptokokken der Gruppe B im Genitalbereich. Diese Bakterien sind normalerweise harmlose Besiedler der Vaginalschleimhaut. Schwangere können allerdings bei der Geburt das Neugeborene damit infizieren. Als Folge davon können beim Kind kurz nach der Geburt („early onset“) oder nach 1-6 Wochen („late onset“) schwere Infektionen auftreten. Die Frühinfektion geht mit Blutvergiftung (Sepsis), Lungen- und Hirnhautentzündung einher. Mit neurologischen Schäden und Langzeitfolgen ist bei dieser frühen Form ebenfalls zu rechnen. Bei der Spätform kann das Risiko, insbesondere bei Frühgeborenen, an einer solchen Infektion zu sterben sehr hoch sein. Aus diesen Gründen hat die Fachgesellschaft der Deutschen Gynäkologen Empfehlungen zur Vorbeugung gegen diese so genannte neonatale B-Streptokokkeninfektion gegeben. Vorbeugung gegen die B-Streptokokkeninfektion Eine ausführliche Befragung sollte im Vorfeld durch Ihren Arzt erfolgen. Hatte eines ihrer Kinder bereits einmal nach der Geburt eine B-Streptokokkeninfektion oder hatten Sie selbst einmal einen Harnwegsinfekt mit B-Streptokokken? Dann sollte unter der Geburt auf jeden Fall eine Gabe von Antibiotika erfolgen. Ansonsten sollte bei jeder Schwangeren zwischen der 35. und 36. Schwangerschaftswoche eine Untersuchung auf Vorhandensein von B-Streptokokken durchgeführt werden. Hierzu braucht Ihr Arzt lediglich einen Vaginalabstrich zu entnehmen. Diese Abstriche werden im Labor mittels einer bakteriologischen Kultur untersucht. Sollten bei Ihnen B-Streptokokken nachgewiesen werden, wird eine Gabe von Antibiotika unter der Geburt empfohlen, damit das Risiko für das Kind, sich zu infizieren minimiert wird. Eine Antibiotikatherapie längere Zeit vor der Geburt ist nicht ratsam, da die B-Streptokokken relativ schnell nach Beendigung der Therapie wieder auftauchen. Teilen Sie es auch der Klinik oder Ihrer Hebamme mit, wenn bei Ihnen B-Streptokokken bei der Vorsorgeuntersuchung gefunden worden sind. Ihre Sicherheit wächst. Die Umsetzung dieser Maßnahmen hat in den USA dazu geführt, dass 4000 Neugeborene pro Jahr weniger an einer B-Streptokokkeninfektion erkranken und dass etwa 200 Todesfälle an Streptokokkensepsis vermieden werden konnten. In Deutschland wird der Test leider nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen Gruss. Charline
Mitglied inaktiv
... habe die Infos vergessen... Streptokokken in der Schwangerschaft Bei 20-36% der schwangeren Frauen finden sich Streptokokken der Gruppe B im Genitalbereich. Diese Bakterien sind normalerweise harmlose Besiedler der Vaginalschleimhaut. Schwangere können allerdings bei der Geburt das Neugeborene damit infizieren. Als Folge davon können beim Kind kurz nach der Geburt („early onset“) oder nach 1-6 Wochen („late onset“) schwere Infektionen auftreten. Die Frühinfektion geht mit Blutvergiftung (Sepsis), Lungen- und Hirnhautentzündung einher. Mit neurologischen Schäden und Langzeitfolgen ist bei dieser frühen Form ebenfalls zu rechnen. Bei der Spätform kann das Risiko, insbesondere bei Frühgeborenen, an einer solchen Infektion zu sterben sehr hoch sein. Aus diesen Gründen hat die Fachgesellschaft der Deutschen Gynäkologen Empfehlungen zur Vorbeugung gegen diese so genannte neonatale B-Streptokokkeninfektion gegeben. Vorbeugung gegen die B-Streptokokkeninfektion Eine ausführliche Befragung sollte im Vorfeld durch Ihren Arzt erfolgen. Hatte eines ihrer Kinder bereits einmal nach der Geburt eine B-Streptokokkeninfektion oder hatten Sie selbst einmal einen Harnwegsinfekt mit B-Streptokokken? Dann sollte unter der Geburt auf jeden Fall eine Gabe von Antibiotika erfolgen. Ansonsten sollte bei jeder Schwangeren zwischen der 35. und 36. Schwangerschaftswoche eine Untersuchung auf Vorhandensein von B-Streptokokken durchgeführt werden. Hierzu braucht Ihr Arzt lediglich einen Vaginalabstrich zu entnehmen. Diese Abstriche werden im Labor mittels einer bakteriologischen Kultur untersucht. Sollten bei Ihnen B-Streptokokken nachgewiesen werden, wird eine Gabe von Antibiotika unter der Geburt empfohlen, damit das Risiko für das Kind, sich zu infizieren minimiert wird. Eine Antibiotikatherapie längere Zeit vor der Geburt ist nicht ratsam, da die B-Streptokokken relativ schnell nach Beendigung der Therapie wieder auftauchen. Teilen Sie es auch der Klinik oder Ihrer Hebamme mit, wenn bei Ihnen B-Streptokokken bei der Vorsorgeuntersuchung gefunden worden sind. Ihre Sicherheit wächst. Die Umsetzung dieser Maßnahmen hat in den USA dazu geführt, dass 4000 Neugeborene pro Jahr weniger an einer B-Streptokokkeninfektion erkranken und dass etwa 200 Todesfälle an Streptokokkensepsis vermieden werden konnten. In Deutschland wird der Test leider nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen Gruss. Charline
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