Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, ich habe vor 4 Monaten ein Baby bekommen, Saugglockengeburt mit Dammschnitt. Jetzt habe ich seit mehreren Wochen einen bräunlich-gelben Ausfluss, hängt das vielleicht noch mit der Geburt zusammen? Zudem zieht die Naht immer noch sehr unangenehm, GV tut mir dort weh, ist das normal nach 4 Monaten? Vielen Dank für Ihre Antworten. Martina
hallo, einen Zusammenhang mit einer Geburt kann man hier meist nicht herleiten. Ausfluss alleine bedeutet noch nicht, dass hier etwas behandlungsbedürftiges vorliegt, denn es ist nur ein Symptom. Und auch außerhalb einer Schwangerschaft kann Ausfluss physiologischerweise erhöht sein. Ob dem eine bakterielle Ursache oder ein Pilz zugrunde liegt, kann man in vielen Fällen nur sagen, wenn man den Ausfluss mikroskopisch und anhand des Säuregrades untersucht. Insofern ist eine pauschale Aussage, was zu tun ist, hier leider so nicht möglich. Ausser, der Empfehlung, dann ,wenn möglich, vor Ort einen Arzt zu fragen. Zu intermittierenden Schmerzen im Dammbereich nach einer Entbindung kann man folgendes sagen: Dieses Problem ist nicht nur für die betroffenen Frauen ein Problem, sondern auch für die behandelnden Ärzte, da man hier keine Patentlösung anbieten kann und sich häufig organisch nichts Fassbares findet. Zu dieser Problematik gibt es nur wenige wissenschaftliche Abhandlungen, und die meisten finden, dass es eben nicht immer an einem Dammschnitt oder Dammriss liegt, dass Schmerzen beim Verkehr auftreten, da auch Frauen nach Kaiserschnitt über derartige Probleme klagen. Dennoch finden sich die von Ihnen beschrieben Beschwerden bei Frauen nach einer normalen Entbindung mit Dammriss- oder schnitt häufiger als bei Frauen nach einem Kaiserschnitt. In den ersten 1-3 Monaten ist es sicher nicht ungewöhnlich, dass das Gewebe sehr empfindlich ist, dass eventuell das körperliche Empfinden ein anderes ist und dass es entsprechend auch mal Beschwerden machen kann. Sofern sich organisch nichts findet, (in einigen Fällen kann es wirklich sinnvoll sein, den Damm in einem kleinen chirurgischen Eingriff nochmals zu dehnen; gerade wenn der Scheideneingang deutlich enger als vorher ist), kann man hier nur symptomatisch behandeln und an die Geduld der Frau und Paare appellieren, da sich das Problem in den meisten Fällen mit der Zeit von selbst löst. Man sollte auch daran denken, dass das eventuelle Stillen zu verstärkter Trockenheit in der Scheide und dann auch zu Schmerzen (beim Verkehr) führen kann. Hier kann entweder eine lokal aufzutragende Östrogencreme oder eine Gleitcreme (bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen nur eine auf Wasserbasis) schon Abhilfe leisten. VB