Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich habe schon von verschiedenen Gynäkologen (auch Profs an der Uni)den Rat gehört, zur Unterstützung der Plazentaausbildung tägl. ASS 100 einzunehmen und zwar sobald die SS bekannt wird. Nicht zuletzt, um FG zu vermeiden und auch ohne spezielle Indikation. Auf der anderen seite liest man immer wieder, dass ASS das FG-Risiko erhöht. Welcher Meinung sind denn Sie? Herzlichen Dank
liebe Mimi, nein, das ist völlig falsch. Eine solche Empfehlung gibt es sicher nicht und sie entbehrt auch der Grundlage! bei der Betreuung von Patienten mit einer vor der 32. SSW aufgetretenen Wachstumsretatdierung oder Präeklampsie in der Vorgeschichte wird bei Fehlen einer zugrunde liegenden Erkrankung (Hypertonie, Nierenerkrankung, Diabetes) die prophylaktische Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS, 100 mg einmal täglich abends) von einingen Fachvertretern empfohlen. Die Wachstumsretardierung wäre z.B. eine Folge einer Plazentainsuffizienz. Die Wirksamkeit von Aspirin scheint umso größer zu sein, je eher die Prophylaxe begonnen wird. Aufgrund fehlender Unbedenklichkeitsnachweise wird derzeit die Acetylsalicylsäure aber erst ab der 12. SSW empfohlen. Auch Patientinnen mit Nachweis eines pathologischen uterinen Doppler-Flussmusters im 2. Trimenon oder bereits nachgewiesener Wachstumsretardierung kann demzufolge Acetylsalicylsäure gegeben werden. Dies geschieht unter der Vorstellung gefäßerweiternder Effekte und der Vermeidung thromboembolischer Ablagerungen im Bereich der Gefäße der Plazenta. VB