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Guten Tag Dr. Bluni Ich bin in der 14. Schwangerschaftswoche. Mein Arzt hat mir Gestern für die kommenden 3 Monate Aspirin Cardio 100 verschrieben. Der Grund hierfür ist, dass mein Sohn bei seiner Geburt (zwei Wochen vor Termin) nur 2310g gewogen hat. Zudem hatte er Probleme die Nahrung zu behalten, hatte dadurch zuviel abgenommen und musste noch für ein paar Tage in die Neonatologie. Auch das Stillen hat erst zwei Wochen nach der Geburt geklappt. Mein Arzt meinte nun es könnte daran gelegen haben, dass meine Plazenta nicht gut durchblutet war. Ist es üblich bzw. verbreitet in so einem Fall Aspirin zu verschreiben? Besten Dank für Ihre Antwort. Grüsse Vera
liebe Vera, bei der Betreuung von Patientinnen mit einer vor der 32. SSW aufgetretenen IUGR (Wachstumsretardierung) oder Präeklampsie in der Vorgeschichte wird bei Fehlen einer zugrunde liegenden Erkrankung (Hypertonie, Nierenerkrankung, Diabetes) die prophylaktische Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS, 100 mg einmal täglich abends) empfohlen. Die Wirksamkeit von ASS scheint umso größer zu sein, je eher die Prophylaxe begonnen wird. Aufgrund fehlender Unbedenklichkeitsnachweise wird derzeit die ASS-Gabe erst ab der 12. SSW empfohlen. Auch Patientinnen mit Nachweis eines pathologischen uterinen Doppler-Flussmusters im 2. Trimenon oder bereits nachgewiesener IUGR sollte ASS gegeben werden. Sicher wäre dieses im Einzelfall immer vor Ort zu erörtern. VB