Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni, bin im Moment in der 20. SSW mit dem zweiten Kind. Erste Schwangerschaft war katastrophal, vorzeitige Wehen, verkürzter Muttermund, der Kleine kam in der 33 SSW. Habe jetzt ca. seit der 15. SSW immer mal wieder einen harten Bauch und habe das dem FA auch gesagt. Bekomme jedesmal die Panik, wenn es wieder krampft. Er kontrolliert trotzdem nur alle 4 Wochen, meint das reicht, da bei der letzten Untersuchung noch alles ok war. Kein Trichter, keine Verkürzung, etc. Bei der 1. Schwangerschaft hat man immer nur über den Bauch nach dem Baby geschaut und so nicht rechtzeitig bemerkt, was im Argen lag. Komme mir mittlerweile vor, wie ein Hypochonder und nicht so richtig ernst genommen. Sind in meinem Fall 4wöchige Kontrollen ausreichend, oder sollten sie eher zweiwöchig sein, damit man noch rechtzeitig eingreifen kann, Cerclage, etc? Ich solle ja nicht so häufig nachschauen lassen, ändere so wie so nichts und erhöhe nur das Risiko auf bakterielle Infektionen. Lieber Gruß Silvia
Liebe Silvia, 1. die Vorgeschichte stellt sicher ein erhöhtes Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit dar, wobei man dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen kann. Wichtig bei einer Folgeschwangerschaft ist sicher neben der ausreichenden Aufklärung und Information durch den behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin auch das Gespräch über mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen; Ausschluss bakterieller Besiedlungen der Scheide, ph-Wert-Kontrollen, die prophylaktische Einnahme von Magnesium und der frühzeitige Ausschluss einer vorzeitigen Wehentätigkeit und eine Verkürzung des Gebärmutterhalses gemessen im vaginalen Ultraschall. 2. dieses beinhaltet keine häufigeren UNTersuchungen als in dem 4-Wochenintervall, sofern es dafür keine Indikation gibt, denn häufigeres Untersuchen ist in aller REgel nicht in der Lage Frühgeburtsbestrebungen früher zu erkennen oder sie gar zu verhindern. Dieses sollte auch immer individuell abgestimmt sein. Eine Cerclage kommt heute nur noch bei dringenden Gründen in Frage und nicht zur reinen Prophylaxe. 3. die Tatsache, dass die Erwartungshaltung der Schwangeren häufig eine andere ist und dieses schon mal im Praxisalltag untergehen kann - was sicher nicht beabsichtigt ist - ist auch mir gut bekannt; lässt sich aber bestimmt nicht immer vermeiden. Und deshalb halte ich es immer für die bessere Lösung, in einer solchen Situation mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin die Dinge zu klären und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, als hier vorschnell den Frauenarzt oder Frauenärztin zu wechseln, was im Zeitalter der Chipkarte immer (noch) möglich ist, da bisher keine Prüfung stattfindet. VB