Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Angstzustände

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Angstzustände

Mitglied inaktiv

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Hallo, bin jetzt in der 24. SSW. Ich leide seit ein paar Tagen unter unerklärlichen Angstzuständen, innerer Unruhe. Dabei habe ich dazu keinen Grund! Kann ich irgendwas dagegen unternehmen, ohne mein Baby zu schaden? Vielen Dank für Ihre Antwort.. Sonrie


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, die Angst, dass das eigene Kind mal krank wird oder ihm etwas zustoßen könnten, kennen sicher alle Eltern. Bei einigen ist dieses - auch auf Grund von bestimmten Erfahrungen oder Erlebnissen - besonders stark ausgeprägt. Wenn eine Mutter beschreibt, dass sie sich selbst Sorgen macht über ihre eigenen Sorgen und Ängste, sollte dieses sehr ernst genommen werden. Hier wäre mit dem Kinder-, Haus- oder Frauenarzt das Gespräch zu suchen. Es kann sich aber auch als notwendig ergeben, hier professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zum Beispiel mit einem Therapeuten, bei dem/der dann ein Gesprächstermin vereinbart werden sollte. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo Sonrie, ich hatte in der letzten SS ein ähnliches Problem, das ist nichts Ungewöhnliches. In der Schwangerschaft kann - hormonell bedingt - schonmal die Seele aus dem Gleichgewicht geraten. Hormone sind nämlich Botenstoffe, die auch auf das Gehirn wirken. Da die Konzentration mancher Hormone in der SS um ein Mehrtausendfaches des normalen Wertes ansteigt, können schonmal Depressionen, Angstzustände oder andere vorübergehende neurotische Symptome auftreten. Das geht spätestens nach der Schwangerschaft wieder weg. Nur wenn sie extrem werden, sollten sie medikamentös behandelt werden, das gilt vor allem für Depressionen. Klar könntest Du sicher etwas Homöopathisches einnehmen, dafür brauchst Du aber einen wirklich erfahrenen Homöopathen, der mit Dir eine ausführliche Anamnese macht. Eine Selbstbehandlung kann mehr schaden als nutzen, die Homöopathie sollte gerade auch in der SS vorsichtig und nur unter Anleitung angewendet werden, sie ist keineswegs nebenwirkungsfrei. Besser finde ich es, eine Entspannungsmethode anzuwenden. Autogenes Training z.B. lernt man sehr rasch, es wird manchmal sogar speziell für Schwangere angeboten. Gut wirken auch Yoga und Meditation. Auch hier gibt es Schwangeren-Kurse, wobei der Kurs nicht speziell für Schwangere sein muss, ein normaler tut es auch. Generell hilft es aber sicher schon, wenn Du verstehst, dass die Angst nichts Gefährliches oder Schlimmes ist. Sie kann Dir körperlich nicht schaden und ist auch für das Ungeborene nicht schädlich. Akzeptiere sie als Teil Deines momentanen Seelenzustands. Eine Schwangerschaft bringt ja sehr viele Veränderungen mit sich, auch das kann unbewusste Ängste auf den Plan rufen. Wenn die Angst auftritt, hat es mir sehr geholfen, mich nicht weiter in das Gefühl hineinzusteigern, es auszuloten und zu beobachten. Sondern zu sagen, aha, jetzt habe ich gerade wieder so ein komisches Angstgefühl, na macht nichts. Und mich dann einer anderen Tätigkeit zuzuwenden. Je mehr Angst man vor der Angst hat, desto mehr kann sie sich ausweiten. Je gelassener man mit ihr umgeht, desto rascher verschwindet sie wieder. Liebe Grüße, Astrid


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