Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Angst vor Cytomegalie

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Angst vor Cytomegalie

sunfunny12345

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich bin in der 17. SSW und Cytomegalie negativ. Ich muss noch erwähnen, dass ich unter vielen Ängsten leide, was die Schwangerschaft betrifft und deshalb wäre es schön, wenn Sie Verständnis für meine Fragen hätten. Vorgestern hatte ich das 4 Monate alte Baby einer Freundin auf dem Arm. Das Baby hat sich die Finger in den Mund gesteckt und anschließend meine Hand berührt. Auch habe ich mit meiner Hand die Schnullerkette, an der etwas Speichel hing, berührt. Es gab jedoch keinen direkten Kontakt über Schleimhäute (ich habe den Schnuller beispielsweise nicht abgeleckt oder die Finger des Babys in den Mund genommen). Leider habe ich sehr trockene Hände, die an einigen Stellen auch sehr rissig sind. Ca. 10 min. später, nachdem ich das Baby auf dem Arm hatte, habe ich meine Hände mit Seife gewaschen. Halten Sie diese Situation für problematisch oder würde Sie eher sagen, dass kein Risiko einer Ansteckung besteht? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir etwas die Angst nehmen könnten, da ich kaum noch an etwas anderes denken kann. Falls Sie die Situation als gefährlich einstufen würden: 1) Ab wann kann ich mich testen lassen? 2) Wie gefährlich für das ungeborene Kind wäre eine Ansteckung in der 17. SSW? 3) Wie lange können die Viren an den Händen überleben bis sie nicht mehr ansteckend sind? Ich habe mich einige Minuten später nämlich kurz an der Nase gekratzt.. Danke und liebe Grüße


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. Nein, die Situation halte ich nicht für problematisch 2. jederzeit 3. in der Frühschwangerschaft kann diese bedeutungsvoll sein. Andererseits ist es aber so, dass die frische Infektion ein sehr seltenes Ereignis ist 4. dazu liegen keine Daten vor 5. für Frauen ohne entsprechende Immunität jedoch ständigem Umgang mit Kleinkindern aus privaten oder beruflichen Gründen gibt es entsprechende Empfehlungen, die sie in unserer Stichwortsuche unter dem Stichwort Cytomegalie beschrieben haben. 6. bei übersteigerten Ängsten vor diversen Infektionen wird es immer sinnvoll sein, die auch professionelle Hilfe in Form einer Psychotherapeutin/Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen. VB


nurmut

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Was ich jetzt schreibe ist nicht böse gemeint. Ich kann verstehen, dass man heutzutage kaum noch ohne mehr oder weniger stark ausgeprägte Ängste durch die Schwangerschaft kommt. Ich hatte den sehr seltenen Fall einer primären CMV-Infektion im ersten Trimenon. Es wurde nur zufällig festgestellt und alles ist gut, unsere Tochter hat sich nicht angesteckt. Die Ungewissheit und Sorgen, abgesehen von den vielen Untersuchungen und Behandlungen, die uns durch die Schwangerschaft begleiteten, wünsche ich niemanden. Aber, was ich noch viel schlimmer finde ist, dass so viele Schwangere neuerdings in alltäglichen Situationen eine Bedrohung sehen und teilweise sogar die Kontakte ihrer Kleinkinder zu anderen Kindern einschränken. Ich weiß, wenn man einmal etwas über CMV oder ähnliches gelesen hat, dann kann man es nicht ungelesen machen. Ich wünschte nur, es würde deutlicher gemacht, wie unwahrscheinlich so eine Erkrankung ist. Glücklicherweise antwortet Herr Bluni doch in aller Regel sehr beruhigend. Alles Gute für dich!


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