Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Bluni, eine Bekannte macht mich ganz verrückt. Ich habe nächste Woche eine Amnio und sie erzählt mir jetzt Horrorgeschichten. Sie kenne mindestens zwei Frauen, wo eine Trisomie 21 festgestellt wurde und hinterher hätte sich herausgestellt, das dort nichts war. Da kann ich nicht glauben, das die Mediziner solche Deppen sind. Meiner Meinung nach sind die Diagnosen zu 100 % korrekt. Oder? Meine zweite Frage ist, wieviel Erkrankungen werden mit der Amnio abgeklärt und welche sind es. ABer bitte alle nennen. Ich weiß, es sind ziemlich viel. Oder wo kann ich das lesen? Liebe GRüße HEike
liebe Heike, die Amniozentese (Fruchtwasserpunktion)wird allgemein zwischen der 15. und 16. Woche nach dem ersten Tag der letzten Menstruation der Frau durchgeführt. In speziellen Fällen kann ein späterer Untersuchungstermin in Erwägung gezogen werden. Im allgemeinen besteht für die Amniozentese ein Fehlgeburtsrisiko von ca. 1%. Mögliche Komplikationen können aus einem Fruchtwasserverlust durch den unvollständigen Verschluss der Eihäute nach dem Entfernen der Punktionsnadel entstehen. Dies kann zu Wehen führen, welche unter bestimmten Umständen nicht beherrschbar sind. Kleinere Blutungen sind sehr selten und Infektionen sind aufgrund der optimalen hygienischen Bedingungen sehr selten. Durch die Beurteilung der Chromosomen auf Struktur und Anzahl können Abnormalitäten ermittelt werden. Ein Beispiel für eine numerische Chromosomenveränderung (also in der Anzahl) ist das Down-Syndrom. Man kann neben der Genetik familiäre Stoffwechselstörungen oder kindliche Infektionen ausschließen. Im Rahmen der Genetik wird nach den Trisomien 21,13,18, Monosomien, dem Turner-Syndrom und einigen anderen chromosomalen Störungen geschaut. Die Mehrzahl der Neuralrohrdefekte, welche mit einer AFP (Alpha-feto-protein)-Erhöhung vergesellschaftet sind, können mit Hilfe der Amniozentese erkannt werden. Bei gegebener Indikation können spezielle Untersuchungen auf genetische Erkrankungen oder Enzymdefekte durchgeführt werden. Eine Garantie für ein Kind ohne eine genetische Erkrankung kann keine Methode der Pränataldiagnostik geben. Pränatale Diagnostik wird zur Identifizierung diagnostizierbarer Probleme unter klarer Indikation angewendet . Die Ergebnisse der Chromosomenuntersuchung zeigen eine 99%ige Sicherheit. Die Wartezeit für das Ergebnis beträgt so 2-3 Wochen, kann aber durch eine besondere Untersuchung (FISH) auf zwei Tage verkürzt werden. Es sollte unter Abwägung der Risiken und der Konsequenzen, die man evtl aus einem schlechten Ergebnis zieht, ein ausführliches Gespräch zwischen der Frau, dem Partner und dem FA stattfinden. Die Geschichte der Bekannten ist sicher schwer vorstellbar. VB
Mitglied inaktiv
Hallo Heike ! So weit ich weiß werden bei der Amnio.sämtliche Chromosomenstörungen festgestellt. (Trisomie 13/18/21) unter anderem auch andere Erkrankungen, welche ich jetzt nicht genau weiß. Aber welche SSW bist du und warum möchtest du unbedingt eine Fruchtwasserpunktion machen lassen ? Es gibt doch auch die Möglichkeit der Nackenfaltenmessung mit der Kombination der Untersuchung des mütterlichen Blutes. Dort kann man bis zu 90% Trisomien ausschließen. Das kann man glaube bis zur 14.SSW machen lassen. Das Risiko bei der Amnio. eine Fehlgeburt zu erleiden wäre mir zu groß. Alles Gute und viel Glück !!! LG Conny