Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Abnehmen erlaubt oder nicht?

Frage: Abnehmen erlaubt oder nicht?

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Hallo Herr Dr. Bluni, ersteinmal möchte ich mich für Ihre wertvolle Arbeit bedanken. Ich habe eine Frage zu dem Gewicht während der Schwangerschaft.... ...und inwiefern sich vielleicht zwischenzeitlich etwas geändert hat. Vielleicht wissen sie mehr darüber? .... Ich danke Ihnen für ihre Hilfe im Vorraus MFG, I.


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Irena, 1. Untersuchungen zeigen, dass ein Übergewicht mit einem erhöhten Risiko für die Schwangerschaft und Geburt verbunden ist. Und zwar für die verschiedensten Probleme. Deshalb ist es bei Kinderwunsch ratsam, darüber mit der Frau zu sprechen und dann mit ihr zu erörtern, ob sie vielleicht zunächst das Ausgangsgewicht reduziert. Generell von einer Schwangerschaft abraten müssen wir in einer solchen Situation nicht. Während der laufenden Schwangerschaft sollte aber keine Gewichtsreduktion stattfinden und es ist auch nicht sinnvoll, eine Diät durchzuführen. Die wünschenswerte Gewichtszunahme in der Schwangerschaft richtet sich nach dem Body-mass-index (BMI) der Frau, die noch nicht schwanger ist. BMI vor der Schwangerschaft und empfohlene Gesamtzunahme(kg): niedrig (kleiner 19)) 12,5-18 normal (19-25) 11,5-16 hoch (größer 26) 7-11,5 Wir können bei Frauen mit Übergewicht nicht nur eine höhere Rate an Fehlbildungen des Herzens, der Bauchwand, und des Gehirns beobachten, sondern auch die so genannten Neuralrohrdefekte, wie zum Beispiel offener Rücken. Darüber hinaus zeigen sich bei Übergewicht vermehrte Frühgeburten und Infektionen bei den Kindern. Wegen häufig besonders schwerer Kinder kann es hier dann auch gehäuft zu mechanischen Problemen unter der Geburt mit Verletzungen der Kinder und einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Kaiserschnittentbindung oder Saugglocken- +Zangenentbindung kommen. Und hier sind auch Wundheilungsstörungen gehäufter zu beobachten. Auch Stoffwechelserkrankungen, wie der Schwangerschaftsdiabetes und Bluthochdruckerkrankungen finden sich bei übergewichtigen Schwangeren häufiger. Die genaue Ursache für diese Abläufe ist bis heute unbekannt. Es werden aber Vitaminmangel und Stoffwechselprobleme als eine Erklärung angenommen. Aus diesen Gründen wird die Schwangerschaft der Übergewichtigen sinnvollerweise besonders aufmerksam überwacht. Es ist zu empfehlen, die regulären Vorsorgen in jedem Fall alle wahrzunehmen. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, der Betroffenen die möglichen Untersuchungen im Hinblick auf Neuralrohrfehlbildungen und Schwangerschafts-Diabetes anzubieten. Gegebenenfalls kann durch einen Ultraschallspezialisten nach besonderen Auffälligkeiten beim Kind geschaut werden, sofern dieses die Schwangere wünscht 2. Wegen des mit Ihrem BMI verbundenen Gesundheitsrisikos auch außerhalb einer Schwangerschaft ist in jedem Fall eine ärztliche Behandlung des Übergewichtes dringend zu empfehlen. Erfahrungsgemäß macht es hier auch wenig Sinn, es mit diversen Diäten zu probieren, sondern unter ärztlicher Begleitung ist es sinnvoll, vor einer Schwangerschaft eine professionelle Ernährungsberatung mit Gewichtsreduktion anzustreben. Hierbei ist es auch sinnvoll, Begleiterkrankungen, wie z.B. des Zuckerstoffwechsels und der Schilddrüse ausgeschlossen werden. VB


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Vielen Dank für die schnelle Antwort, allerdings bleibt die Frage offen, ob eine Ermittlung des Kalorienverbrauchs möglich ist. Ich verstehe ihren Rat, ärztliche Hilfe zum Abnehmen hinzu zu ziehen, aber ich habe wirklich mittlerweile alles durch und es mangelt auch nicht am Wissen über richtige Ernährung. Es liegt an der Umsetzung bzw. an etlichen psychischen Faktoren. Damit werde ich mich dann jenseits der SS beschäftigen erstmal geht es mir um Schadensbegrenzung. Gibt es Studien darüber, welche Schäden bei einer Abnahme während der SS beim Kind entstehen können? Denn die möglichen Folgen von Übergewicht (auch für das Ungeborene) sind ja erschreckend. Vielleicht wäre bei mir eine Kosten-Nutzen Rechnung angebracht?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, eine solche Berechnung des Verlaufes ist nicht möglich, dieses je nach individueller Situation variieren kann und letztlich in dem Bestreben, am Essverhalten etwas zu ändern, zu keiner bedeutenden Veränderung führen wird. Untersuchungen gibt es zu Frauen, die untergewichtig sind, weniger zu denen, die im begrenzten Maße Gewicht verlieren. VB


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meines wissens nach geht es bei dem rat, in der schwangerschaft keine gewichtsreduktion zu forcieren darum, dass der erhöhte bedarf an vitaminen, mineralstoffen etc. unter reduktionsdiät kaum zu decken ist. das heisst ja aber nicht, dass das weglassen von pizza etc (leere kalorien) schadet! sich strikt gesund zu ernähren wird bei erheblichem übergewicht zu einer abnahme führen, und das kind dabei sogar eher besser versorgen. kalorienverbrauch kann man messe, über die atemluft. ob du jemanden findest, der das macht, ist eine andere sache. notwendig ist es m.e. nicht. das kaloriendefizit ist nicht das problem für das kind. lg, tigger


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Hallo I, mit großem Interesse und viel Mitgefühl habe ich soeben deine Frage bezüglich deines Gewichtes gelesen. Ich kann deine Situation und die allgemeine Problematik sehr gut nachempfinden! Ich bin ebenfalls übergewichtig und kämpfe hiergegen schon fast mein ganzes Leben an, leider mit eher negativem Erfolg! Aber genau das scheint unser Problem zu sein! Die stetige Auseinandersetzung mit unserem Gewicht führt genau zum Gegenteil, denn unser Körper und v.a. unsere Psyche sind schon sehr darauf eingestellt und entwickeln sich paradoxerweise (oder mit Hintergrundwissen doch verständlicherweise) genau in die andere Richtung! Was ich hierzu eigentlich sagen will ist, dass ich eine Diät während der SS v.a. auch aus psychischer Sicht für absolut kontraproduktiv halte! Dein Kleines kriegt dies garantiert mit und du legst womoglich den Grundstein für ihre/seine späteren Problem in Bezug aufs Essen! Ich kann dir hierzu wärmstens folgendes Buch von Dr. Gunter Frank empfehlen "Lizenz zum Essen"! Wenn du dies liest, dann erklären sich sicher viele Fragen von selbst, denn er beleuchtet echt mal Aspekte, die bisher noch kaum einer untersucht hat und geht auch auf dieses Thema ein. Ich selbst kann deine Sorgen, Ängste und Probleme gut nachfühlen. Ich bin in der 12. SSW und habe auch massive Ängste vor der Gewichtszunahme, da ich eben auch so schon genug auf die Waage bringe. Aber ich versuch mich gesund zu ernähren, viel Obst und Gemüse, und gehe regelmäßig walken oder spazieren. Meine FA und Hebamme sind übrigens beide übereinstimmend der Meinung, dass sie in meinem Gewicht kein Problem für eine normale und gesunde SS sehen! Vielleicht konnte ich dir ja etwas Mut machen, obwohl ich weiß wie verdammt schwer die stetige Auseinandersetzung mit dem Thema ist! Ich wünsche dir alles Gute und eine gesunde und erfolgreiche SS! LG, Heike


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