Mitglied inaktiv
Hallo geehrter Dr. Bluni, morgen (20.3.) habe ich meinen ET - und es tut sich bei mir gar nichts. Lediglich leichte Vorwehen. Die CTGs und die Werte sind bis jetzt immer gut. Ich habe aber gelesen, dass die Gefahr einer intrauterinen Fruchttod ab der abgeschlossenen 40. SSW signifikant steigt. Nun habe ich eine wirklich panische Angst vor einer Totgeburt. An der Uni-Klinik, wo ich entbinden möchte, leitet man die Wehen erst ab ET+10 ein. Bei mir ist erst mal ein Versuch einer natürlichen vaginalen Entbindung geplant. Dazu noch Folgendes: - Ich bin 40, mein Mann gar 53 Jahre alt; - Z.n. Sectio vor 18 Jahren (in Moskau, Unterlagen fehlen, Narbenbildung auf der Gebärmutter ungeklärt); - FFTS vor 18 Jahren (1 Zwilling wenige Tage nach der Geburt verstorben); - Unbehandelte postpartale Depression vor 18 Jahren; - Z.n. mehreren IGSI und IUI (aktuelle Schwangerschaft jedoch spontan); - Z.n. Fehlgeburt (MA) 2008; - Verdacht auf eine Blutungsneigung, daher keine PDA/Spinale möglich; - Etliche OPs im Unterleib (chronische Torsion des rechten Ovars, Ovariopexie, insgesamt über 10 Bauchspiegelungen); - Hashimoto Thyreoiditis; - Aktuelle Schwangerschaft unauffällig. Würden Sie mir, bei dieser Vorgeschichte und bei einer wirklich großen Angst vor einer Totgeburt (letzte Chance auf ein Kind!), evtl. zu einer früheren Einleitung bzw. zu einem Wunschsectio raten? Wie schätzen Sie die Gefahren ein? Vielen Dank
Hallo, 1. das Risiko steigt erst etwa 10-14 Tage nach Erreichen des Termins deutlich an 2. bisher gibt es für die Einleitung einer Geburt klare medizinische Indikationen und eine solche Einleitung ist nun auch nicht zu jedem Zeitpunkt möglich, kann dann sogar, wenn die Rahmenbedingungen noch nicht entsprechend sind, mit Risiken verbunden sein. Insofern ist hier immer eine Abwägung seitens des Arztes bzw. der Entbindungsklinik notwendig und sinnvoll. Sofern es Mutter und Kind gut geht, wird in dem meisten Fällen erst nach ungefähr 10 Tagen mit einleitenden Maßnahmen angefangen. Dieses kann die Verabreichung von Nelkenöltampons, Scheidentabletten oder eines Gel sein, welche(s) den Muttermund erweichen und auch die Wehentätigkeit anregt. Es kann ein Wehentropf sein, bei dem über eine Infusion Wehenmittel in kontinuierlich steigernder Dosis verabreicht wird. Aber auch die Akupunktur und ein Wehencocktail haben sich als effektive, "natürliche" Maßnahmen erwiesen. Das Ganze ist abhängig vom geburtshilflichen Befund und dem Management der Klinik, welches von der ein zur anderen Klinik schon mal variieren kann. Die Wehen bei Geburtseinleitung müssen im Übrigen nicht schmerzhafter sein, als wenn sie natürlich eintreten und man hat mit der Periduralanästhesie (PDA) heute sehr gute Möglichkeiten, die Geburtsschmerzen zu lindern. 3. am besten stimmen Sie sich für Ihre Situation mit der Entbindungsklinik ab. VB