Mitglied inaktiv
Guten Tag, leider bin ich heute mit der Diagnose "Missed Abortion" vom Arzt nach Hause gegangen, nicht, wie erwartet, mit einem US-Bild der 11. Woche. Dies ist jetzt meine dritte Fehlgeburt in Folge; vor einem Jahr hatte ich ebenfalls eine MA in der 11. SSW, dann im April einen Spontanabort in der 6. SSW und jetzt wieder eine MA. Zwischen April und November wurde ich trotz erheblicher Bemühungen nicht schwanger, obwohl mehrere Zyklen US-kontrolliert waren und der Hormonstatus auch in Ordnung war. Allerdings haben wir 4 gesunde Kinder im Alter zwischen 11 und 3 Jahren; das Schwangerwerden war nie ein Problem und auch die Schwangerschaften und Geburten waren komplikationslos. Ich bin 33 Jahre alt, mein Mann 46. Nach der heutigen Diagnose sprach mein Frauenarzt davon, dass eine "spezielle" Cürettage gemacht werden müsse, damit das "Material" humangenetisch untersucht werden kann. Ich wüßte einerseits gerne, was ich mir unter dieser "speziellen Cürettage" vorstellen muss und andererseits, was sich in den letzten 3-4 Jahren so verändert haben kann, dass entweder gar keine Schwangerschaft zustande kommt oder die Entwicklung des Embryos bereits in den ersten Wochen stoppt. Ich habe weder schädliche Medikamente eingenommen noch war ich Strahlung etc. ausgesetzt. Mein Mann musste sich im vergangenen Jahr einer großen Operation (Knie-TEP) unterziehen und erhielt dabei u.a. Spenderblut, außerdem röntgt er in seiner allgemeinmedizinischen Praxis. Das sind die einzigen äußeren Einflüsse in der Vergangenheit, die mir in den Sinn kommen. Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen! Julia
Liebe Julia, 1. dieses ist sicher ein trauriges Ereignis für Sie, aber es gibt hier verschiedene Ursachen: 2. genetische Störungen sind die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Auch kann aber das Alter des Partners eine Rolle spielen, da mit einem Alter von 40 Jahren und mehr die Qualität der Spermien schon erheblich leiden kann. Wenn sich Fehlgeburten häufen (mehr als dreimal hintereinander), wird empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Hierzu gehört neben der Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen und ggf. eines Spermiogramms des Partners. Blutgerinnungsstörungen als Ursache bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. 3. bei der "besonderen Curettage" wird nichts anderes gemacht, als sonst auch; mit der Ausnahme, dass das Gewebe genetisch untersucht wird. VB
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