20.SSW Plazentaunterversorgung Schmerzen für das Kind?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: 20.SSW Plazentaunterversorgung Schmerzen für das Kind?

Sehr geehrter Dr.Bluni, ich habe lange mit mir gerungen, diese Frage zu stellen und ich möchte Sie bitten, mir ehrlich zu antworten. Ich bin auf eine für mich schmerzhafte Antwort vorbereitet. Im März 2013 kam unser Mädchen in der 21.SSW tot zur Welt. Bei der vorangegangenen Vorsorgeuntersuchung wurde festgestellt, dass ihr Herz nichtmehr schlägt. Die Geburt wurde eingeleitet. Als Klara geboren war, war sie schon mazeriert. Wahrscheinlich ist sie etwa in der 17.SSW gestorben. Wir haben sie nicht obduzieren lassen, mein Frauenarzt sagte, er vermute das sie an einer Plazentaunterversorgung gestorben sein könnte, ich hatte anfangs starke Blutungen und es hatten sich mehrere Blutansammlungen "organisiert". Ein Hämatom war direkt an der Plazenta.Wie gesagt, mein FA konnte nichts mit Sicherheit sagen, aber es half mir beim Abschiednehmen einen Grund haben zu können. Doch es gibt etwas, was mir keine Ruhe lässt und ich will den Arzt nicht persönlich fragen, weil ich nicht weinen will vor ihm...Was fühlt das Kind, wenn es unterversorgt wird? Spürt es Hunger? Hat es Schmerzen, wenn die Organe versagen? Ich habe mich bis jetzt nicht getraut mich darüber zu informieren aus Sorge, die Antwort nicht verkraften zu können. Aber ich möchte es wissen, damit ich wieder ein Stückchen mehr loslassen kann. Die stille Geburt, die Stunden danach und die Beisetzung in einem Sternenkindergrab waren für mich und meinen Mann schwer und auch: schön. Wir konnten wirklich Abschiednehmen. Dafür bin ich sehr dankbar. Aber ich spüre, ich brauche diese Antwort. Ich danke Ihnen sehr für die Möglichkeit meine Frage stellen zu können. Viele Grüße, ituri

von ituri am 29.06.2013, 15:45



Antwort auf: 20.SSW Plazentaunterversorgung Schmerzen für das Kind?

Hallo, Ihre Trauer kann ich sehr gut verstehen. Aber, zu Ihrer Frage möchte ich Sie doch beruhigen, dass das Kind selbst davon nichts mitbekommt in Form von Schmerz oder Hungergefühl. Wenn eine solche Unterversorgung im Raum steht als Ursache (wobei dieses sicher spekulativ ist), dann empfehle ich Ihnen, dass Sie in der kommenden Schwangerschaft schon frühzeitig nach einer ausreichenden Versorgung schauen und dieses zu gegebener Zeit auch per Doppler - gegebenenfalls durch einen Spezialisten für Pränataldiagnostik - überprüfen lassen. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 30.06.2013