Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Bluni! Ich fange mal vorne an, ich habe eine 2-jährige Tochter, damals gab es keine Probleme. Nun hatte ich letztes Jahr im November die Pille abgesetzt und war im 2. Zyklus mit meinem Krümel ss. Anfangs schien alles ok, aber plötzlich sah man in der 9.ssw keinen Herzschlag mehr, das hat mich sehr mitgenommen. Umso mehr freute ich mich, als ich wieder im 2.Zyklus nach der AS ss war. Auch hier schien alles ok, bei 5+6 sah man eine normal entwickelte Fruchthöhle mit einem 2,5 mm großen Embryo, aber ohne HA , war ja noch früh aber meine FÄ und ich dachten, wir hätten etwas flimmern gesehen. Auf jeden Fall bin ich dann Ende der 8.ssw wieder hin und dort sah man nur noch eine leere Fruchthöhle, das war am 29. Mai. Einen Tag später, erneute AS. Meine FÄ meinte, sie möchte uns jetzt zur Humangenetik schicken und alles überprüfen lassen. Im KH meinten sie, ne da macht man jetzt noch nix, erst bei 3 und mehr FG, das ist alles noch so normal. 1.Was meinen sie, sollten wir den Weg zur Humangenetik wagen, obwohl bei meiner Tochter alles ok war? Muss sagen, dass ich das ungern möchte. 2. Die beiden ss in diesem Jahr sind beide aus meinem linken Eierstock entstanden, meine Tochter rechts, gibt es das, dass ein Eierstock vielleicht keine "guten" Eier produziert? 3. Ich habe starke Probleme mit meinem Blutdruck Werte von 65:45 sind normal, kann das etwas damit zu tun haben? 4. Sollten wir jetzt doch mal etwas länger warten, bevor wir wieder erneut versuchen ss zu werden? 5. Wenn Anfangs ein kleiner Embryo zu sehen war, und 2 Wochen später die Fruchthöle leer war, spricht man dann von einem Windei oder ist das nochmal was anderes? Wie hoch liegt die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung? Vielen Danke für das Lesen und die Beantwortung meiner Fragen, es ist mir sehr wichtig, einfach eine 2. Meinung zu haben. Tut mir leid, dass es so lang geworden ist! VG Nicole!
Hallo, 1. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Erst, wenn sich Fehlgeburten häufen (mehr als dreimal hintereinander), wird empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Hierzu gehört neben der Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen. Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. 2. nein, den gibt es sicher nicht. 3. auch hier gibt es keinen Zusammenhang 4. entgegen häufigen Empfehlungen Wartezeit von 3-4 Monaten einhalten, ist nach der Durchsicht der hierzu vorliegenden Literatur davon auszugehen, dass der zeitliche Abstand allein keine Einflußgröße für die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fehlgeburt darstellt. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufs liegt nach einer Fehlgeburt bei etwa 85-90 Prozent. Nicht nur aus organischer, sondern sicher auch aus psychologischer Sicht Trauerreaktion und erneuter Kinderwunsch scheint es sinnvoller zu sein, nach einer frühen Fehlgeburt - bis auf einige Ausnahmefälle - auf ein vorgegebenes Zeitintervall bis zu einer erneuten Schwangerschaft zu verzichten. Da es häufig aber eh etwa 2-3 Zyklen und manchmal auch mehr bis zur nächsten Schwangerschaft dauert, erübrigt sich diese Diskussion aber häufig von selbst. 5. nein, bei einem Windei wird nie ein Embryo angelegt. Das, was Sie beschreiben ist eine so genannte missed abortion. Die Wahrscheinlichkeit eines normalen Schwangerschaftsverlauf ist auch nach früher Fehlgeburt sehr hoch, wobei mir keine Zahlen für die Situation nach 2 hintereinander erfolgen Fehlgeburten vorliegen. VB
Mitglied inaktiv
Hallo, möchte dir sagen das es mir leid tut, das du auch fgen erlitten hast. Habe selbst schon einige gehabt und weiß wie du dich fühlst. Auch bei mir war es so das in meiner ersten Schwangerschaft keine Probleme waren, und mein Sohn gesund zur Welt kam. Danach andauernd FGen. Mein damaliger FA meinte aber es sei nicht nötig untersuchungen machen zu lassen, ich habe das nach der 4.FG selbst in die Hand genommen. Allerdings sagt man wirklich das 2 FGen "normal" sind, und meistens macht man erst nach der 3.FG in FOlge weitere Untersuchungen, wobei das erste wohl die Humangenetische Untersuchung wäre. Warum möchtest du nicht zur Humangenetik? Es ist nicht so aufwendig, ein Gespräch und dann wird dir und deinem Mann Blut abgenommen. Ich lasse mir ungerne Blut abnehmen, aber dafür hab ich es gerne gemacht. Leider kam da bei uns aber nichts raus und wir waren dann sogar noch in Rüsselsheim bei einem spezialisten. Dort hat man mir sogar an die 20 Röhrchen (oder sogar über 20, auf jedenfall verschiedensten Größen) Blut abgenommen, auch da hab ichs gern gemacht. Achso wenn vorher schon ein Embryo zu sehen war, dann ist es ein Missed Abort. Ein Windei ist wenn man zwar eine Fruchthöhle sieht, aber nie ein Embryo zu sehen ist. LG Wuscheline