Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

2. FG in Folge

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: 2. FG in Folge

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich hatte letzte Woche leider die 2. FG in Folge, ich hoffe einfach mal ganz großes Pech. Bei der ersten FG wurde mir gesagt, 1x Mens abwarten, bei der 2. nun 3x Mens abwarten. Wie sehen Sie das denn? Steigt denn nun das Risiko einer weiteren FG an sich und lässt sich das Risiko minimieren wenn ich die 3 Monate tatsächlich warte? Vom Kopf her würde ich wahrscheinlich schon gern wieder nach 1x Mens wieder starten... Danke für Ihre Antwort! Herzliche Grüße Daniela


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Daniela, 1. entgegen häufigen Empfehlungen Wartezeit von 3-4 Monaten einhalten, ist nach der Durchsicht der hierzu vorliegenden Literatur davon auszugehen, dass der zeitliche Abstand allein keine Einflussgröße für die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Fehlgeburt darstellt. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufs liegt nach einer frühen Fehlgeburt bei etwa 85-90 Prozent. Nicht nur aus organischer, sondern sicher auch aus psychologischer Sicht Trauerreaktion und erneuter Kinderwunsch scheint es sinnvoller zu sein, nach einer frühen Fehlgeburt - bis auf einige Ausnahmefälle - auf ein vorgegebenes Zeitintervall bis zu einer erneuten Schwangerschaft zu verzichten. Da es häufig aber eh etwa 2-3 Zyklen und manchmal auch mehr bis zur nächsten Schwangerschaft dauert, erübrigt sich diese Diskussion aber häufig von selbst. 2. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Da das Fehlgeburtsrisiko mit jeder Fehlgeburt steigt, wird bei gehäuften Fehlgeburten (habituellen = mehr als dreimal hintereinander) empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Das Fehlgeburtsrisiko beträgt nach nur einer frühen Fehlgeburt etwa 25% und 40 bis 45% nach zwei Fehlgeburten. Gegenstand weiterführender Diagnostik ist die Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern und ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen. Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. VB


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Hallo danjost, tut mir erst mal sehr leid, was dir/euch passiert ist. Kann nachempfinden wie es dir geht, hatte letztes Jahr auch zwei FG in Folge. Ich erlaube mir mal dir zu antworten. Ich glaube, wenn du fünf Ärzte zu diesem Thema und nach Ihrer Meinung fragst, bekommst du auch fünf unterschiedliche Antworten. Nach meiner ersten FG (6.Woche) bin ich 4 Wochen später ohne Periode wieder schwanger geworden, da sollte ich keine Wartezeit einhalten. Dann wieder FG in der 8.Woche mit Ausschabung und von zwei Ärzten bekam ich den Rat 3 Monate zu warten. Ich habe an kein Risiko gedacht und bin wieder ohne Periode 3 Wochen später wieder schwanger geworden. Habe mich nicht an den Rat gehalten und bin übermorgen in der 35.SSW. Wenn man wartet kann es wieder passieren und wenn man nicht wartet auch. Ich wünsche dir alles Gute und Kopf hoch LG Bibi


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Hi Du ich bin zwar auch nicht der Doc, aber ich antworte dir auch mal. Ich persönlich glaube dass die empfohlenen Wartezeiten nicht wirklich ausschlaggebend sind. Es stellt sich eben die Frage woran es lag. Bei den üblichen pathologischen Untersuchungen die nach einer Ausschabung gemacht werden kommt leider meistens nix bei raus, also nix woraus sich auf den Grund für die FG schließen lässt. Und solange der nicht gefunden ist kann man nicht dagegen angehen und "sammelt" somit eine FG nach der anderen. Ich habs 3x versucht und dann hab ich die Diagnostik bzgl. Gerinnung und Antikörper etc machen lassen, weil ich nicht irgendwann 10 FG haben wollte ohne zu wissen worans liegt. Von den Ärzten erhält man leider meist die unbefriedigende Antwort, dass es halt vorkommt und jede Frau dass ein bis mehrmals durchmachen muss. Du solltest dich einfach entscheiden ob und wie oft du evtl. das noch durchmachen kannst/möchtest, seelisch u. körperlich. Natürlich muss bei einer ausführlichen Diagnostik auch nichts dabei rauskommen, aber ich persönlich fand dadurch den Grund und wurde schnell wieder schwanger und mit wenigen medikamentösen Mitteln bin ich jetzt in der 29. Woche. Ich wünsch Dir alles Gute. Doing


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Hallo Bibi, das ist wie bei mir. Erst 5. Woche, Mens abgewartet, dann in der 8. Woche wieder. Nun warte ich mal, was mein Doc heute sagt, aber ich glaube kaum, dass ich 3 Monate warten kann, gerade von der Psyche her. Danke & LG Daniela


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Danke Dir, werde heute meinen Doc ausführlich zu den möglichen Tests befragen und evt. was machen lassen bevor wir den 3. Versuch starten. LG Daniela


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Danke, Dr. Bluni, ich werde es heute mit meinem FA besprechen. Dass ich bis zum ET "durchhalten" kann, weiß ich, ich habe einen Sohn von fast 7 Jahren. Allerdings bin ich ja nun 7 bzw. 8 Jahre älter (32) und habe einen neuen Partner. Ich hoffe dennoch, dass wir bald wieder schwanger sind und bis zum ET durchhalten können. Vielen Dank!!!! Daniela


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