blah
Meine Maus, 2,9 ist seit fast einem Jahr zu Hause zuverlässig trocken. Sie wollte es so und lief zu Hause unten ohne. Diesen Sommer haben wir dann auch draußen probiert und ich muss sagen, es klappt nicht, bzw. 1x aus 5 Situationen. Mehr noch, jetzt fängt sie an auch zu Hause mal daneben zu machen. Ich übe keinen Druck aus, frage mich nur, was ich falsch mache. Das Problem ist, sie mag es nicht, ihre Aktivität zu unterbrechen, um auf Klo zu gehen. Zu Hause geht es ja noch, aber draußen... Ob wir im Schwimmbad sind, sie auf dem Trampolin, auf dem Spielplatz usw. Sie macht lieber in die Hose, als dass sie Bescheid geben würde. Sie weiß ja, sie bekommt gleich eine neue trockene Hose an. Ein paar Mal musste ich unterwegs auch neue Kleidung kaufen. Das Schlimmste war im Spielzeugladen. Paar Minuten vorher hatte sie eingenässt, weil sie ja den tollen Spielzeugladen gesehen hatte und ja keine Verzögerung wollte. Hab ihr also die Unterhose abgenommen. Böser Fehler meinerseits. 3 Minuten später kam nämlich auch Großes heraus und ich durfte aufsammeln und zwar so, dass möglichst keiner merkt was da passiert ist... Manchmal frag ich sie auch 30 Sek. vor dem "Unfall", weil ich ja merke, sie drückt und sie sagt "nein, ich muss nicht". Zu Hause geht sie immer alleine auf Klo, sie hat Zugang dazu und braucht mich nur zum Abwischen beim Stuhlgang. Dann ruft sie. Alles ok. Nun beginnt sie aber auch zu Hause "zu beschäftigt" zu sein, um auf Klo zu gehen. Ich hab mit ihr extra schöne Unterhosen gekauft, jetzt scheint sie die ganz schnell "durch" haben zu wollen, damit sie alle mal anprobiert hat. Und jetzt die Frage: ich hab das immer ohne jeglichen Druck gemacht. Darf ich aber "Konsequenzen" anwenden? Z.B. wenn sie nicht Bescheid sagt, können wir nicht mehr in den Spielzeugladen rein, weil sie ja keine Uhose mehr hat? Oder die schönen Unterhosen sind jetzt alle schmutzig, es gibt nur noch die hässlichen mehr? Ich hab immer still und ohne Vorwurf Kleidung gewechselt, aber es hilft nicht... Sie zieht alles aus, wirft es irgendwohin und ihr ist es egal ob sie durch die Gegend macht und nackig rumläuft oder nicht...
Manuela Thomä
Hallo blah, Sie machen gar nichts falsch, es ist nur so, dass Ihre Tochter noch sehr klein und verspielt ist und deshalb oft nicht mitbekommt, wenn die Blase oder der Darm „anrufen“. Es ist eine wunderbare Gabe der Kinder, sich so total und absolut in ihr Tun vertiefen zu können; sie erschwert es aber natürlich auch, wenn man sehr Aufmerksam sein sollte (z.B. wenn es darum geht, den „Anruf“ der Blase oder des Darmes nicht zu verpassen). Im April schrieb Frau Ackmann Ihnen, dass Ihre Tochter noch gar nicht trocken und sauber sein MUSS, das gilt heute immer noch - die Entwicklung der Kontinenz (trocken und sauber werden) kann bis zur Vollendung des 60. Lebensmonats dauern und ist bis dahin auch als physiologisch (= normale Entwicklung) anzusehen - mit all den AUF und AB´S, mit allen Fort- und allen Rückschritten oder Stillständen. Wenn Sie einmal auf die vergangen vier Monate zurückschauen, werden Sie doch sicherlich auch feststellen, dass der Entwicklungsprozess weitergegangen ist - vielleicht nicht in der Geschwindigkeit, wie Sie es sich erhofften, dennoch ist eine positive Entwicklung zu beobachten :-) D.h. aber auch, dass Sie UND Ihre Tochter alles richtig machen. Um Ihre eigentliche Frage zu beantworten: Sie sollten weiterhin keinen Druck ausüben; sie brauchen nicht still sein, doch aber bitte ohne Vorwurf - Ihre Kleine ist auf dem richtigen Weg, sie braucht einfach noch Zeit. UND natürlich dürfen Sie Konsequenzen anwenden - Kinder brauchen klar abgesteckte Grenzen. Unter Konsequenzen verstehe ich nicht „Bestrafung“, sondern klare Regeln, die man altersentsprechend den Kindern nahe bringen sollte, dann aber auch selber einhalten muss. Nehmen wir das Beispiel „Spielzeugladen“: Regel ist, der Toilettenbesuch, bevor Sie das Haus verlassen; findet der nicht statt und Ihre Tochter nässt ein, weil sie sich dem verweigert hat, können Sie den Spielzeugladen erst betreten, wenn sie auf der Toilette war und trockene/saubere Kleidung an hat. Die Schwierigkeit ist, unterscheiden zu können, wo hat sie sich bewusst verweigert und wo hat sie es wirklich nicht gespürt/wahrgenommen (das eigentliche Hauptproblem in dem Alter). Sie könnten Ihre Kleine zum Beispiel einen kleinen Rucksack mit Ersatzkleidung selber packen lassen, vielleicht hat sie Spaß daran und es stärkt ihre Wahrnehmung. Vertrauen Sie auf Ihr „Bauchgefühl“ und die Stärke Ihrer Tochter; Sie sind auf einem guten Weg. Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä
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