Alrie
Hallo liebe Expertinnen, unsere Tochter ist fast acht Jahre alt und es geht ihr immer noch mind. einmal täglich ein wenig Urin in die Hose (die Unterhose ist nass, die Jeans aber bleibt trocken). Nachts ist sie seit 3 Jahren dank Klingelwindel absolut sauber und nässt nie ein. Nun sind wir recht ratlos, wie wir das Problem tagsüber angehen oder lösen können. Wir waren deswegen vor einem Jahr etwa beim Kinderarzt, der vor und nach dem Klogehen einen Ultraschall gemacht und festgestellt hat, dasss unsere Tochter ihre Blase wohl nicht vollständig leert und uns als Maßnahme empfohlen, sie sehr häufig zur Toilette zu schicken. Allerdings ist das in der Schule und bei Freunden nicht wirklich durchführbar und so stehen wir nun da, wissen nicht woran es wirklich liegen könnte (ist es einfach eine Reifungssache, kann sie es wirklich nicht rechtzeitig spüren oder hat sie nur keine Lust) und hoffen auf Ihre Hilfe. Wir sind für jeden Ratschlag dankbar! Viele Grüße Alrie
Conny Ackmann
Hallo Alrie Wie sie es beschreiben, hört es sich in der Tat so an als wenn es sich bei ihrer Tochter um eine leichte Reifungsverzögerung der Blasenfunktion handelt. Dazu würde der Restharn und die feuchte Hose am Tag gut passen. Das bedeutet, dass ihre Kleine noch nicht in jeder Situation gut einschätzen kann wann der richtige Zeitpunkt für die Blasenentleerung ist. Dies geschieht häufig in Spielsituationen, aus denen die Kinder manchmal ungern herausgehen oder in denen sie viel zu spät den Harndrang wahrhehmen. Wenn Blase und Kopf dann noch nicht gut zusammenarbeiten (Entwicklungsverzögerung) ist plötzlich die Hose feucht – so ein Pech :-) Es ist also gut möglich, dass sie teilweise keine Lust oder Zeit hat zu gehen – passiert ihnen auch manchmal oder ?? :-) nur mit anderern Konsequenzen – ihre Hose bleibt trocken, weil ihre Blasenfunktion ausgereift ist. Es handelt sich hier um einen Lernprozess mit Erfahrungen die die Kinder selbst machen müssen um den richtigen Zeitpunkt für den Toilettengang herauszufinden. Deshalb ist es nach unserern Erfahrungen auch wenig hilfreich, wenn ihnen die Entscheidung abgenommen wird, indem sie zu bestimmten Zeiten geschickt werden. Dann gehen sie, obwohl sie keinen Harndrang haben und können aber nicht eigene Erfahrungen einbringen um zum Erfolg zu kommen. Wichtig ist immer ein vernünftiges Trinkverhalten – 7 Portionen (z.B. 7x200 ml) regelmäßig und ausreichend ca. alle 2 Stunden über den Tag verteilt getrunken – dies führt nach und nach zu regelmäßigen Toilettengängen und unterstützt die Kinder in ihrem Bemühen zu lernen rechtzeitig und in Ruhe zur Toilette gehen zu können. Sie können also ihre Tochter nicht trocken machen – das schafft sie ganz alleine :-) – übergeben sie ihr ohne Stress und ständige Ermahnungen die Verantwortung. Sollte dieses konsequente Verhalten in den nächsten Monaten nicht zum Erfolg führen, könnte ihr Kinderarzt sie zu einem unserer Kollegen in ihrer Nähe überweisen - zu finden unter http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html hier gibt es eine Landkarte auf der sie eine Adresse in ihrer Nähe finden können. Liebe Grüße Conny Ackmann
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