a.k.
Liebes Team, mein Sohn ist vor zwei Wochen zwei Jahre alt geworden. Vor etwa drei Monaten hat er begonnen, sein "Geschäft" währenddessen zu kommentieren ("kacka machen!") und wollte zu beginn dann auch immer konsequent danach sauber gemacht werden. Ich hielt ihn damals für zu jung, um mit dem Töpfchen zu beginnen. Mir ist es sehr wichtig, das Thema entspannt anzugehen und ich würde auch gerne Belohnungs- und Tanzpartys nach dem Töpfchengehen vermeiden, weil ich denke, es sollte dem Kind von alleine wichtig sein und es sollte auch ohne Belohnungen Spaß daran haben, alleine auf die Toilette zu gehen. Vor etwa zwei Monaten hatte er dann eine Phase, da hat er auch kurz vorher schon angesagt, dass er gleich kacka macht. An der großen Toilette (meist kommt er mit, wenn wir gehen) hat er aber selbst noch kein Interesse. Auch nicht am in der Badezimmerecke stehenden Töpfchen. Als ich dieses vor ca 6 Wochen gekauft hab, hat noch am gleichen Tag einmal reingemacht. Das war aber eher Zufall, er hat das Ding untersucht und wollte sich draufsetzen und hatte zufälligerweise keine Windel an und dann musste er mal. da ging es halt rein. Da hat er sich eher erschreckt, als dass er es gut fand. Ich habe seitdem gelegentlich noch gesagt, dass er auch auf den Topf oder die Toilette kann, wenn er muss, aber er zeigt kein Interesse. Mittlerweile, kommentiert er seltener, wenn er mal muss, er zieht sich dann eher zurück und hockt sich hin. Und auch seine Windel will er danach nicht mehr unbedingt gewechselt haben. So weit so gut. Ich habe mir bisher deswegen kaum Gedanken gemacht. Er hat ein Buch, in dem pipi und kacka machen am Rande auch vorkommt, er weiß, wozu Toilette und Topf gut sind, aber er will halt noch nicht, dachte ich. Nun beginnen alle anderen Kinder im Kindergarten (alle jünger als er) mit dem Töpfchentraining. Und nun sagt seine Erzieherin im Kindergarten, das hätten wir wohl den Zeitpunkt zum auf´s Töpfchen setzen verpasst und jetzt würde es schwierig werden. Kann das sein? Mit zwei Jahren? Was denken sie? Vielen dank für Ihre Antwort. a.k.
Manuela Thomä
Hallo a.k., ich kann Ihrer Erzieherin nicht zustimmen. Sie haben noch lange nichts verpasst und vor allem haben Sie nicht nur richtig gedacht!!!, sondern auch richtig gehandelt!!!!! Kontinenzbildung ist ein Entwicklungsprozess für den jeder Mensch sein eigenes Zeitfenster hat – dies gilt im Übrigen für alle Fähigkeiten, die der Mensch im Lauf seines Lebens erwerben muss. Bis zur Vollendung des 60.Lebensmonats ist noch alles im physiologischen Bereich und einige Kinder benötigen sogar noch etwas länger. Sicherlich kann man versuchen den Prozess mittels Konditionierung zu forcieren; hierzu gibt es jedoch auch Studien des schweizer Kinderarztes Remo Largo, die belegen, dass Kinder die ein Töpfchetraining erhalten haben nicht wirklich schneller Kontinent sind, als Kinder ohne Töpfchetraining – Fazit: man kann es machen, muss es aber nicht.Lassen Sie sich also nicht irritieren; Sie scheinen ein sehr gutes Gespür für die Bedürfnisse Ihres Kindes zu haben und sollten sich hier auch weiterhin vertrauen. Mit herzlichen Grüßen Manuela Thomä