Frage im Expertenforum Sauber werden an Manuela Thomä:

Trocken werden tagsüber wird zum Problem - bzw. ist es schon :-(

Manuela Thomä

 Manuela Thomä
Kinderkrankenschwester
Frage: Trocken werden tagsüber wird zum Problem - bzw. ist es schon :-(

kometli

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Guten Tag Unsere Tochter hat mit gut 2 Jahren die Windeln freiwillig abgegen - dies ist nun ziemlich genau ein Jahr her. Nachts klappte es praktisch auf Anhieb: die ersten zwei Morgen hat sie direkt nach dem Aufwachen ins Bett gemacht, da sie sich wohl nicht mehr erinnert hat, dass sie keine Windel mehr trägt. Seither keine einzige Panne, Sie geht nachts falls sie mal muss selbständig aufs Klo und ruft uns dann zum zudecken, sobald sie wieder im Bett ist. Fürs grosse Geschäft wollte sie damals noch ein paar Wochen eine "Kacka-Windel", doch auch dann klappte es problemlos und ohne Pannen (zum Po abwischen braucht sie uns natürlich noch). Doch das Trockensein am Tag ist echt ne Knacknuss bei uns: die klappte im vergangenen Jahr höchstens mal 1-2 Wochen, ansonsten geht beinahe täglich was in die Hose. Mal nur wenige Tröpfchen, mal die ganze Ladung, mal nur einmal, mal 4-5 Mal. Wir haben schon einiges probiert: mit Belohnungssystem, Schicken, ignorieren... Nichts scheint zu helfen. Ich sehe, dass sie den Urindrang spürt, doch sie geht nicht aufs Klo. Was soll ich nur tun? Windel bzw. Windelhöschen werden nicht akzeptiert... (und auch ich selbst täte da sehr schwer, meiner Tochter nach so langer Zeit wieder Windelhöschen zu geben.) Vielen Dank! P.S.: Noch ein paar zusätzliche "Daten", von denen ich denke, dass sie ev. noch einen Einfluss auf das Ganze haben: Wir haben noch einen kleinen Sohn, der nun 14 Monate alt ist. Unsere Tochter wollte also keine Windel mehr, als er etwa 2 Monate alt war. Eifersucht war damals (fordergründig) kein Thema - inzwischen eher, da er schon länger sehr mobil und aktiv ist und dadurch auch mehr Raum und Aufmerksamkeit beansprucht. Zudem haben mein Mann und ich seit einiger Zeit Eheprobleme, welche wir natürlich versuchen, von unseren Kindern fernzuhalten - was jedoch leider nicht immer ganz gelingt.


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Hallo kometli, eigentlich haben Sie schon selbst die richtige Richtung eingeschlagen und wenn auch Ihr "P.S." nicht unbedingt ursächlich ist, so hat es doch sicherlich einen Einfluß. Bei der Entwicklung der kindlichen Kontinenz handelt es sich um einen sehr komplexen und sensibelen / sprich Störanfälligen/ Prozeß, der durchaus erst mit der Vollendung des 60. Lebensmonats abgeschlossen sein kann. So lange ist alles auf jeden Fall im normalen Berreich. Die bewußte Kontrolle der Blase am Tage ist einer hohen Aufmerksamkeit des kindlichen Gehirns geschuldet und wie Sie selber wissen, kann man als Kind nicht immer nur aufpassen. Als Kind MUSS man spielen, als Kind IST man fantasievoll und als Kind spielt man nicht fantasievoll nebenbei, sondern LEBT sein Spiel. Kinder können sich unheimlich gut in Dinge vertiefen, die für sie interessant sind - das dient aber nicht ihrer Bespaßung und Freude, sondern hilft Ihnen all das zu erlernen, was sie benötigen um später im Leben zu bestehen - das macht es Kindern aber auch schwer etwas scheinbar so einfaches wie den Harndrang zu bemerken. Die Geburt eines Geschwisterkindes, aber auch Spannungen in der Familie können zusätzliche Ablenkungen sein. Kinder sind hochsensibel und so, wie sie sich einerseits total einer Sache hingeben können und scheinbar nichts mehr mitbekommen, können sie doch andererseits Schwingungen aufnehmen, von denen wir "Großen" gar nicht wissen, dass wir sie aussenden. Verstehen Sie dies ist nicht als Vorwurf !! Sie als Eltern sind vor allem auch Menschen und können als solche nicht in einer ewig heilen Welt leben. Das brauchen Ihre Kinder auch nicht; Ihre Kinder benötigen einfach die Sicherheit, dass beide Elternteile für sie gleichermaßen mit Akzeptanz und Liebe da sind, dann können auch sie lernen mit Schwierigkeiten um zu gehen. Ihr Kind ist noch sehr jung und hat doch schon jede Menge geschafft - seien Sie gewiss, dass sie auch den "Rest schafft" ! :-)) Wenn Sie sehen, dass Ihr Mädchen muss, dann schicken Sie sie nicht zur Toilette, sondern fragen ob irgend etwas sei. Verneint sie das, um dann kurze Zeit später doch auf die Toilette zu rennen, dann haken Sie dort ein, in dem Sie z.B. sagen: "Ach, ich dachte es wäre nichts" Bei diesem Spielchen wird Ihre Tochter dann irgendwann merken, "wenn Mama so fragt, dann sollte ich wohl mal zur Toilette" - Sie geben nicht einfach vor, was sie zu tun hat, sondern helfen ihr, sich und ihren Harndrang SELBER zu spüren. Ich drück Ihnen die Daumen :-)) Mit freundlichen Grüßen Manuela Thomä


kometli

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Liebe Frau Thomä Ganz herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung... Es ist wirklich so, dass dieses Thema ganz viel "Reibungspotenzial" zwischen meiner Tochter und mir bietet. Ich werde gerne Ihren Ratschlag umzusetzen, doch ich habe dies auch schon eine zeitlang gemacht. Wie bereits geschrieben, ich habe wirklich schon einige "Strategien" ausprobiert (- vielleicht zu viele, zu wenig lange bzw. konsequent?!). Wenn ich meine Tochter richtig einschätze, wird sie meine Frage, ob was sei, verneinen und dann kurz darauf (zumindest) teilweise einnässen. Und dann? Sage ich auch "ich dachte, es sei nichts?" Bis anhin hab ich sie jeweils darauf hingewiesen, dass sie nasse Hose habe, diese in die Wäsche gehört und sie sich trocken anziehen soll. Dies klappt auch ganz gut - doch oft geht sie dann nicht aufs Klo und kurze Zeit später landet die nächste Portion in der Hose..... Vermutlich habe ich auch noch einen ganz grossen Fehler begangen, ganz zu Beginn: sie hatte damals schon oft ein paar Tropfen in der Unterhose - ging damals aber selbstständig und eigentlich problemlos aufs WC - und ich habe immer wieder versucht zu erklären, dass sie früher gehen müsse und Büchlein zum Thema angeschaut und den Ablauf von trinken/Blase/Urin erklärt. Vermutlich habe ich dadurch zu viel Druck aufgebaut! :-( Ach, ich würde soooo vieles anders machen..... doch das geht leider nicht. Wie kann ich nur dieses Thema "beiseite" legen? Ganz liebe Grüsse Kometli


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Hallo Kometli, ich denke, Sie setzen sich selbst einem zu großen Druck aus, dass ist aber nicht nötig und tut Ihnen nicht gut !!! Sie haben bisher ganz viel richtig gemacht und wenn tatsächlich etwas falsch wäre, machen Sie es doch nicht mit der Absicht Ihr Kind zu gängeln, sondern weil Sie dass Beste und das Richtige wollen. Die wirklich schwierige Aufgabe, die Ihnen jetzt bevorsteht, ist zu erkennen, dass WENIGER manchmal MEHR ist. Der Balanceakt besteht darin, Ihrer Tochter weiterhin in allen Bereichen die Führung und Anleitung und auch die Grenzen zu geben, die sie im Moment benötigt, bis sie - entwicklungsbedingt - selber Übernehmen kann. In diesem einen Bereich, die Entwicklung ihrer Kontinenz, müssen Sie auf die großen Fähigkeiten Ihrer kleinen Tochter vertrauen. Das ist sehr schwer, da Sie ja sonst auch alles managen. Sie sollten lernen, in diesem Punkt, Ihrer Tochter mit einer rosaroten Brille zu vertrauen; das erfordert einiges an Übung ihrerseits. Gelingt es Ihnen, wird es Ihre Tochter stärken, dass Sie ihr nicht nur etwas zutrauen, sondern auch ihrem Wort vertrauen. Ich sage absichtlich ÜBEN, denn erfahrungsgemäß ist es so, dass wir - genauso wie die Kinder - uns Dinge zur Veränderung vornehmen,aber doch alsbald wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Ja, wenn Ihre Tochter, nach Verneinung, eine nasse Hose hat, sagen Sie ruhig: "Ich dachte, es sei nichts!" - So, oder so ähnlich gefragt, wird Ihr kleines Mädchen schon bald wissen, was so eine komische Frage von Mama, aus heiterem Himmel bedeutet. Ich selbst habe dieses "Spielchen" in anderen Bereichen mit meinen Kindern auch gespielt und weiß, wie lange ich üben musste, bis ich nicht nur redete um dann doch das Altgewohnte zu tun, sondern auch entsprechend handelte. Was sie durchaus tun können und auch sollten, ist mit Ihrer Tochter bestimmte Regeln zu besprechen. Es ist nicht schlimm, wenn die Hose nass wird, aber wenn es passiert ist, ist es die Aufgabe ihrer Tochter, zur Toilette zu gehen und die Blase zu entleeren, sich zu säubern und trockene Sachen anzuziehen. Sie können ihr an Hand eines Bechers zeigen, dass die Blase ja noch ganz viel Pipi drin hat, auch wenn die Hose nass geworden ist. Füllen Sie einen Becher ganz langsam mit Wasser (Sie sollten ein Tuch darunter legen) - lassen Sie den Becher ganz langsam überlaufen - zunächst nur ein bischen, damit ihre Tochter den Vergleich zu einer feuchten Unterhose hat, dann ruhig noch etwas mehr, als Vergleich zu einer nassen Hose. Mehr würde ich in dem Alter aber wirklich noch nicht machen: Regeln bzw Ihre Erwartungen vermitteln und einmal demonstrieren wie es um die Blase steht, obwohl doch die Hose nass ist. Viele Kinder empfinden Ihre Blase als leer, weil a) schließlich das Pipi schon in der Hose ist und b) das "Druckgefühl" ersteinmal weg ist. Ich wünsche Ihnen viel Glück und Geduld Manuela Thomä


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