Mädchen Mama
Hallo, liebes Expertenteam! Ich muss ein bißchen weiter ausholen: Unsere Tochter ist im April 3 Jahre alt geworden. Im November zuvor ist sie von der Krippe in den Kindergarten gekommen. Sie war damals noch nicht 100%ig sauber, aber es klappte ziemlich oft, auch wenn ich öfters nasse Sachen mit nach Hause bekam. Fand es auch nicht so schlimm, vor allem nicht, wenn sie drin gespielt haben, wenn sie bei Minustemperaturen mit nassen Sachen draussen war, hat es mich schon arg gestört. Ich hatte halt Angst, dass sie krank wird. Sie hatte dann auch öfters Bronchitis, aber ob es da einen Zusammenhang zum Einnässen gibt, eiß ich nicht. Jedenfalls waren wir uns alle darüber einig, dass wir den Sommer auf jeden Fall nutzen wollten, um daran zu arbeiten. Es klappte im Frührjahr auch wirklich richtig gut, bis auf ein paar Ausrutscher. Mittlerweile ist es aber so, dass sie wieder mindestens 3x im Kindergarten einnässt. Allerdings auch nur im Kindergarten, zu Hause, bei anderen Leuten, auf dem Spielplatz ist es kein Problem. Da kann sie es, sie sagt, dass sie Pullern muss, also kann es ja nicht daran liegen, dass sie es nicht merkt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie meistens keine Lust hat, auf die Toi zu gehen, aus verscheidenen Gründen (vertieft, Spielzeug sonst weg usw.) Was mich besonders stört, dass ihr die nassen Sachen übrhaupt nichts ausmachen. Wenn es keiner sieht, dann würde sie den ganzen Tag mit den nassen Sachen rumlaufen. Und jetzt graut es mich schon vor dem Winter. Ich möchte nicht, dass sie im Winter bei minus 10 Grad draussen stundenlang mit eingenässten Sachen rumsitzt. Ausserdem habe ich ja auch keine 20 Schneeanzüge, die ich zum Wechseln mitgeben kann. Mit den Erziehern habe ich schon etliche Gespräche hinter mir. Alle sagen, das schlechteste wäre jetzt, zurück zu Windeln zu gehen. Leuchtet mir ja auch irgendwie ein, weil wir dadurch ihr Nicht-Gehen-Wollen unterstützen würden. Allerdings hab ich wirklich Angst, dass sie dann im Winter alle 2 Wochen krank wird. Derzeit ist es so, dass sie von den Erziehern daran erinnert wird und gehen muss. Das klappt aber auch nicht immer (je nach Erzieher, die da sind). Meine persönliche Meinung ist, dass ich im Winter gerne die Höschenwindeln anziehen würde, zumindest, wenn sie draussen ist, und die Erzieher trotzdem darum bitten würde, regelmäßig mit ihr auf die Toilette zu gehen. Wäre das jetzt grundlegend falsch? Weiteres Problem ist, dass sie natürlich keine Windeln mehr anziehen möchte. Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, dass sie mit 3,5 Jahren noch nicht trocken ist, sie ist vielleicht physisch dazu bereit, aber eben geistig noch nicht? Aber ob ich sie jetzt über den Winter noch so ohne Windeln lassen soll? Bin ein bißchen ratlos.
Conny Ackmann
Hallo Mädchen Mama Es ist prima, wenn sie kein Problem damit haben, dass ihre Tochter noch keine komplette Blasen- und Darmkontrolle hat und sie so entspannt begleiten können. Toll ist wie gut ihre Kleine meistens Harn- und Stuhldrang rechtzeitig bemerkt, auch richtig gut reagieren und es trocken/ sauber zur Toilette schaffen kann. Sie bemerkt es im Kindergarten vielleicht auch manchmal, aber nicht immer rechtzeitig. Bei Ablenkung – oft ist das Spiel hier intensiver – bemerkt sie den Harndrang sicher manchmal zu spät oder gar nicht, weil der Kopf zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt ist, wie sie schon gut festgestellt haben und schwupps ist die Hose nass, bevor man reagieren kann – so ein Pech :-). Das Einnässen geschieht also nicht mit Absicht, sondern aus einer falschen Einschätzung heraus. In jeder Siuation den richtigen Zeitpunkt herauszufinden, müssen die Kleinen erst noch lernen. Sie kann es aber schon in vielen Situationen – das zeigt, dass der Reifungsprozess der Blasen und Darmfunktion auf dem richtigen Weg ist. Es dauert manchmal länger bis das Zusammenspiel zwischen Blase/ Darm und Kopf IMMER zuverlässig funktioniert, da das Ganze ein Lernprozess ist, der einfach seine Zeit benötigt. Es ist keineswegs so, dass die nassen Sachen die Kleine nicht stören – sie bemerkt sie schlicht nicht. Wenn unsere Nerven über einen längeren Zeitraum dem gleichen Reiz ausgesetzt sind, nehmen sie ihn nicht mehr wahr. Dies kennen wir bei allen kleinen Patienten die wir sehen. Hören sie auf ihr Bauchgefühl - es ist kein Problem und nicht falsch ihr im Winter wieder eine Windel anzuziehen – Windelhöschen sind eine gute Idee, da sie dann nicht immer auf die Hilfe der Betreuer angewiesen ist – vielleicht auch wirklich nur beim Spielen draußen. Versuchen sie ihr zu erklären, dass ihr Kopf die Blase manchmal einfach noch nicht oder zu spät hört und damit dabei die Hose nicht nass und sie nicht krank wird, dürfen auch 3,5 jährige zeitweise gerne Windeln tragen. Vielleicht ist sie dann eher bereit in der kalten Jahreszeit teilweise eine Windel anzuziehen. Sie sind gar nicht so ratlos :-), sondern haben sehr gute Ideen. Setzen sie diese mit ruhigem Gewissen um. Mit frdl. Grüßen Conny Ackmann
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