Hallo!
Mein Sohn wird im Juli 7 und ist noch nicht trocken und sauber. Nachts benötigt er noch eine Windel. Tagsüber (ohne Windel) geht auch ständig (im Druchschnitt einmal am Tag) etwas daneben (großes und kleines Geschäft). Er geht jetzt seit fast einem Jahr in die Schule (ich wollte ihn zurückstellen lassen, bin aber nicht damit durchgekommen) und fast täglich muss er sich nach Schule und Ganztag umziehen, weil seine Hosen voll sind. Komischerweise merkt dort im Ganztag nie einer etwas davon. Ich sehe es immer schon beim Abholen an seinem Gesicht. Auch zu Hause passiert es ihm noch häufig. Er vergisst es beim Spielen und ich habe das Gefühl, er merkt erst sehr spät, wenn er muss. Manchmal muss der Toilettengang auch so schnell gehen, dass hinterher doch noch mehr kommt als erwartet und das landet dann wieder in der Hose. Toilettengänge sind eine lästige Unterbrechung des Spielens, er lernt aber nichts daraus, dass er mit voller Hose noch viel länger sein Spiel unterbrechen muss.
Der ist im SPZ von oben bis unten untersucht worden, organisch ist alles okay. Er ist ein normaler Junge, wirkt in vielen Bereichen aber jünger als er ist, hat aber laut SPZ und nach meiner Einschätzung keine Defizite, die man igendwie behandeln könnte.
Soll ich weiter abwarten?
Gruß, Sabri
von
Sabri
am 15.05.2013, 23:16
Antwort auf:
Sauber und trocken werden
Hallo Sabri
Ich denke sie können am Besten einschätzen, dass ihr Sohn keine Defizite hat. Wenn dann die Ärzte im SPZ auch noch organische Ursachen ausgeschlossen haben, besteht zur Zeit sicher kein Grund zur Sorge.
Wenn Kinder mit Vollendung des 60 Lebensmonats noch nicht sicher trocken und sauber sind, handelt es sich in der Regel um eine Reifungsverzögerung der Blasen- und Darmfunktion, die wir bei 10 bis 12% aller Kinder in dem Alter kennen. Dafür spricht auch, dass er ja, wie sie beschreiben, durchschnittlich nur einmal am Tag nicht rechtzeitig zur Toilette kommt und sonst auch gut sauber sein kann, also meistens schon gut aufpasst.
Manchmal dauert es etwas länger bis das Zusammenspiel zwischen Blase, Darm und Kopf richtig funktioniert. Da kann es schon mal passieren, dass der Kopf den Anruf von Blase/ Darm nicht rechtzeitig bemerkt und schon ist dier Hose schmutzig - so ein Pech :-). Das passiert in der Regel wenn der Kopf sehr abgelenkt ist durchs Aufpassen und Lernen in der Schule oder bei aufregenden Spielen usw. - genau die Erfahrung die sie auch beschreiben.
Unterstützen kann man den Reifungsprozess durch ein richtiges Trink- und Toilettenverhalten. Er sollte ausreichend und regelmäßig über den Tag verteilt trinken (7 x am Tag ca. alle 2 Stunden die gleiche Menge) und lernen bei Harn- und Stuhldrang sofort zur Toilette zu gehen. Vermeiden sie ihn zu schicken. Damit nehmen sie ihm die Verantwortung ab. Fragen sie lieber hin und wieder ob Blase/ Darm vielleicht gerade dem Kopf Bescheid geben, dass sie zur Toilette möchten. Vielleicht haben sie schon ein bestimmtes Verhaltensmuster bei ihm beobachtet, das ihnen :-) den Harn-/ Stuhldrang ihres Kindes signalisiert???
Also, wenn sie entspannt und beruhigt noch eine Weile abwarten können werden sie vielleicht feststellen, dass in den nächsten Monaten die Hosen immer seltener nass/ schmutzig werden und der Kleine immer besser lernt auf seine Ausscheidungen zu achten.
Wenn sie jedoch Sorge haben - es steckt mehr dahinter, könnte ihr Kinderarzt sie zur genaueren Diagnostik/ Verhaltenstherapie zu einem Urotherapeuten in ihrer Nähe überweisen -zu finden unter
http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html
hier gibt es eine Landkarte auf der sie eine Adresse in ihrer Nähe finden können.
Mit frdl. Grüßen
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 16.05.2013