Nelly69
Hallo, mein Sohn wird 10 Jahre alt und war nachts nie trocken. Bis vor 1,5 Jahren trug er daher nachts eine Windel. Dann hatten wir für vier Monate eine Klingelhose. Allerdings wurde das Kind selbst nie wach, nur wir als Eltern. Wir weckten unseren Sohn um ihn auf die Toilette zu bringen, was allerdings nur sehr schwer möglich war. Auf dem Weg zum WC lies er das Pipi laufen, weil er nicht wirklich wach wurde. Daher war diese Methode nicht erfolgreich. In den zurückliegenden Wochen hatten wir ihn abends gegen 23h zur Toilette gebracht und morgens, wenn ich aufstehe, gegen 5.45 nochmals. Sehr oft war zu beiden Zeiten das Bett bereits nass. Es sind unglaubliche Mengen, die er da nachts ins Bett pieselt! Wir hatten die Trink- und Pipimenge damals protokolliert, waren auf Anraten der Kinderärztin zum Ultraschall der Blase und der Urin wurde untersucht. Nun soll ich ihn in der Kinderchirurgie zur weiteren Diagnostik vorstellen. Außerdem sollen wir nochmals die Trink- und Urinmenge messen. Nun ist es so, dass eine Rechtschreibschwäche festgestellt wurde und der Verdacht auf eine auditive Wahrnehmungsstörung abgeklärt werden soll. Hinzu kommt, dass er seit er 2 ist zur Logopädagie geht, wg einer damaligen Sprachentwicklungsverzögerung. Diese ist soweit aufgeholt, geblieben ist aber ein geringer Wortschatz und ein mangelndes phonologisches Bewusstsein. Nun hat sich herausgestellt, dass sowohl mein Mann als auch die Mutter väterlicherseits jeweils bis zum 14 Lebensjahr etwa Probleme mit nächtlichem Einässen hatten. Daher liegt offenbar eine genetische Disposition vor. Meine Frage an Sie: Ich spüre für mich, dass unser Sohn sich über diese erhobenen Befunde eher defizitär wahrgenommen fühlt. Die vielen Termine und jetzt noch die Kinderchirurgie. Ich weiß nicht, was das alles soll. Reicht es als Erklärung nicht aus, wenn man weiß, dass das Einnässen auch genetisch bedingt ist und kann zuwarten? Was kann geschehen, wenn wir mit einer erneuten Therapie später beginnen, da derzeit ja noch diverse andere Themen wie die Bewilligung von Lerntherapie und seine ausbleibenden Erfolge in der Schule im Raum stehen? Ich habe stark das Gefühl, meinen Sohn schützen zu müssen, vor noch mehr Untersuchungen und Befunden, die letztlich sein ohnehin schwaches Selbstbewusstsein nicht gerade stabilisieren. Es muss Ruhe einkehren und das Thema Einnässen zu einem anderem, vielleicht günstigeren Zeitpunkt wieder aufgegriffen werden, so mein Eindruck. Denken Sie, es kann abgewartet werden, ob sich die Problematik nicht eines Tages von alleine reguliert? Können bei Klassenausflügen oder ähnlichem Medikamente helfen und muss diese ein Urologe verordnen oder kann das auch die Kinderärztin? Über eine Rückmeldung freue ich mich!
Manuela Thomä
Hallo Nelly69, bei Ihrem Sohn kommen viele Dinge zusammen, so dass die Antwort nicht ganz einfach ist. Ich bin sehr dafür nicht immer neue „Baustellen“ aufzutun; je mehr man rotiert, um in verschiedenen Bereichen Abhilfe zu schaffen ( und dies ja durchaus zum Wohle des Kindes), um so mehr vermittelt man dem Kind aber: „Du genügst immer noch nicht“. Das ist schlimm für Kinder, wollen sie doch in ihrer Einzigartigkeit nur „normal“ sein. Es ist richtig Prioritäten zu setzen!! Sie haben recht, bei einer familiären Disposition findet man häufiger Familienmitglieder (manchmal auch mit Generationenübersprung), die länger als die „Norm“ brauchen, um nachts trocken zu sein; aber was ist schon „Norm“, ist doch die Kontinenzbildung immer ein ganz individueller Vorgang :-)) Zusätzlich beschreiben Sie in anderen Entwicklungsbereichen Ihres Sohnes ebenfalls Verzögerungen, so dass der junge Mann ein sehr viel höheres Maß an Leistung bringen muss, als andere Kinder. Alles zu gleich geht jedoch nicht; es ist für Ihren Jungen sehr anstrengend und als Folge dessen, wird er wohl noch ein bisschen schwerer Erweckbar sein, als er es ohne dieses „große Paket“ wäre. Die fehlgeschlagene Weckapparattherapie mag mit seiner Gesamtbelastung zu tun haben, oft ist es aber auch ein Verständigungsproblem – unser Anliegen ist es zunächst nicht das betroffene Kind zu wecken, sondern seinen „Helfer“ (also Sie als Eltern). Der Helfer hat die schwierige und undankbare Aufgabe, das Kind dann RICHTIG wachzubekommen und es kann durchaus 6-8 Wochen dauern, bis diese nächtliche Aktion erfolgreich ist. Ich verstehe nicht ganz das Ansinnen Ihres KA bei einem Kinderchirurgen vorstellig zu werden – gibt Anlass für eine chirurgische Maßnahme? Wenn sie tatsächlich noch einmal diagnostisch tätig werden wollen, würde ich zunächst den Kontakt zu einem bzw. einer UrotherapeutIN empfehlen – eine Liste über Möglichkeiten in Ihrer Nähe finden Sie unter: http://www.urotherapie-bonn.de/03c1989e36102b501/index.php Was mich ein wenig stutzig macht, ist dass Sie eine sehr große nächtliche Ausscheidungsmenge beschreiben; das sollten Sie noch einmal konkretisieren; für eine evtl . später erneut anstehende Weckapparattherapie oder auch für den Medikamenteneinsatz während einer Klassenfahrt (beides auch vom KA zu verordnen) ist es von Bedeutung, ob vielleicht auch eine Störung – im Sinne einer Reifeverzögerung – in der Blasenfunktion vorliegt; dann würden beide Interventionen nicht unbedingt empfehlenswert sein. Alles in Allem sind Sie die Expertin zu Ihrem Sohn und Sie können am besten beurteilen, welches der richtige Weg für ihn ist. In Bezug auf sein nächtliches Einnässen droht ihm kein gesundheitlicher Schaden; er hat gute Aussichten, dass sich das Problem mit der Zeit von selber erledigt und wenn Sie im späteren doch noch einmal die Weckapparattherapie durchführen möchten steigert seine fortlaufende Reifung hier nur seine Chancen :-)) Vielleicht entlasten Sie sich und Ihren Großen, in dem Sie erst einmal wieder auf Pants (Hochziehwindeln) zurückgreifen; in seinem Alter und mit seiner Gesamtproblematik steht Ihnen dies als Verordnung per Hilfsmittelrezept von Ihrem KA zu. Mit vielen Grüßen Manuela Thomä
Nelly69
Guten Tag Frau Thomä, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. In der Kinderchirurgie soll er wg. weiterer diagnostischer Abklärung (Ultraschall Blase, Nieren) vorgestellt werden. Allerdings war ich mit meinem Sohn in gleicher Sache bereits im November 2013 bei einem anderen KA, der per Dopplersonographie Nierenbecken, Harnblase und Nieren etc. untersuchte, was ohne Befund blieb. Nun habe ich mich durchgesetzt und konnte ohne das Kind gestern in die Sprechstunde der Kinderärztin kommen. Ich wollte mit ihr die derzeitige Situation ohne ihn besprechen, da in seinem Beisein beim Arzt immer nur über das geredet wird, was therapiert werden soll, was für ihn bestimmt kein gutes Gefühl macht. Wir haben besprochen, dass die Kinderchirurgie nun erst mal warten kann. Sie hat mir nun ein Rezept für Nocutil mitgegeben. Ich habe es meinem Sohn nun freigestellt, ob er er damit versuchen möchte. Er hat sich alles genau erklären lassen und möchte nun diese Möglichkeit ausprobieren. Was die große Menge an nächtlichem Urin betrifft, lässt sich die in etwa so beschreiben, dass am Morgen alles nass ist: Bettdecke, Stofftiere etc. In Zeiten der Klingelhose war es so, dass wir ihn im Halbschlaf auf die Toilette geführt hatten, er unterwegs das Pipi laufen lies, weil er nicht wirklich wach war. Bis zu Beginn der KH-Therapie verg. Jahr trug er eine Schlupfwindel, die aber meist die Menge nicht fassen konnte und das Bett daher dennoch nass war. Eine Windel mag er nicht mehr tragen. Wir werden nun heute Abend mit Nocutil beginnen, da er dies selbst auch möchte. Eine abschließende Frage: Wenn dies nichts hilft und wir nichts weiter therapeutisch in der Sache unternehmen, versäumen wir etwas, kann sich das Einnässen vomöglich chronifizieren? Besteht die Möglichkeit, dass sich das Einnässen mit zunehmender Reife von selbst reduziert? Vielen herzlichen Dank!
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