Liebes Uro-Team, nun ist meine Tochter, 2 Jahre und 8 Monate alt, auch seit Längerem auf dem Weg zur Windelfreiheit. Sie ist seit ca. 6 Monaten bereits nachts trocken, außer sie war abends noch in der Badewanne, dann ziehe ich ihr immer eine Windel an. Tagsüber ist es noch schwierig und ich weiß manchmal nicht, wie ich richtig reagiere. Sie hat ein Töpfchen und einen Toilettenaufsatz mit Treppe. Häufig möchte sie tagsüber zu Hause keine Windel mehr tragen, dies bereitet uns jedoch einige Probleme: Sie reagiert wütend, wenn wir sie bitten, mit uns auf die Toilette zu gehen, z.B. vor dem Mittagsschlaf oder wenn wir rausgehen wollen. Lässt sie sich dann nach langem Betteln doch überreden, kommt meist nichts und sie sagt, dass sie gar nicht muss. OK. Aber dann geht kurz darauf doch etwas in die Hose. Sie scheint, weil sie eigentlich nicht will, auf dem Töpfchen einzuhalten, obwohl sie schon müsste, der Drang nur noch nicht ganz so groß ist. Mittlerweile habe ich ein ganz gutes Gespür dafür entwickelt, wann sie mal muss. Ich erinnere sie dann daran, dass sie mal wieder gehen könnte, biete auch an, dass wir zusammen gehen/ich was vorlese/Händchen halte. Meist lehnt sie ab oder es kommt nichts, besonders wenn ich Bücher vorlese, wird scheinbar intensiv eingehalten. Danach spielt sie wieder, manchmal rennt sie dann kurz darauf los und schafft es noch zum Töpfchen (ich freu mich dann und denke mir, dass ich ihr einfach vertrauen muss), aber genauso oft ist dann die Hose nass. Ich ziehe sie dann um und mache kein großes Aufheben darum, aber manchmal kann ich mir schon nicht verkneifen, dass wir ja vor 5 Minuten erst auf dem Töpfchen waren und nix kam (in ruhigem Ton). Vermutlich ist das falsch... Was leider bisher immer in die Hose geht, ist das große Geschäft. Wenn ich merke, dass sie mal groß muss, biete ich ihr eine Windel an, aber die lehnt sie ab. Wenn es passiert, flitzt sie zum Töpfchen, aber immer zu spät. Dann ziehe ich um und sage nix. Manchmal passiert das dann im 5-Minuten-Takt mehrmals hintereinander, weil sie scheinbar versucht einzuhalten, wenn sie merkt, dass die Kacka kommt. Sie will/kann aber dann nicht aufs Töpfchen, wenn ein bisschen in die Hose ging. Sie kann sich scheinbar einfach nicht lösen auf dem Töpfchen. Ich weiß hier nicht genau, wie ich weiter verfahren soll. Ihr erstmal wieder ein Weile die Windeln anziehen zu Hause oder es einfach hinnehmen, dass mehrere Hosen tagsüber voll sind und sie schafft es irgendwann von allein? Eigentlich möchte sie ja keine Windeln mehr. Dazu kommt, dass sie auch gern unterwegs keine Windel mehr tragen möchte. Wenn ich zwischendurch aber denke, dass sie mal aufs Klo müsste und ich mit ihr bei einer Möglichkeit gehe, kommt nix. Es geht dann kurz danach in die Hose, aber auf den fremden Toiletten kann sie sich nicht lösen. Sie sagt dann immer, dass sie gern ins Gebüsch machen möchte, aber auch da konnte sie sich bisher noch nie lösen, selbst im eigenen Garten nicht, obwohl sie da extra drum gebeten hat (man probiert ja alles aus). Kurz danach geht es dann wieder in die Hose. Also: Grundsätzlich merkt sie, dass sie mal muss, selbst in ablenkenden Situationen. Häufig flitzt sie dann schnell los und auch wenn die Hose manchmal ein kleines Hindernis bildet, schafft sie es und die Hose bleibt trocken. Aber genauso oft ist die Hose nass und Kacka geht immer daneben. Auf fremden Toiletten und im Gebüsch geht gar nichts. Nachts ist sie überwiegend schon länger trocken. Wie kann ich sie unterstützen, wenn sie keine Windel tragen möchte, es aber auch noch so oft daneben geht? Wie wird der Weg zur Windelfreiheit im Fall meiner Tochter weitergehen? Sie scheint das Thema schon recht blöd zu finden und sagt mir nie Bescheid, wenn sie ein großes Geschäft gemacht hat, sei es in die Hose oder in die Windel, was schon manches Mal zu einem roten, brennenden Po geführt hat, wenn ich es nicht gemerkt habe, was mir natürlich sehr leid tut - es ist so unnötig! Manchmal spüre ich in mir eine große Ungeduld bzgl. des Themas. Meine Mutter betont oft, dass ich ja schon mit 1 Jahr trocken war (wir kommen aus der ehemaligen DDR) und ein Windelkind mit über 2 Jahren nur die Faulheit der Eltern wiederspiegelt. Ich weiß, dass es nicht so ist und Trockenwerden ein individueller Entwicklungsweg ist, aber mir wiederspricht mein Gefühl manchmal. Ist vielleicht aus der eigenen Kindheit getriggert? Danke für Ihre Einschätzung! Christiane
von Jahne am 30.01.2018, 12:13