Frage im Expertenforum Sauber werden an Conny Ackmann:

Fast 6 - und immer noch Einnässen, auch tagsüber!

Conny Ackmann

 Conny Ackmann
Kinderkrankenschwester
Frage: Fast 6 - und immer noch Einnässen, auch tagsüber!

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Guten Tag. Ich habe Zwillings-Jungs, die in 10 Wochen sechs Jahre alt werden. Einer von beiden ist tagsüber soweit trocken, dass nur einige Tröpfchen danebengehen (die Hose also nicht völlig durchnässt wird), nachts war er noch nie trocken, jeden Morgen eine richtig volle Windel. Er schläft auch immer sehr tief und wird die ganze Nacht über nicht wach. Der andere (er wird seit ein paar Wochen wegen Wachstumshormonmangel behandelt mit täglichen Injektionen) ist weder tagsüber noch nachts trocken. Gestern hat er sich im Kindergarten 3-mal richtig eingenässt und danach noch 2-mal zuhause, obwohl ihn die Erzieherinnen immer wieder auf Toilette schicken. Wir waren bereits beim KiA, organisch ist alles in Ordnung. Außerdem waren wir auch schon beim Kinderpsychiater. Dort haben beide mehrere Sitzungen gehabt (u. a. mit speziellen Therapeutinnen), da der erste Sohn sich bis zum Sommer auch öfter mal eingenässt hatte. Bei beiden war dann tagsüber erstmal alles soweit okay, aber seit ca. 6 Wochen nässt sich der zweite tagsüber immer wieder ein, die Spritzen bekommt er erst seit drei Wochen, damit hat es also auch nichts zu tun. Da die beiden nächstes Jahr zur Schule kommen sollen und auch jetzt schon gerne mal bei Freunden übernachten wollen, sind wir am verzweifeln. Was können wir tun, damit zunächst einmal beide tagsüber zuverlässig trocken werden und sie dann auch irgendwann mal nachts trocken werden? Bei meiner Tochter war das ganze übrigens überhaupt kein Problem: Sie war mit zwei Jahren tagsüber und mit drei Jahren auch nachts komplett trocken. Andere "Bettnässer" gibt es weder in der Familie meines Mannes noch in meiner Familie. Vielen Dank für Ihre Tipps und Ratschläge!!! Liebe Grüße Ella


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Hallo liebe Ella Sie müssen nicht verzweifeln :-). Da ihr Kinderarzt festgestellt hat, dass Beide organisch gesund sind, handelt es sich wohl entweder noch um den normalen Reifungsprozess der Ausscheidungsfunktionen oder um eine Reifungsverzögerung, die in dem Alter noch bei 10 bis 12% aller Kinder bekannt ist. Die Entwicklung der Blasen- und Darmkontrolle darf bis zur Vollendung des 5 ten Lebensjahres dauern und verläuft bei jedem Kind individuell anders. Das Alter haben ihre Beiden ja noch gar nicht solange überschritten. Sind die Beiden Frühgeburten? Dann darf man nicht vergessen, dass ihnen etwas mehr Zeit eingeräumt werden muss als bei ausgetragenen Kindern. Man kann den Entwicklungsprozess gut durch ein vernünftiges Trinkverhalten unterstützen – 7x am Tag die gleiche Menge in regelmäßigen Abständen (ca. alle 2 Stunden) trinken und zur Unterstützung der Nacht - 2 Std. vor dem Schlafen das letzte Getränk. Es handelt sich hier nämlich um einen Lernprozess – ich merke, dass ich Pipi muss und will lernen rechtzeitig und richtig darauf zu reagieren. Wie immer beim Lernen macht Übung den Meister. Je häufiger die Kleinen also spüren, dass die Blase voll ist, umso öfter können sie das Pipimachen üben. Vermeiden sie die Kleinen ständig zu schicken :-), da sie dann keine Möglichkeit haben, zu lernen was Harndrang ist und wie sie darauf reagieren sollten, damit sie mit trockener Hose zur Toilette kommen, da sie ihnen ja die Verantwortung abnehmen ;-) Besser ist es, sie HIN UND WIEDER zu fragen ob die Blase vielleicht gerade dem Kopf Bescheid sagt - ob sie einmal nachfragen wollen und die Jungs dann selbst entscheiden lassen, ob ein Toilettengang notwendig ist. Erschwert wird das Lernen natürlich, weil es ja soooo viele wichtigere Dinge gibt, z. B. Spielen – da verpasst man schon einmal das Signal der Blase und schwupps ist die Hose nass – so ein Pech :-). Für die Nacht kann man SPÄTER eventuell einen Weckapparat (Klingelhose) einsetzen um das Zentrum im Gehirn, welches nachts für die Blasenfunktion verantwortlich ist, zu trainieren. Hierfür muss jedoch die Blasenfunktion ausgereift sein – das heißt die Kinder sollten am Tag sicher trocken sein, keinen plötzlichen Harndrang mehr haben und in der Lage sein, rechtzeitig zu spüren, dass sie auf die Toilette müssen. Hinzu kommt, dass SIE ihre Kinder nachts erwecken können sollten – sonst hören sie auch diesen Weckapparat nicht. Das heißt – dann ist solch eine Therapie nicht erfolgversprechend. Bis es soweit ist - dieser sogenannte Nachtwächter gelernt hat, dass er nachts auf die Blase aufpassen muss, können sie sich Alle viel Leidensdruck ersparen, indem die Kleinen nachts Windeln tragen – auch zum Auswärtsschlafen. Der Mangel an Wachstumshormonen ist bei Einem der Beiden eine Zweite Baustelle die er zu be- und verarbeiten hat und die ihm vielleicht auch Stress macht (viele Untersuchungen, Bemerkungen usw) Aufregung und Stress macht die Blase während der Entwicklung noch unruhiger und unberechenbarer. Ihre Jungen haben noch fast 1 Jahr Zeit bis zur Einschulung. Geben sie ihnen ruhig noch ein wenig Zeit. Falls diese Informationen sie nicht wirklich überzeugen und beruhigen können, bitten sie ihren Kinderarzt, sie zu einem unserer Kollegen der Urothrerapie in ihrer Nähe zu überweisen, zu finden unter: http://www.urotherapie-bonn.de/netzwerk.html hier gibt es eine Landkarte auf der sie eine Adresse in ihrer Nähe finden können. Viel Geduld und frdl. Grüße Conny Ackmann


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