Marisa09
Hallo! Unser Großer ist jetzt genau 3,5 Jahre alt und macht bisher keine Anstalten, sich von seiner Windel zu trennen. Wir "arbeiten" schon eine ganz Weile daran, ca. 1 Jahr. Haben ihm den Topf immer wieder spielerisch angeboten, es in den Tagesablauf integriert (vor dem Baden geht es auf die Toilette), ihn auch mal in den letzten Monaten ohne Windel rumlaufen lassen. Er ist allerdings total desinteressiert am Töpfchen und sagt immer, nein, er will lieber seine Windel. Wenn er sein großes Geschäft macht, merkt er es auch und versteckt sich irgendwo. Wenn man ihn fragt, ob er lieber auf die Toilette gehen möchte, verneint er das. Beim Thema kleines Geschäft ist es so, dass wir den Eindruck haben, dass er das nicht unter Kontrolle hat. Hat er nur ein Unterhöschen zu Hause an, sitzt er auf einmal in einer Pfütze und wundert sich selbst. Kann es sein, dass er es einfach noch nicht kontrollieren kann oder nicht merkt? Was können wir tun, um ihn an das Töpfchen oder die Toilette zu gewöhnen bzw. damit er mitbekommt, wenn er "muss"? Vielen Dank und Grüße, Marisa
Ellen Janhsen-Podien
Liebe Marisa, vielleicht haben sie schon mal ein bisschen gestöbert in diesem Forum...? Es beschäftigen sich sehr viele andere Familien genau mit dieser Frage. Sie können, oder besser gesagt, sie müssen gar nicht viel tun, außer Geduld haben und darauf warten dass ihr Kleiner selber merkt, wann er Pipi machen muss. Wie sie auch schon festgestellt haben, merkt er es noch gar nicht, wenn seine Blase sich meldet. Die Entwicklung der Blasenkontrolle ist eigentlich sehr kompliziert und gar nicht so einfach, wie man vielleicht annimmt. Es geht dabei darum dass das Gehirn der Kleinen die Aktivität der Blase wahrnehmen muss und die Muskelarbeit, also den Gang zur Toilette und die Entleerung der Blase dann koordinieren kann. Mit 3,5 Jahren muss er das auch noch nicht können. Gesunde Kinder lernen es in der Regel bis zum 5. Lebensjahr. Alle Kinder lernen einige Dinge schneller, andere reifen etwas langsamer. Überlegen sie einmal was ihr „Kleiner Mann“ alles jetzt schon kann, er braucht für das Pipi machen einfach nur noch ein bisschen Zeit. Dann ist es ja dann schlau von ihm, wenn er eine Windel tragen will, er weiß ganz genau, dass er Pipi machen noch nicht beherrscht, dann will er vielleicht auf Nummer sicher gehen. Haben sie ein bisschen Geduld, genießen sie auch einfach mal gar nicht daran zu arbeiten, ihn ständig zu erinnern, dann kommt er umso eher von alleine und sagt ihnen dass er nun zur Toilette kann. Das geht dann auch manchmal ganz plötzlich. Wenn sie das hinbekommen, machen sie schon eine ganze Menge bzw. etwas ganz Schwieriges, abwarten ist nämlich gar nicht so leicht. Wenn sie sich seinem Rhythmus der Entwicklung anpassen, tun sie viel Gutes für ihren Sohn. Sie schätzen und respektieren seine Geschwindigkeit, mit der er sich entwickelt. Sie können mit ihm auch kurz darüber sprechen, er soll einfach Bescheid sagen wenn er merkt, dass seine Blase ihn ruft. Dann kommt das Töpfchen oder die Toilette wieder ins Spiel. Die Windel für das große Geschäft ist ein ganz bekanntes Phänomen. Die Kinder scheinen das intime Geschäft nicht so leicht abgeben zu wollen. Stuhlgang ist für die Kinder nichts Schlechtes und auch nicht unangenehm. Auch diese Phase können sie getrost abwarten, zeigen sie ihm weiter einfach wie es eigentlich geht oder wo es eigentlich hingehört, in dem sie es vormachen, darüber lernt er am meisten. Ich wünsche ihnen eine schöne Zeit miteinander. Lieben Gruß Ellen Janhsen-Podien
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