Pressestelle BMFSFJ Pressemitteilung Nr. 264 Veröffentlicht am 6. März 2001 ---------------------------------------------------------------------- Mehr Spielraum für Väter Bundesministerin Bergmann stellt bundesweite Kampagne zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor ---------------------------------------------------------------------- Wie kann ich Beruf und Familie miteinander in Einklang bringen, ist eine der Fragen, die immer stärker nicht nur Mütter, sondern auch Väter beschäftigt. Männer und Frauen wollen heute beide einen Beruf ausüben und gleichzeitig Zeit für eine Familie haben. Die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit ist eine der großen gesellschaftlichen Aufgaben der Zukunft. Unter dem Motto "Mehr Spielraum für Väter" startet die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Christine Bergmann, heute eine bundesweite Kampagne zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dazu erklärt die Bundesministerin: "Es gibt eine neue Generation von aktiven Vätern, die sich stärker in der Erziehung ihrer Kinder engagieren möchte. Diese jungen Männer wollen sich nicht nur auf die Arbeit und die finanzielle Versorgung ihrer Familie reduzieren lassen. Sie wollen aus der Nebenrolle in ihren Familien heraus und wünschen sich mehr Zeit für ihre Kinder. Junge Väter wollen heute eine viel intensivere Beziehung zu ihren Kindern aufbauen als noch einige Vätergenerationen zuvor." Die Bundesregierung hat mit dem neuen Gesetz zur Elternzeit die Rahmenbedingungen für Väter und Mütter deutlich verbessert. Demnach können Väter und Mütter ihre Kinder in den ersten drei Jahren gemeinsam erziehen und betreuen. In dieser Zeit haben sie einen Anspruch auf Teilzeitarbeit von bis zu 30 Wochenstunden in Betrieben mit mehr als 15 Beschäftigten. Die neue Regelung gibt Eltern mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung der Aufgabenverteilung in der Familie und schafft flexiblere Übergänge zwischen Familie und Beruf. Nach der alten Regelung haben nur knapp zwei Prozent der Väter den Erziehungsurlaub in Anspruch genommen. Es gibt aber nach wissenschaftlichen Untersuchungen bei rund 20 Prozent der Väter die ernsthafte Bereitschaft dazu. "Wer eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf erreichen will, muss in der Arbeitswelt ansetzen. Deshalb starten wir unsere Kampagne gemeinsam mit Unternehmen. Nach wie vor brauchen Väter Mut, wenn sie sich wirklich partnerschaftlich in der Kindererziehung und Hausarbeit engagieren wollen. Sie können bei ihrem Arbeitgeber oder ihren Bekannten auf Unverständnis und Vorbehalte stoßen. Mit unserer Kampagne unterstützen wir Männer, die sich mehr Zeit für ihre Familie nehmen wollen und informieren über die gesetzlichen Regelungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir werben gemeinsam mit Unternehmen für ein neues Leitbild von Männern und Vätern in unserer Gesellschaft," so die Bundesministerin weiter. Die Kampagne umfasst Plakate, Anzeigen sowie einen Fernseh- und Hörfunkspot. Außerdem wird im Rahmen der Kampagne ein "Staffellauf" durch Unternehmen in ganz Deutschland organisiert, die sich für mehr Familienfreundlichkeit einsetzen. Alle mitwirkenden Betriebe veranstalten einen Aktionstag, den so genannten "Vatertag", an dem über Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf informiert wird. Bundesministerin Bergmann betonte, dass von mehr Familienfreundlichkeit nicht nur die Familien selbst, sondern auch die Unternehmen profitieren würden: "Soziale Intelligenz und emotionale Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit sind Eigenschaften, die in der Informations- und Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts immer wichtiger werden. Diese Eigenschaften können sich Mitarbeiter viel besser in der Familie aneignen als in teuren Managerseminaren. Das erkennen auch vermehrt Personalleiter von Unternehmen. Deshalb gibt es in der Wirtschaft einen Prozess des Umdenkens, wenn es um väter- und familienfreundliche Arbeitszeiten geht. Maßgeschneiderte Lösungen, um Familie und Beruf zu vereinbaren, erhöhen außerdem bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Motivation, die Leistungsbereitschaft und das Arbeitsklima. Sie sind damit die beste Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg." --------------------------------- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend E-mail: poststelle@bmfsfj.de Internet: http://www.bmfsfj.de/ Dienststelle Berlin: Taubenstraße 42/43 Glinkastraße 18-24 D-10117 Berlin Telefon: 030-20655-0 Telefax: 030-20655-1145 Dienststelle Bonn: Rochusstraße 8-10 D-53123 Bonn Telefon: 0228-930-0 Telefax: 0228-930-2221