Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Wie sollen wir uns verhalten bei mehreren Auffälligkeiten in der 20.SSW?

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: Wie sollen wir uns verhalten bei mehreren Auffälligkeiten in der 20.SSW?

Morgenroete2019

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Guten Abend. In der 18. SSW hat mein Frauenarzt beim Ultraschall festgestellt, dass einseitig ein Ventrikel im Kopf unseres Babys vergrößert ist (10mm) und stellte die Diagnose Ventrikulomegalie (Flüssigkeit im Kopf, die nicht abfließt). Außerdem sei wenig Fruchtwasser vorhanden. Daraufhin wurde ich in eine Spezialklinik für Pränataldiagnostik überwiesen. Dort führte ein Arzt erneut einen Ultraschall durch und stelle die gleiche Diagnose, nun allerdings beidseits. Die Größe und Entwicklung unseres Babys sei ansonsten unauffällig. Der Arzt führte eine Fruchtwasserentnahme durch, sodass das Fruchtwasser auf eventuelle genetische Ursachen und Infektionen getestet werden kann. Von zu wenig Fruchtwasser war hier keine Rede mehr. Auch sonst würde uns zu möglichen Folgen noch nichts gesagt, außer : "Alles kann, nichts muss". Nach 1 1/2 Wochen war ich dann wieder bei meinem Gynäkologen, der mir berichtete, dass bei dem Schnelltest des Fruchtwassers keine genetischen Auffälligkeiten festgestellt wurden, auch keine Infektionen. Das Fruchtwasser werde aber noch weiter untersucht. Bei dem anschließenden Ultraschall stellte er fest, dass sich noch mehr Flüssigkeit im Kopf gesammelt hat. Die Fruchtwassermenge beunruhigt ihn weiterhin. Hier stellte er die Diagnose Oligohydramnion. Er sagte mir, dass es seine Aufgabe als Arzt sei, mich aufzuklären und es wahrscheinlich ist, dass mein Baby schwere Behinderungen davon tragen wird und ich über einen eventuellen Abbruch nachdenken soll. Was mich sehr schockierte, weil in der Spezialklinik alles ziemlich runtergeslielt wurde und uns eher Hoffnung gemacht wurde. Zudem habe ich zu Hause im Mutterpass gesehen, dass bei Auffälligkeiten der Kopfform: lemon sign eingetragen wurde. Dazu habe ich keinerlei Erklärungen vom Arzt bekommen, was das bedeutet, oder worauf das hinweist. Heute (einen Tag später) rief die Spezialklinik an und wollte mir einen Kontrolltermin in 4Wochen geben. Ich teilte die neuen Untersuchungsergebnisse mit und bekam einen Termin in 2Wochen. Trotzdem kommt mir das noch so weit weg vor und ich mache mir Sorgen, dass uns die Zeit davon läuft. Ich weiß nicht wie wir uns verhalten sollen. Kann man weitere Tests durchführen? Uns wurde gesagt, dass man nur Beobachten könne und es keine Therapie dafür gibt. Irgendwann ab der 28. Woche wäre noch ein MRT möglich. Aber das wären noch 2Monate?! Mit der Situation bin ich ziemlich überfordert und weiß nicht was ich machen soll. Die Spanne zwischen den Aussagen der Ärzte verunsichert mich so sehr. Ich habe große Angst um unser Baby. Über Tipps oder Hinweise wäre ich sehr dankbar.


Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Hallo Morgenroete2019, es ist leider so, daß man einfach abwarten und den weiteren Verlauf beobachten muß.Wesentliche Untersuchungen sind schon erfolgt und eine "einfache" Ventrikelerweiterung kann durch eine Verengung hervorgerufen sein und bedeutet nicht zwingend eine Hirnveränderung und kann gut nach der Geburt behandelt werden-ohne weitere Schäden.Kontrolluntersuchungen geben mehr Hinweise für die Prognose.Eine MRT-Untersuchung kann helfen Hirnfehlbildungen auszuschließen.Die Aussage:Alles kann-nichts muß ist schon richtig.Weitere Tipps und Hinweise kann ich leider nicht geben. Abwarten,positiv denken und die Daumen drücken. Alles Gute Prof. Hackelöer


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