Frage im Expertenforum Mutter-Kind-Kuren an Annina Dessauer:

Gibt es eine Mutter-Kind-Kur, die auf Angstbewältigung von Kindern abzielt?

Annina Dessauer

 Annina Dessauer
Beraterin für Mutter-Kind-Kuren
Frage: Gibt es eine Mutter-Kind-Kur, die auf Angstbewältigung von Kindern abzielt?

Angel73

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Liebe Frau Dessauer, mein großer Sohn (5,5 J) hat Angst (mal mehr mal weniger, aber immer vorhanden) vor sehr vielen Dingen. Ganz stark hat er sie vor fremden Menschen, ob nun Jugendliche, Erwachsene, Frauen, Männer... ganz egal. An sehr "schlechten" Tagen muss ihn jemand Fremdes nur kurz ansprechen und schon ist er nahe daran loszuweinen. Ich frage ihn auch, wovor er solche Angst hat, woraufhin er dann sagt, dass die Leute ja böse sein könnten. Er sagt aber auch selbst, dass er keine bösen Menschen kennt. Fernsehen schaut er nicht. Schlechte Erfahrungen mit fremden Menschen gibt es meines Erachtens nicht. Aufgrund dieser Angst kann er sich auch kaum von Bezugspersonen (Eltern, Großeltern, Erzieher) lösen. Sind wir draußen, muss ich praktisch immer in näherer Sichtweite sein. Muss ich mal aus irgendwelchen Gründen hinter meinem 3-Jährigen herrennen, fängt mein Großer trotz Erklärung gleich an zu weinen. Muss ich mich zu meinem Kleinen herunterbeugen, weil er vllt gerade gefallen ist und weint, fängt der Große auch an zu weinen, weil ich (kurz) nicht mehr im Blickfeld bin. Ich würde ihm sehr sehr gerne helfen, aber allmählich stoße ich wirklich an meine Grenzen. Ich habe eben auch noch einen 3-jährigen Sohn, auf den ich gerade draußen noch sehr aufpassen muss. Außerdem bin ich selbst in der 31. SSW mit meinem dritten Kind schwanger. Gibt es eine Mutter-Kind-Kur, die auf Angstbewältigung von Kindern abzielt? Es geht nicht um Anwendungen oder Erholung für mich, sondern um eine reine Kinderkur, bei der ich aber natürlich dabei sein müsste. Falls ja, wo gäbe es eine solche Mutter-Kind-Kur? Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Antwort! Angel


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Das klingt tatsächlich so als bedürfte es dringender Hilfe. Haben Sie schon mal einen Kinder- und Jugendpsychologen kontaktiert? Sonst könnten Sie als Begleitperson mit zur Kinderrehabilitation fahren, z.B. in die Klinik Gothensee auf Usedom (Medigreif). Was meint denn der Kindergarten zu der Situation? Wie kommt er mit fremden Kindern oder neuen Erziehern "klar"? Liebe Grüße Annina Dessauer


Angel73

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Liebe Frau Dessauer, im Grunde besteht das Problem seit der Eingewöhnung unseres Großen in den Kindergarten mit 3,5 Jahren. Wir haben uns damals leider nicht auf unser Gefühl verlassen, sondern der Erfahrung der Erzieher mehr Vertrauen geschenkt. Er wurde, wie man es eben seit 20 Jahren dort "erfolgreich" gemacht hat, eingewöhnt... für ihn viel zu schnell. Er hat sich in der Zeit sehr verändert, ist nie angekommen. Wir haben schließlich Kontakt zu Dr. Posth aufgebaut und daraufhin auch den Kindergarten gewechselt. Er wurde vor 10 Monaten mit aller Zeit, die er gebraucht hat, in einen ganz tollen anderen Kindergarten eingewöhnt. Dort ist er angekommen, fühlt sich wohl, hat Freunde gefunden, ist nicht mehr wirklich auf einen Erzieher festgelegt, öffnet sich auch anderen Erziehern, sofern er sie mag. Er bewegt sich dort in einem ihm bekannten, geschützten Bereich, kennt alle... . Er ist meist entspannt. Es hat sich auch schon seehr sehr viel zum Besseren verändert. Aber wie gesagt... die Angst scheint tiefer zu sitzen. Mal ist sie kaum noch spürbar, aber vor einigen Tagen war es schon mal wieder heftig. Er kann sich mittlerweile gut von uns trennen, wenn eine andere akzeptierte Bezugsperson da ist (kann auch ein Freund sein, der ihm Sicherheit gibt). Aber irgendwie scheint die frühere Trennungsangst gerade in eine Fremdenangst überzugehen. Dazu zählen auch fremde Kinder, v.a. gleichaltrige und ältere. Wie gesagt, eine schlechte Erfahrung mit einem ihm wirklich fremden Menschen gibt es nicht. Aber ich bin mir sicher, dass es mit der Vorgeschichte zusammenhängt. Ich denke auch, dass ich Kontakt zu einem Therapeuten aufnehmen werde. Trotz guter Zeiten scheint das Problem ja unterschwellig (und manchmal eben auch an die Oberfläche tretend) weiterzubestehen. Wie würde es denn dann weitergehen? Könnte ein Therapeut mir dann praktisch bescheinigen, dass eine solche Kinderreha für meinen Sohn nötig wäre? Lieben Dank! Angel


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Ja ein Therapeut kann das bescheinigen oder auch ein Kinderarzt. Vielleicht lässt sich das "Rätsel" aber schon nach kurzer Zeit "knacken". Kinder können viel über Bilder ausdrücken und ein geeigneter Therapeut kann hier sicherlich sehr sanft und behutsam der Ursache auf den Grund gehen. Vielleicht ist danach gar keine Rehabilitation mehr notwendig, vielleicht aber auch wichtig, gerade weil es eine neue Situation ist. Das würde ich als ersten Schritt gehen und dann - wenn Sie dem Therapeuten vertrauen und er das Kind kennt - dem Rat von ihm vertrauen. Alles Liebe Annina Dessauer


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