Sehr geehrte Frau Dessauer, ich bin nicht der Typ, der direkt wegen jeder Erkältung, Magen Darm, Rückenproblemen oder ähnlichem zum Arzt läuft. Leider, wie sich jetzt herausgestellt hat. Mein bisheriger Hausarzt ist vor 5 Jahren gestorben. In der Zwischenzeit bin ich nicht beim Arzt gewesen. Jetzt habe ich mich endlich dazu durchgerungen einen Arzt aufzusuchen, um mich durchchecken zu lassen und mit ihm über meinen Wunsch einer Mutter-Kind-Kur zu sprechen. Ich habe ihm sämtliche Problematiken geschildert. Mein Sohn ist 3 1/2 Jahre alt. Er war ein Schreikind, hat sehr früh Neurodermitis bekommen und leidet seit knapp 2 Jahren an immer wiederkehrenden Infekten, die jedesmal in eine Bronchitis enden. Bei der letzten war sogar eine mehrwöchige Cortisonbehandlung notwendig. Des Weiteren ist er grade ziemlich in der Trotzphase und fordert mich extrem. Ich selber bin halbtags berufstätig, besuche eine mehrjährige berufliche, vom Arbeitgeber finanzierte, Weiterbildung und bin nahezu alleine für die Erziehung zuständig. Außerdem unterstütze ich meine Mutter bei der Pflege meines Vaters, nachdem sie einen Herzinfarkt erlitten hat. Ich leide unter Schlafproblemen, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme, Abgeschlagenheit, Gereiztheit, Stimmungsschwankungen.... Ich war immer die Ruhe in Person und jetzt flipp ich wegen Kleinigkeiten völlig aus. Mein Sohn kriegt das leider viel zu häufig ab. Ich habe das Gefühl längst nicht mehr so belastbar zu sein, wie ich mal war. Jetzt war ich nun endlich beim Arzt. Dieser hat mir jedoch gesagt, dass er das benötigte Attest nicht ausfüllen würde, da er keine Chance einer Bewilligung sehen würde, da ich in der Vergangenheit in keiner Behandlung gewesen bin und er mich ja auch gar nicht kennen würde. Er würde zwar sehen, dass es mir nicht gut geht und ich überlastet bin, dennoch ist er von seiner Meinung nicht abgewichen. Eine Blutuntersuchung hat ergeben, dass ich, mal abgesehen von einer leichten Schilddrüsenentzündung, kerngesund bin. Das meine körperliche und psychische Verfassung eine vollkommen andere ist, hat ihn jetzt leider nicht so recht interessiert. Erst sagte er auch noch, dass man gucken müsste, welche ambulanten Maßnahmen man ergreifen könnte, nach der Blutuntersuchung wollte er davon aber nichts mehr wissen. Ich würde gerne wissen, ob es eine Möglichkeit gibt auch ohne ärztliches Attest für mich die Kur zu beantragen? Für meinen Sohn würde ich das Attest ohne Probleme bekommen. Vielen Dank für Ihre Antwort!
von Geisha am 14.10.2015, 23:17