schnüllschnat
Guten Tag, unsere Tochter ist bald 14 Monate alt..wir hatten große Schwierigkeiten mit der Beikosteinführung, sie ist bis heute nicht eine zu große Esserin sieht Essen nur als "Hobby" und stillen als Hauptnahrungsquelle..für mich ist es echt schwierig aus dem Grund aufzuhören bzw zu reduzieren weil ich das Gefühl habe sie brauchst es einfach noch..Ich versuche jetzt gerade Vormittags und Nachmittags aufzuhören sodass sie vor dem Mittagsschlaf noch trinkt und dann nachts..sie isst bei uns alles mit, mal mini Portionen mal mehr am liebsten übrigens Nudeln, Brot, Brezel..was sie gar nicht mag ist Obst, Gemüse nur versteckt..mache mir manchmal Sorgen um ihre Nährstoffaufnahme soll ich ihr Saft anbieten?! Können sie mir vielleicht ein paar Ideen schicken? Sie mag echt so wenig..Kuchen mag sie nicht, Quark nicht, keinen Joghurt..bin echt verzweifelt. Was man sagen muss sie ist 83cm groß und wiegt 10,3 kg also ganz normal gewichtig..zum Glück. Vielen Dank
Veronika Klinkenberg
Liebe „Schnüllschnat“, das ist sicherlich keine leichte Aufgabe für Sie, aber Ihr Mädchen entwickelt sich prächtig und das ist das Wichtigste. Alles andere wird sich mit Ihrer Unterstützung in den nächsten Wochen „in Bewegung setzen“. Wenn Sie erreichen möchten, dass Ihr kleiner Schatz sich immer mehr mit festem Essen anfreundet, ist es ganz wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen und die Kleine unterstützen und leiten. Sie schreiben, dass Sie das Gefühl haben, sie braucht das Stillen einfach noch. Jetzt im Kleinkindalter spürt Ihr Mädchen noch intensiver Mama´s Empfinden und jede Spur von Unsicherheit und entwickelt immer mehr ein Gespür dafür, an das zu kommen, was ihr angenehm ist. Das heißt ja nicht, dass Sie ganz abstillen müssen. Aber nur wenn Sie das Stillen reduzieren, wird sich das feste Essen erst richtig entwickeln. Als Außenstehende fällt es mir natürlich leichter Ratschläge zu geben, aber ich kann Sie nur ermutigen möglichst alle Kraft zusammen zu nehmen und konsequent und sicher vor zu gehen. Im Kleinkindalter ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind Schritt für Schritt dabei unterstützen, sich immer mehr zu lösen und selbstständig zu werden – alleine wählt sie den leichteren Weg. Sie fühlt sich mit dem Stillen rundum wohl, das ist ja auch etwas Vertrautes, das sie von Anfang an kennt. Sie machen es ganz richtig, indem Sie Ihr Töchterchen erst einmal vormittags und nachmittags nicht mehr stillen. Reduzieren sich die Brustmahlzeiten wird die Kleine automatisch mehr Hunger und Appetit für festes Essen entwickeln. in diesem Alter sollte neben der Milch auch ausreichend Essen zum Kauen und Beißen dabei sein. Es geht dabei nicht nur um die Nährstoffversorgung sondern auch um andere Entwicklungsschritte wie z.B. das Kauen, welches die Sprachentwicklung fördert. Dass das Essen fester Nahrung grundsätzlich geht, zeigen die Miniportionen. Auch ein mäkeliges Essverhalten ist in diesem Alter nicht ungewöhnlich. Lassen Sie sich nicht durcheinander bringen und bleiben Sie ganz in Ruhe und mit Geduld am Ball. Ein nett gedeckter Tisch, eine Auswahl an gesundem Essen, das ist prima. Ganz wichtig ist aber auch, dass die Mahlzeiten in entspannter Atmosphäre stattfinden, dass sich nicht die ganze Aufmerksamkeit auf die Kleine und ihr „Essverhalten“ konzentriert. Unterhalten Sie sich über belanglose Dinge, essen Sie mit Genuss vor Ihrem Kind, machen Sie keine große Sache daraus, ob und wie viel sie isst. Bieten Sie eine Auswahl an gesundem Essen an. Bei jeder Mahlzeit sollte etwas dabei sein, was Ihr Kind kennt. Kinder in diesem Alter essen gerne Nudeln, Brot und Brezel, gehen Sie aber nicht ausschließlich auf die Sonderwünsche Ihrer Maus ein. Sie kennt vieles einfach noch nicht und muss erst Bekanntschaft schließen und Vertrauen aufbauen. Schmuggeln Sie Obst und Gemüse in die Speisen. Obst und Gemüse lassen sich z.B. prima miteinander kombinieren. In kleine Stückchen geschnitten als Häppchen oder aber fein gerieben in Frischkäse verpackt als Brotaufstrich. Eine Portion Obst kann gerne als Saft angeboten werden. Milchshakes mit frischem Obst sind häufig der Renner. Da gibt es sehr viele Möglichkeiten. Vielleicht kommt Ihr Töchterchen mit unseren Kleinkindprodukten noch besser zurecht. Wir bieten ein reichhaltiges Sortiment. Bei kleinen Obstmuffeln haben sich z.B. unsere Quetschbeutel bestens bewährt. Um kleine Mädchen für Lebensmittel und das Essen zu begeistern hilft es sie nach Möglichkeit immer mehr mit „ein zu spannen“. Lassen Sie Ihr Kind beim Einkaufen Obst und Gemüse aussuchen, sie darf beim Auspacken, Zubereiten (verteilen von Obststückchen, Umrühren) helfen. Natürlich hilft es sehr viel, wenn Sie der Kleinen selbst ein genussvolles Essen vorleben. Wenn Sie konsequent vorgehen und in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und Ihre Sicherheit zeigen, wird sich etwas in kleinen Schritten in Bewegung setzen. Ich bin mir sicher, dass auch Ihr Schatz wie alle anderen Kinder bald immer mehr Zugang zu altersgerechtem Essen findet. Sonnige Grüße Veronika Klinkenberg