jumunk
Guten Tag, vor einigen Wochen haben sie mir bereits sehr freundlich auf das Problem geantwortet, das unsere Tochter beim Trinken hat. Seit der 6. Woche ist fast jede Flasche (sie wird mit Hipp-Milch gefüttert) ein Kampf. Manchmal ging es besser, mal schlechter, alles wurde ausprobiert (andere Milchprodukte, Temperatur, etc.), es ging aber immer irgendwie doch. Jetzt ist sie 4 1/2 Monate alt und bekommt bereits Beikost, was hervorragend funktioniert. Sie isst von Anfang an super vom Löffel und schafft auch gut ein kleines Gläschen. Seit drei Tagen verweigert sie aber leider ihre Milchflasche, was uns schier verzweifeln lässt. Saft trinkt sie allerdings, nur nicht in den Mengen, wie sonst ihre Milch. Ich gebe ihr nun früh, Mittags und Abends einen Michbrei (mit ihrem Milchpulver angerührt), dazwischen Obst- und Gemüsegläschen und Saft zum trinken. Funktioniert, allerdings mache ich mir um die Flüssigkeitszufuhr Sorgen. Auch hier habe ich bereits alles probiert (ihr nur das Fläschchen angeboten usw. aber sie schreit und wartet ab, bis sie Brei oder Saft bekommt). Haben Sie einen Tipp, was ich tun könnte, um ihr genug Flüssigkeit zukommen zu lassen? man findet leider keinen geeigneten Ernährungsplan für unseren Fall, könnten sie uns da weiterhelfen? Ab wann muss ich mit ihr zum Arzt? Abgesehen davon ist sie wie immer, sehr aktiv, freundich, lacht und "singt" vor sich hin... Vielen Dank
Veronika Klinkenberg
Liebe „Jumunk“, da sind Sie wirklich ganz schön gefordert. Es ist tatsächlich sehr anstrengend, wenn Babys das Trinken eines Fläschchens - das ja bei so kleinen Kindern neben dem Stillen die eigentliche Ernährung darstellt - ganz und gar ablehnen. Ihr Kinderarzt ist so viel ich mich erinnern kann, schon um Rat gefragt worden oder? Denn nur er hat Ihre Kleine vor sich und kann überprüfen, ob vom Saug- und Schluckvorgang alles in Ordnung ist. Meines Wissens ist es bei manchen Babys auch wichtig, dass das Fläschchen tatsächlich weit genug in den Mund genommen wird und der Saugreflexpunkt richtig getroffen wird. Haben Sie eine erfahrene Hebamme vor Ort? Hebammen können bei Trinkverweigerern ebenfalls hilfreich zur Seite stehen. Babys in diesem Alter sollten sich noch anstrengen und saugen, damit die Wangenmuskulatur und Zahnstellung entsprechend ausgebildet wird. Es ist weniger die Flüssigkeit, die mir bei einer reinen Breiernährung in diesem Alter etwas „Kopfzerbrechen“ bereitet. Auch wenn es eine große Erleichterung darstellt, dass Ihr Töchterchen den Löffel so gut annimmt, würde ich nicht mehr als zwei Milchbreie pro Tag füttern. Bei Milchbreien handelt es sich um sehr energiereiche Mahlzeiten, mit drei Breien erscheint mir die Versorgung mit Energien sehr hoch. Mittags darf Ihr Mädchen nun immer mehr vom Löffel bekommen, das können Sie immer mehr ausbauen. Zur Flüssigkeitsversorgung würde ich dazu kleine Mengen Tee oder Wasser anbieten. Mit Saft wäre ich in diesem Alter noch sehr zurückhaltend, Saft sollte Milch auf keinen Fall verdrängen. Zwei Milchbreimahlzeiten sind aus meiner Sicht möglich. Für ein bzw. zwei weitere Mahlzeiten möchte ich Sie ermutigen mit all Ihren Energien und Ihrer Geduld dabei zu bleiben und möglichst Milch zu füttern. Machen Sie das am besten zu einem Zeitpunkt zu dem die Kleine besonders hungrig ist. Haben Sie es denn schon mit etwas Obst oder Gemüse versucht, das sie unter die Milch mischen? Ihre Kleine braucht weiterhin Ihre Unterstützung. Bleiben Sie geduldig und konsequent am Ball, denn Ihr kleiner Schatz spürt jede Unsicherheit. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Ausdauer und Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg
jumunk
Liebe Frau Klinkenberg, vielen dank für ihre Antwort. Unsere Ärztin meinte, dass es jetzt egal sei, ob sie ihre Milchnahrung per Flasche oder Löffel bekommt. Das hat mich auch etwas verwundert, da ja auch auf mancher Milchgetreidebreinahrung steht, dass man diese nur 1x am Tag füttern sollte. Vom Schlug- und Saugvorgang scheint alles i.O. zu sein. Am süßen Geschmack scheint es auch nicht zu liegen, da ich auch schonmal gezuckerte Milch angeboten habe, ohne Erfolg. Im Moment klappt es, dass meine Tochter zumindest nachts 1-2 Fläschchen (a ca. 80ml) kalte Milch trinkt. Es scheint ganz klar daran zu scheitern, dass sie sich bewusst wird, dass sie Milch trinkt und sie dann verweigert. Nur nachts im Halbschlaf scheint sie es nicht zu merken, anders kann ich es mir nicht erklären. Die Milch mit Obst anzurühren hilft leider nichts, nur manchmal trinkt sie tagsüber stark verwässerte und kalte Milch (die schon etwas gestanden hat). Dass sie nur kalte Milch trinkt, macht mir auch Sorgen, ist das für ein Baby ihres Alters nicht schädlich? Ich frage mich, ob es nicht einen psychischen Grund für die Verweigerung geben kann. So viel ich auch nachdenke, mir fällt aber kein Vorfall ein, der sie traumatisiert haben könnte (weder zu heiße Milch, noch Erschrecken während des Trinkens, etc.). Ansonsten bekommt sie nun etwa 1x Fläschchen a 80-100ml (meist Nachts), 2x Milchgetreidebrei (je a ca. 80ml Wasser mit ihrem Pulver angerührt), 1x Milchbananebrei (a ca. 80ml wasser), 1/2x Gute-Nacht-Gläschen und 1-2x Obst-oder Gemüsepüree (meist ganzes kleines Gläschen), alles von Hipp. Dazu meist stark verwässerter Saft oder Tee. Denken sie, ich kann so weiterfüttern? Natürlich biete ich ihr IMMER auch ihr Fläschchen als erste nahrung an. Aber die Verweigerung ist schon standard... Freundliche Grüße
jumunk
Zum Thema Saugen wollte ich noch erwähnen, dass sie neben dem Fläschchen Milch nachts auch immer wieder brav und viel (ca. 200ml täglich) wässrigen Saft oder Tee mit der Flasche trinkt. Außerdem darf ihr Schnuller nicht fehlen, an dem sie auch sehr viel saugt. Ist dies ihrer Mienung nach genug "Saugen" für ihre Wangenmuskulatur? Freundliche Grüße