Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

wählerischer Esser

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: wählerischer Esser

Butterly

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Hallo Frau Klinkenberg, unser Sohn ( 3 Jahre und 4 Monate) ist leider nach wie vor ein sehr wählerischer Esser... Er hat ein paar sehr wenige Gerichte, die er gerne isst (Nudeln, Fleisch). Aber Gemüse muss ich ihm immer in irgendeiner Form unterjubeln (z.B. in Form von Frikadellen, Zucchinipuffer, püriert o.ä.) Der Kinderarzt hatte uns empfohlen mit unserem Sohn die Abmachung zu treffen, dass alles was auf den Tisch kommt, wenigstens probiert werden muss. Das setzen wir zwar jetzt auch um, aber unser Sohn probiert jetzt immer, sagt, dass es ihm schmeckt und möchte dann aber nichts mehr davon essen. Und wenn es das Gleiche dann wieder gibt, sieht das ganze Spiel wieder genauso aus. Die Abendmahlzeit (warm) nehmen wir auch alle zusammen ein, so dass er auch sieht, dass wir alles essen, was auf den Tisch kommt. Haben Sie vielleicht noch ein paar andere Tipps auf Lager, wie wir ihn davon überzeugen können, alles vom Tisch mit zu essen? Vielen Dank im voraus und herzliche Grüße!


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Hallo, schön, wie Sie um die ausgewogene, gesunde Ernährung Ihres Söhnchens bemüht sind. Es gibt tatsächlich Sprösslinge, die sich über einen längeren Zeitraum nur für eine ganz begrenzte Auswahl an Lebensmitteln begeistern. Dieses Essen schmeckt ihnen und es gibt ihnen Sicherheit, warum sollten sie ihren Speiseplan ausweiten. Auch merken Kleinkinder natürlich, wie sie sich mit ihren Eltern auseinandersetzen können, welches Verhalten die Aufmerksamkeit von Mama und Papa am meisten hervorruft. Kinder in diesem Alter finden es interessant, wenn sich die Sorge um gesundes Essen auf sie konzentriert. Sie sind ganz auf dem richtigen Weg den Kleinen auch für Speisen zu begeistern, die er bisher nicht so interessant findet. Schmuggeln Sie weiter Gemüse unter die anderen Speisen. Ermuntern Sie den Kleinen von allem zu probieren und loben Sie ihn, wenn er das tatsächlich tut. Essen Sie selbst mit Genuss Gemüse und verstärken Sie das ruhig mit einem „Mmmmh – das schmeckt lecker“. Zusätzlich kann die ständige Verfügbarkeit von Gemüse Kinder zu dessen Verzehr einladen, stellen Sie immer ein Schälchen mit Gemüse- und Obststückchen auf. Beziehen Sie Ihr Kind wenn möglich in die Essenszubereitung mit ein und lassen Sie ihn daran teilhaben, wenn Gemüse eingekauft oder im Pflanztopf angebaut und herangezogen wird. Mehr können und brauchen Sie nicht tun, das kommt mit der Zeit. Irgendwann platzt immer der Knoten. Auch Ihr Sohn wird seinen Speiseplan erweitern. Bis dahin ist er eben mit der Auswahl zufrieden. Irgendwann kommt es zu einer so genannten spezifisch-sensorischen Sättigung. Er hat sich dann „satt gegessen“ und will endlich was anderes. Dieser biologische Mechanismus, der uns vor einer zu einseitigen Ernährung bewahrt, entwickelt sich bei Kindern wesentlicher langsamer und lässt Eltern bis dahin oftmals verzweifeln, wenn Kinder über einen längeres Zeitintervall immer nur ein bevorzugtes Essen wünschen. Und gar nichts Neues probieren wollen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Geduld und vor allem Gelassenheit. Bedenken Sie auch Ihr kleiner Schatz wird immer mehr mit Gleichaltrigen in Kontakt kommen und sehen was in anderen Haushalten gegessen wird. Auch das wird ihn unterstützen sich an unbeliebteres Essen zu trauen. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


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