Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Anke Claus:

Sternchen100

Frage: Sternchen100

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Guten Morgen, ich habe ein kleines Problem. Meine Tochter ist 2 Jahre und 4 Monate alt. Sie hat immer alles gegessen, jedes Gläschen und auch nach der Breiphase immer alles was auf den Tisch kam, da machte sie nie Probleme. Nun habe ich das Problem, dass sie seit ein paar Monaten plötzlich keinerlei Gemüse mehr anrührt, in keinster Form, nur Gurke und die nur im Salat, also angemacht mit Essig etc. Sie pickt das Essen rund um das Gemüse raus und lässt das Gemüse liegen. Heute gab es Fleischküchle mit Gemüse und Feta (den liebt sie normalerweise), sie hat nur das Fleischküchle gegessen, selbst den Feta hat sie liegen lassen, weil der mit dem Gemüse vermischt war :-( Ich hab echt schon alles probiert. Wenn ich es unkenntlich mache, sprich in die Soße rein püriere oder so etwas, isst sie es ohne Probleme, aber das geht ja nun auch nicht oft, wie soll ich das z. B. in Fleischküchle mit rein mischen. Auf Obst ausweichen geht leider auch nicht. Das hat sie immer schon nicht so gut gegessen. Sie isst nur gelegentlich mal etwas Apfel oder Banane, das einzige was sie hier gut isst sind Beeren jeglicher Art. Aber sobald die Saison für Beeren rum ist, isst sie kein Obst mehr, Trauben oder Mandarinen oder so etwas mag sie nicht. Ist das nur eine Phase, ist das normal? Was mach ich denn jetzt, gesund ist das nun ja mal gar nicht, wenn sie nur das Fleisch isst... Es wäre lieb, wenn Sie mir weiterhelfen könnten.


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Liebe „Sternchhen100“, versuchen Sie diese Phase ganz gelassen zu sehen. Ihre Kleine hat gerne Gemüse gegessen und das kann auch schnell wieder kommen. Kinder haben ihre speziellen Vorlieben und sie durchleben verschiedene Entwicklungsphasen. Ein wählerisches, mäkeliges Essverhalten im Kleinkindalter ist weit verbreitet. Viele Eltern können ein Lied davon singen und werden auf eine harte Geduldsprobe gestellt, wenn sich die Kleinen über einen Zeitraum nur von wenigen Lebensmitteln ernähren. Natürlich hat man als Mama hohe Ansprüche und möchte, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Und genau da machen uns die Kleinen einen Strich durch die Rechnung. Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt wieder der Knoten und Ihr Mädchen wird die Speisenauswahl erweitern, wieder verschiedene Gemüsesorten essen und auch auf Obst kommen. Das wichtigste ist, dass Sie das nicht zum Thema werden lassen, aber auch nicht zu nachgiebig sind. Ich weiß als Mama ist man aus der Sorge heraus, der kleine Schatz müsse wenigstens etwas essen, geneigt schnell nachzugeben und greift auf die Lieblingsspeisen zurück. Bieten Sie weiterhin unverzagt und geduldig abwechslungsreiches Essen an, kombinieren Sie aber auch kleine Mengen weniger beliebte Speisen dazu. Sie geben vor, was es zu essen gibt. Gehen Sie nicht ausschließlich auf Sonderwünsche ein und stellen Sie Ihre Kleine nicht vor eine größere Auswahl. Das überfordert sie nur und gibt ihr die Möglichkeit kleine Kämpfe aus zu fechten. Kinder in diesem Alter suchen kleine „Löwenkämpfe“ und wollen ausloten wie weit die Grenzen gesteckt sind. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen möchten, umso mehr wird sich Ihr Kind für alle Speisen, so auch für Gemüse und Obst, interessieren. Verpacken Sie Obst und Gemüse in die Speisen. Das können z.B. Brotaufstriche aus Frischkäse und klein geschnittenem (oder geriebenem) Obst oder Gemüse sein. Milchshakes und Joghurt- bzw. Quarkspeisen mit Obstpürees sind oft der Renner. Stellen Sie vielleicht auch einmal eine Lieblingsnachspeise, wie Pudding, auf den Tisch und dekorieren die Speise mit Fruchtsoße. In Aufläufe, Mehlspeisen, Suppen etc. überall kann Obst und Gemüse hineingeschmuggelt werden. Auch können Sie in die Fleischküchle fein geriebenes Gemüse, wie Karotten oder Zucchini mischen. Oder sie rein vegetarisch zubereiten. Stellen Sie immer mal wieder ein Schälchen mit Obst- und Gemüsestückchen auf. Einen ganz wesentlichen Stellenwert hat Ihre Vorbildfunktion. Essen Sie selber viel Obst und Gemüse. Wenn Kinder sehen, dass diese Lebensmittel ganz selbstverständlich von Mama und Papa gegessen werden, werden sie das irgendwann einmal übernehmen. Kinder ahmen, das was sie erleben, nach. Beziehen Sie die Kleine so gut es geht bei der Zubereitung und beim Einkauf ein: lassen Sie sie für die Familie auf dem Markt Obst aussuchen und z.B. für den Nachtisch Mandarinen zerteilen etc.. Kennen Sie übrigens unsere Pürees im Quetschbeutel? Die helfen in der Regel immer, um die Kleinen ans Obst zu locken. Es gibt keinen Grund zu verzweifeln, aus Erfahrung weiß ich, dass sich das mit viel Geduld, Gelassenheit und Durchhaltevermögen entwickelt. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Ihre Kleine bald wieder mit Freude bei allen Speisen zugreift! Viele liebe Grüße Anke Claus


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