SteffiS
Hallo! Meine Tochter ist 7 Moate und ein flaschen kind. Seit ca. 5-6 Wochen bekommt sie Beikost. Mittags Gemüse-Kartoffel und seit ein paar tagen Nachmittags GOB. Bis zum GOB war es immer so, daß sie alle 4 h hunger hatte. Sie trinkt dann ca. 180-200 ml 1er Milch. Mittags ißt sie meist ein ganzes Gläschen und ist dann auch ca. 4 h zufrieden. Beim GOB soll man (lt. packung) 10g Flocken mit 100ml Wasser mischen und 100g Obst dazu. Ich mach jetzt schon 20g Flocken, das isst sie locker weg und würde noch mehr und trotzdem hält sie dann nur 2-3 h durch. Woran liegt das? Ist das normal? Ich dachte, die Mahlzeiten reduzieren sich nach und nach, jetzt wird es mehr. Warum??? Und ist es ok, wenn ich ihr mehr gebe? Sie ist 7 Monate, 67 cm groß und wiegt 6,5 kg. Ist also nicht annähernd dick. Bin völlig verwirrt...
Veronika Klinkenberg
Hallo, ich kann verstehen, dass Sie verwirrt sind, denn erfahrungsgemäß spielt sich der Rhythmus in diesem Alter auf etwa 3-4 Stunden ein. Ihr Töchterchen ist aber noch am Beginn der Beikostfütterung, da sind kleine „Verschiebungen“ immer wieder einmal möglich. Außerdem gibt es Zeiten, in denen der Bedarf ansteigt - 6.-7 Monat ist dafür eine typische Zeit. Bedenken Sie, die Kleine wird immer aktiver und mobiler. Das kann dazu führen, dass gerade in diesem Alter die benötigte Energiemenge deutlich ansteigt. Was mir spontan einfällt ist die Flüssigkeitszufuhr. Sie schreiben nichts von Getränken. Nach einer üppigen Breimenge benötigen Babys zusätzliche Flüssigkeit. Ich würde die Breimenge nicht erhöhen und besser ein zusätzliches Getränk anbieten. Ein Getreide-Obst-Brei liefert durch das Getreide Energien, das stimmt. Aber auch der restliche Tagesspeiseplan spielt eine Rolle, wenn es um eine ausreichende Sättigung geht. Ein reiner Gemüse-Kartoffelbrei stellt in diesem Alter keine ausgewogene, sättigende Mittagsmahlzeit dar. Hier rate ich Ihnen das Fleisch mit dazu zu nehmen. Ein fleischhaltiges Mittagsmenü kommt dem steigenden Energiebedarf Ihres Kindes sicher besser entgegen und sorgt außerdem dafür, dass die Kleine ausreichend mit Eisen versorgt wird. Geben Sie Ihrem Töchterchen außerdem mittags ruhig so viel wie sie essen möchte. Das kann auch etwas mehr als 190g sein. Auch könnten Sie ohne Bedenken von der Anfangsnahrung auf eine altersgerechte Folgemilch, wie „HiPP 2“ wechseln. Sie ist die ideale Milch in Kombination mit fester Kost. Hat sich Ihr Töchterchen ganz an den Getreide-Obst-Brei gewöhnt dürfen Sie im nächsten Schritt den Milch-Getreide-Brei abends einführen. Sicher stabilisiert sich der Rhythmus mit den kleinen Veränderungen bald wieder. Viele Grüße Veronika Klinkenberg
SteffiS
Guten Abend, vielen Dank für die Hilfe! Stimmt, zu den Getränken hab ich nichts geschrieben, aber sie bekommt Wasser oder Früchtetee. Den ganzen Tag biete ich ihr das immer wieder an. Mittlerweile trinkt sie ca. 100 ml. Mehr will sie nicht! Ist das ok? Zu Mittags und Fleisch: Kann ich das auch machen, obwohl sie nur Karotte mag und bisher kaum eine andere Sorte ißt? Und soll ich dann jeden Tag Fleisch dazu geben? Oder nur ab und zu? Und Fisch? Und soll ich ihr Nachmittags nach dem GOB lieber noch Milch geben oder mehr Brei, da sie ja "Getränke" bekommt! Tausend Dank nochmal für ihre Hilfe LG Steffi
Veronika Klinkenberg
Hallo Steffi, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Prima, dass Sie Ihr Töchterchen auch mit dem Trinken vertraut machen. Da die Kleine ja noch mehrere Milchmahlzeiten bekommt, sind 100ml o.k. Ob die Flüssigkeitsversorgung passt, können Sie am besten anhand der Windel (sie sollte immer schön durchnässt sein) und am Stuhl (er sollte normal geformt sein) erkennen. Auch die Mittagsmahlzeit wird mir nun verständlicher. Gehen Sie ganz nach den Bedürfnissen Ihres Kindes vor. Manche Babys brauchen etwas Zeit, um sich an neue Geschmäcker zu gewöhnen – das ist ganz normal. Sie können Fleisch zum Karotte-Kartoffel-Brei geben. Mein Tipp: Mischen Sie erst Fleisch in einer kleinen Menge unter den beliebten Karotte-Kartoffel-Brei, so dass Ihre Kleine es kaum merkt. Klappt das gut, dürfen Sie die Menge immer mehr erhöhen. So würde ich auch vorgehen, wenn es darum geht Ihr Kind mit anderen Gemüsesorten vertraut zu machen. Da Fleisch ein sehr wichtiger Eisenlieferant ist, da es Eisen enthält das der kindliche Organismus am besten verwerten kann, wird von wissenschaftlicher Seite empfohlen im Beikostalter möglichst regelmäßig einen fleischhaltigen Brei anzubieten. Das kann sehr gut mit 5x Fleisch, 1x Fisch und 1x vegetarisch pro Woche bewerkstelligt werden. Geben Sie denn in den Getreide-Obst-Brei ein Teelöffelchen Pflanzenöl? Das trägt ebenfalls zur Sättigung bei. Versuchen Sie ob Ihr Kind mit einer etwas größeren Menge Getreide-Obst-Brei, der mit einem Teelöffelchen Öl angereichert ist, besser zurechtkommt. Ansonsten darf es auch nachmittags eine kleine Portion Milch sein. Setzen Sie geduldig und ruhig die Beikosteinführung fort. Sie werden sehen Ihr Kind wird immer vertrauter damit werden und auch der Rhythmus wird sich stabilisieren. Stehen Fragen offen, bin ich jederzeit Ihr Ansprechpartner. Veronika Klinkenberg