ak78
Hallo Frau Klinkenberg, ich schreibe lieber eine weitere Mail, als alle Fragen in einer Mail zu stellen, deshalbe direkt hintereinander zwei Fragen von mir. Ich behalte dann besser den Überblick. Erste Frage: Ich bin unsicher was die Mahlzeitenmenge betrifft. Es klingt etwas komisch, aber mein Sohn (8 1/2 Monate), scheint unersättlich zu sein (er ist ca. 74cm groß und 9 1/2kg schwer). Ich dachte immer, dass Kinder merken, wenn sie satt sind. Doch ich habe eines mittags mal 320gr gefüttert und er machte den Mund immer noch auf. Das ist doch bestimmt zu viel? Soll ich ihn so lange füttern, bis er von sich aus nichts mehr möchte oder soll ich die Mahlzeiten beschränken? Im Moment beschränke ich es. Sein Plan sieht folgendermaßen aus: morgens: 150 - 170 ml Milch (Hipp 2er Folgemilch) mittags insg. 260gr (Gemüse-Kartoffel plus Fleisch oder plus Obst) nachmittags: 220gr (Obst-Getreide-Brei) abends: 300gr (Getreide-Milch-Brei, Obst) Nur morgens hört er von selbst auf zu essen. Bei allen anderen Mahlzeiten macht er immer weiter den Mund auf. Also: Weiter beschränken oder so lange füttern bis er selbst aufhört? Zweite Frage: Ich lese in manchen Rezepten, dass man den Kindern einmal pro Woche ein hartgekochtes Eigelb geben kann. Was meine Sie dazu? Soll ich es unter den Mittagsbrei rühren? Wie ist es mit Sahne und Butter? Im Moment gebe ich nur Rapsöl. Sollte ich mal Sahne oder Butter nehmen? Wenn ja, wie oft und wie viel?
Veronika Klinkenberg
Hallo, häppchenweise geht es besser, da haben Sie Recht. Am Gedeihen lässt sich unschwer erkennen, dass Sie alles richtig machen. Bei Ihrem Söhnchen handelt es sich um einen eher größeren Jungen, der zudem immer mobiler, aktiver wird. Da bleibt es nicht aus, dass der Energiebedarf ansteigt. Sind Sie ganz beruhigt, Sie brauchen sich bezüglich des Gewichtes keine Sorgen machen. Kinder haben ein weitgehend unverfälschtes Regelsystem, wenn entsprechende Voraussetzungen gegeben sind. Das sind gesunde Mahlzeiten aus wertvollen Lebensmitteln zu festen Zeiten (3 Hauptmahlzeiten, 1-2 Zwischenmahlzeiten) in ruhiger Atmosphäre miteinander am Tisch. Nehmen Sie sich viel Zeit für die Mahlzeiten und ermuntern Sie den Kleinen in Ruhe zu essen. Das passt alles. Versuchen Sie auch mal anstelle eines Nachschlags oder auch zwischendrin etwas zu trinken, wie Wasser oder Tee, zu geben. Manche Kinder essen, obwohl sie eigentlich durstig sind. Ihr Söhnchen ist mitten in einem Umbruch, da ist alles im Fluss. Sein Essen wird jetzt ja auch zunehmend stückiger, auch wird Ihr Kleiner nach und nach immer mehr selbstständig essen. Das allein führt dazu, dass er sich sicher mehr bemühen muss und die Mahlzeiten langsamer ablaufen und so vielleicht eher eine Sättigung eintritt. Bald kommt morgens das Brot mit dazu und der Speiseplan wandelt sich insgesamt. Da wird sich Einiges tun, warten Sie in Ruhe ab. Kleine Mengen Sahne und Butter im Mittagessen sind kein Thema, das finden Sie auch in unseren Gläschen. Am besten Sie orientieren sich da an Rezepturen zur Selbstzubereitung, die gibt es in entsprechenden Büchern oder bei unserer Fachfrau Birgit Neumann vom Nachbarforum. Gegen Ei ist im ersten Lebensjahr grundsätzlich nichts einzuwenden. Einer so kleinen Maus würde ich nicht unbedingt Ei zu essen geben, das hat meiner Meinung nach noch Zeit bis gegen Ende des ersten Lebensjahres, wenn es in Richtung Familienessen geht. Was die Zubereitung anbelangt, ist es beim Ei wichtig möglichst hygienisch damit umzugehen und es vor allem gut durch zu garen, um eine Salmonelleninfektion zu verhindern. Viele Grüße Veronika Klinkenberg