Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Kind isst wie siebenköpfige Raupe was kann man dagegen machen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Kind isst wie siebenköpfige Raupe was kann man dagegen machen?

JacobsMama

Beitrag melden

Hallo an das Expertenteam. Lange habe ich Ihre Hilfe nicht gebraucht und aktuell haben wir ein Problem, bei dem mir die netten Ratschläge von damals wieder eingefallen sind. Mein Sohn ist inzwischen knapp 17 Monate alt. Er wiegt etwa 13kg und ist dafür aber auch recht groß (etwa 90cm). Er ist recht agil und kann seit etwa zwei Monaten frei laufen. Bis vor einem Monat sah unser Tagesablauf so aus (es geht mir primär um essen und sekundär um schlafen): 6:30 wecken und danach eine Flasche (200ml 2er) und ab in die KITA 8:00 Frühstück in der KITA (eine Scheibe Brot als Klappstulle mit Käse, Leberwurst o.ä.) 10:00 Obstpause in der Kita (halber Apfel oder ganze Banane) 11:30 Mittag in der Kita danach ca. 1,5h Mittagsschlaf 14:00 Kaffee (eine Scheibe Brot (siehe oben), vielleicht das restliche Obst) 15:00 von der KITA abgeholt 17:30 Abendbrot (eine Scheibe Brot, Jogurt oder was es halt so gibt), dann ins Bett Zur KITA bekam er Obst und zwei Scheiben Brot mit, von dem meist etwas mit nach hause kam. 17:30 musste er ins Bett, weil er länger gar nicht durchgehalten hat. Am Wochenende war es ähnlich nur mit Mittagsschlaf zwischen 2 und 4 Stunden. und Morgens hat er auch wenigstens bis halb 8 geschlafen. Dann wurde er krank und hat gar nichts gegessen (mit Mühe Milch getrunken). Seit dem er wieder gesund ist isst er wie eine siebenköpfige Raupe und schläft kaum noch: 5:30 wach, manchmal kann ich ihn mit einer Flasche im Bett überreden noch eine halbe Stunde zu schlafen, wenn er dann aber aufsteht (hoffentlich 6:30) will er Frühstück und lässt sich davon nicht abbringen, also würde er noch eine halbe Scheibe Brot mit Marmelade oder so und ab in die KITA 8:00 Frühstück in der KITA (eine Scheibe Brot als Klappstulle mit Käse, Leberwurst o.ä.) 10:00 Obstpause in der Kita (ganzer Apfel oder ganze Banane oder Weintrauben - manchmal auch mehreres davon) danach bedient er sich noch am Obstteller der "Großen" 11:30 Mittag in der Kita (mit Nachschlag) danach ca. 1h Mittagsschlaf (wenn überhaupt 14:00 Kaffee (eine Scheibe Brot (siehe oben), vielleicht das restliche Obst) 15:00 von der KITA abgeholt in dieser Zeit rennt er nur in die Küche und will essen, essen essen. Sogar wenn wir draußen spielen, geht er allein rein und in die Küche (leider haben wir eine offene Küche). Er nascht den ganzen Nachmittag um sich herum und isst zum Abendbrot kaum noch etwas. 18:30 Abendbrot (eine Scheibe Brot, Jogurt oder was es halt so gibt), dann ins Bett Ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll. Dass der Tag so früh beginnt, damit kann ich ja noch leben (schafft man wenigstens etwas, auch wenn ich mich daran gewöhnen muss, gerade unter der Woche). Aber ich kann ihm doch nicht den ganzen ag essen lassen. An einem Tag (bei "Oma", die den Jungen essen lässt) hat er folgendes bekommen: 7Uhr Flasche, bis 9Uhr eine ganze Banane und um neun zum Frühstück mehrere Kekse und ein halbes Brötchen mit Käse. Das geht nun schon einen Monat. Ein Wachstumsschub dauert meines Erachtens nach nicht so lange. Und als mich heut früh die Kindergärtnerin angesprochen hat, wie es in der KITA ist und das sie ihn zügeln müssen, machen ich mir schon langsam Gedanken. Ich bin sehr übergewichtig und möchte nicht, dass mein Kind Moppelig wird. Daher achte ich schon sehr darauf, was er isst (wahrscheinlich mehr als bei mir). Haben Sie einen Rat? Oder zumindest eine Idee zum "Knabbern", die ich ihm mehrmals zwischendurch geben kann? Er mag ja auch Apfel und isst zwischendurch einen ganzen innerhalb einer halben Stunde oder Weintrauben, aber auf Dauer ist soviel Fruchtzucker ja auch nicht gut. Reiskekse hingegen nimmt er mir nur ab, wenn er merkt dass es wirklich nichts anderes gibt, aber das erst nach einer halben Stunde Geschrei. Das einzige was hilft ist rausgehen, weggehen und die Küche nicht sehen, aber ich kann ja nicht bei Wind und Wetter (und vorallem nach einem harten Arbeitstag) immer nur raus. Es muss ja auch anders gehen. Zur Info: Ich nehme Vollkornbrot und backe selbst. Ich hoffe Sie haben einen Tipp. LG JacobsMama


Beitrag melden

Liebe „JacobsMama“, es freut mich sehr, dass Sie sich wieder bei mir melden. Ihre Sorge kann ich sehr gut nachempfinden Wenn man selbst mit dem Gewicht zu kämpfen hat, will man das dem kleinen Schatz natürlich ersparen. Ich habe mir noch einmal Gewicht und Größe angesehen. Bei Ihrem Jungen handelt es sich tatsächlich um ein Kind, das von der Größe deutlich über die „Kurve“ hinausgeht, das Gewicht dagegen liegt innerhalb des Normbereiches. Bei Ihrem Söhnchen handelt es sich um ein kleines „Energiebündel“, das sich die Welt nun aus einer neuen Perspektive erobert. Und Sie schreiben, dass Ihr kleiner Schatz vor nicht allzu langer Zeit krank war und gar nichts außer Milch zu sich genommen hat. Das sind alles handfeste Gründe, warum Ihr Kind sich im Moment so auf das Essen stürzt. Sicher haben Sie noch die wichtigsten Voraussetzungen im Kopf, unter denen der gesunde natürliche Regelmechanismus der Kleinen funktioniert: Zu festen Zeiten ausgewogenes gesundes Essen. Mahlzeiten in ruhiger angenehmer Atmosphäre am Tisch, jeder hat Zeit in Ruhe und langsam zu essen. Immer wieder Getränke zwischendurch, so das auch der Durst gestillt wird. Ausreichend Bewegung. Nach meinem Gefühl läuft das wirklich gut. Sie achten auf gesundes Essen und bauen viel Vollkorngetreide, Obst und Gemüse in den Speiseplan ein. Das Essen gibt es vor allem am Tisch und nicht to go oder als Snack. Ihr Junge isst immer in Gesellschaft, Essen allein z.B. während des Spielens und fehlende Regelmäßigkeit dagegen sind Bedingungen, die „dick“ machen können. Ich sehe keinen Ansatz zu „meckern“. Ihr Kind ist noch in einem „Umbruch“ und er muss womöglich etwas aufholen. Da Sie weiterhin für die besten Voraussetzungen sorgen, können Sie Vertrauen haben, dass er sich das nimmt, was er benötigt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich das mit der Zeit wieder reguliert. Ihnen und Ihrer Familie entspannte Pfingstfeiertage Veronika Klinkenberg


JacobsMama

Beitrag melden

Jetzt hab ich ganz vergessen etwas zu schreiben: Ich habe das Gefühl, dass er so wenig schläft nachts (bzw. soviel weniger), weil er Hunger hat. Abends habe ich auch schon Haferflocken mit Milch probiert, aber das mag er nicht mehr (obwohl er das über Monate total gern hatte.


Beitrag melden

Hallo, meistens sind es in diesem Alter vorwiegend die entwicklungsbedingten Störfaktoren, die nachts für Unruhe sorgen. Ihr Junge läuft ja seit kurzer Zeit so richtig, erfährt bzw. erkundet viel Neues und ist sicher voller Entdeckungsdrang. Was die Sättigung anbelangt, können Sie abends auch kleine warme Gerichte wie z.B. eine Gemüsecremesuppe und einen Joghurtnachtisch, Pellkartoffeln mit Kräuterquark, eine gesunde selbst belegte Pizza etc. anbieten. Haben Sie es schon mit unserem Kinder-Müesli versucht? Sorgen Sie für einen möglichst strukturierten Tagesablauf und achten Sie darauf, dass vor allem die Nachmittage und Abende nicht zu aufregend verlaufen. Beschäftigen Sie sich so viel es geht mit dem Kleinen und geben ihm das Gefühl der Geborgenheit. Lassen Sie den Tag mit einem beruhigenden Ritual abschließen und versuchen Sie heraus zu finden, welche Abendmahlzeit Ihrem Spatz am besten entgegenkommt. Sicher wird es bald wieder ruhiger werden. Viele Grüße Veronika Klinkenberg


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.