Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Keine Steigerung der Breimenge was kann man da machen?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Keine Steigerung der Breimenge was kann man da machen?

Jellibelli

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Hallo, ich bin langsam bissel verzweifelt. Meine Tochter Lia - jetzt 8 Monate - erhöht einfach nicht die Mittagsbreimenge. Wir machen jetzt schon gut 3 Monate Breieinführung. Habe selber gekocht und auch Gläschen probiert. Habe mit Möhrchen angefangen, dann Zuccini probiert und dann Kürbis und Pastinake, Natürlich immer in 1/2 Wochenabständen. Pastinake ging gar nicht. Habe ich dann auch ne mehr gegeben. Am Anfang waren es paar Löffel ... dann wollte se gar ne mehr ... da haben wir ne Pause gemacht. Dann ging es wieder, man merkt ja auch was ihr schmeckt, wenn wir beginnen kommt sie auch mit ihrem Mund entgegen aber nach ca. 60 g, wenn überhaupt ist Schluss. Dann dreht sie sich weg oder spielt mit ihrem Lätzchen und meckert. Wir haben jetzt schon Kartoffel mit reingerührt, hatte ja alles gut vertragen. Matschi-Banane mag sie auch gern, da gehen vielleicht 1 oder 2 Löffel mehr aber dann ist auch wieder Schluss. So kann ich nie umstellen, denn sie ist ja ne satt. Denn Milch trinkt sie dann auch fast aus. Was mach ich falsch? Muss ich mir Gedanken machen? Habe auch das Gefühl, dass die Milch auch nicht mehr satt macht. Liebe Grüße


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Liebe „Jellibelli“, verständlich, dass Sie mit Ihrem Latein langsam am Ende sind, wenn so gar nichts vorwärtsgeht. Sie haben mit Sicherheit nichts falsch gemacht. Die Breikost ist einfach eine vollkommen neue Kostform. Die Füttertechnik muss erlernt werden und kann anstrengend und mühsam sein. Und was für viele Babys die größere „Hürde“ darstellt, sind die neuen Geschmackserlebnisse, die es kennen und akzeptieren zu lernen gilt. Damit das Essen fester Nahrung klappt ist es wichtig, dass die Kleinen aktiv mitmachen und die angeborene Neugier bzw. die Lust am Erforschen neuer Möglichkeiten geweckt wird. Manche Kinder lassen sich mit einem Brei nicht aus der Reserve locken. Vielleicht merkt Lia mittlerweile auch den inneren Wunsch von Mama und empfindet das Essen als etwas lustloses oder stressiges. Haben Sie denn schon versucht, ob das spielerische Entdecken von Lebensmitteln weiterhilft und Ihre Maus durch das selbständige Beschäftigen mit Speisen doch noch Freude an der Beikost findet? Geben Sie Ihrem Mädchen ruhig ein eigenes Tellerchen und legen darauf weich gekochte ungesalzene Gemüsestückchen oder sehr weich gekochte verträgliche Beilagen wie z.B. Nudeln. Sie darf den Löffel anfassen oder auch einen eigenen Löffel in die Hand nehmen. Sie darf das Essen mit ihren Fingerchen aufpicken, zum Mund führen und erforschen. Ist Ihr kleiner Schatz abgelenkt und beschäftigt, gelingt es Ihnen sicher sie mit ein paar Löffelchen Brei zuzufüttern. Fast immer wird empfohlen das feste Essen vor der gewohnten Milch anzubieten. Bei manchen Babys klappt es besser, wenn sie nicht mehr ganz so hungrig sind. Nach einiger Zeit kann man ja die Reihenfolge dann wieder ändern. Kombinieren Sie ruhig auch Banane und Gemüse. Auch das kann helfen. Nehmen Sie die Einführung der festen Nahrung nicht ganz so starr bzw. streng, gehen Sie möglichst lockerer daran. Probieren Sie verschiedene Varianten und auch Zeitpunkte aus? Sie dürfen mir glauben, jedes Kind nimmt irgendwann einmal festes Essen an. Meistens entwickelt sich etwas in kleinen Schritten ganz von selbst, wenn nicht mehr der innige Wunsch dahintersteckt. Sie schaffen das! Ganz herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


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