Mitglied inaktiv
Liebe Frau Klinkenberg, unsere Kleine wird in 3 Wochen 1 Jahr und seit ein paar Tagen möchte sie kein Mittagessen mehr ?! Sie trinkt morgens um 7:00 Uhr 150ml 2er Milch und und so gegen 8:00 Uhr isst sie ein Brot ohne Rinde mit Streichwurst, Scheibenkäse oder Frischkäse. Manchmal auch Marmelade. Nomal aß sie dann so gegen 12:30 immer ihr Mittagsmenü. Das lässt sie jetzt fast komplett aus. (Denke aber sie würde Brot essen) Dann gab es so um 15:30 immer GOB. Den isst sie auch nicht mehr, sondern mag Brot ! Um 18:00 gibt es wie immer Abend"brot" und kurz vorm Schlafen gegen 19:00 manchmal ein paar Schluck Milch oder Saftschorle. Zuviel Brot ? Ja, oder ? Hilfe :-) LG Totto
Veronika Klinkenberg
Hallo Totto, Ihr Töchterchen scheint sehr viel Spaß an fester Nahrung gefunden zu haben! Dazu kommt, dass sie sich mit großen Schritten auf das Kleinkindalter zu bewegt. Zu dieser Zeit entdecken Kinder sich als eigenständige Person, entwickeln ihren eigenen Kopf und wollen diesen je nach Temperament auch durchsetzen. Für uns Erwachsene ist es eine Herausforderung, diese plötzliche „Eigenwilligkeit“ zu akzeptieren und ihr auch richtig zu begegnen. Freuen Sie sich über diese neue Entwicklung, begegnen sie ihr möglichst gelassen, lassen Sie sich nicht auf kleine „Kämpfe“ ein und setzen Sie Grenzen. Denn Kinder spüren sehr schnell, dass sie Einfluss auf die Eltern haben und fangen an auszutesten. Die „Leidenschaft“ für Brot zeigt, dass Ihr Töchterchen vor allem selbstständig essen möchte. Geben Sie der Kleinen ein eigenes Tellerchen oder einen eigenen Löffel. Lassen Sie Ihr Kind das Essen erforschen, kleine Lebensmittel auch mit den Fingerchen greifen und zum Mund führen. Ihr Kind darf als „beinahe Kleinkind“ nun gut verträgliche, möglichst ungewürzte Speisen vom Familientisch bekommen. Während sie sich mit dem selber essen abmüht, gelingt es Ihnen sicher sie zwischendurch zu füttern. Ich kann mir vorstellen, dass die Kleine Spaß daran haben und stolz darauf sein wird, essen zu können wie die Großen. Ganz wichtig ist eine entspannte Atmosphäre beim Essen. Sie suchen aus, was auf den Tisch kommt. Ihre Kleine darf von dem Angebot auswählen, was sie davon essen möchte. Bieten Sie regelmäßige gesunde Mahlzeiten an, das ist bei der Mittagshauptmahlzeit und auch bei der Zwischenmahlzeit nachmittags wichtig. Bei jeder Mahlzeit sollte immer etwas dabei sein, was Ihr Töchterchen kennt. Erfüllen Sie aber nicht ausschließlich Extrawünsche. Der Speiseplan soll ja weiterhin ausgewogen bleiben. Entsprechende Mengen geliebtes Brot lassen sich zum Frühstück, nachmittags und zum Abendessen einbauen. Neben Brot sind aber auch der Belag, Obst und Gemüse wichtig. Bleiben Sie geduldig und essen Sie selbst mit Genuss. Wenn Ihre Kleine aus Ihrem Angebot nichts isst, gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Sie werden sehen, wenn Sie gelassen sind und das Essverhalten Ihres kleinen Schatzes locker nehmen, wird sie wieder in sein gesundes, ausgewogenes Essverhalten finden. Das kann etwas dauern, aber solange Ihr Töchterchen putzmunter ist und sich altersgerecht entwickelt gibt es keinen Grund zu ernster Sorge. Kein Kleinkind „verhungert vor vollem Teller“. Ich wünsche Ihnen ein gutes mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg
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