Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

isst immer noch nicht besser

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: isst immer noch nicht besser

karo09

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Hallo Frau Klinkenberg, bereits vor einer Woche hatte ich von meinen Problemen berichtet, dass mein Sohn (7 Monate) einfach nicht essen möchte. Wir trainieren jetzt schon über einen Monat. Er kann sich nicht überwinden mehr als ein paar Löffelchen Gemüse zu essen. Obst geht immer noch etwas besser. Auch wenn ich das Gemüse mit viel Obst strecke gehen nur wenige Löffel. Ich habe Fleisch als Ergänzung versucht. Hat er gleich ausgespuckt (alles andere probiert er wenigstens). Die Fragen: 1. Soll ich Fleisch trotzdem öfter anbieten. Wenn ja, dann immer hintereinander oder mit einigen Tagen Pause. Oder lieber ein Menü, dass es nicht so intensiv nach einer bestimmten Komponente schmeckt. 2. Sie haben auch geraten Nachmittags einen Milchbrei zu versuchen. Geht, aber auch nur ein paar Löffel. Es ist als ob er einfach nur zum Vergnügen ist ohne zu merken, dass das satt machen soll. Ich bin schon ziemlich angespannt wenn es ans Essen geht, darf ich auch mal einen Tag aussetzen (natürlich nicht regelmäßig) um mich wieder entspannter mit ihm hin zu setzen. Mein Mann möchte mich leider beim Füttern nicht entlasten. 3. Wenn ich oder mein Mann essen schaut er immer sehr aufmerksam. Ich gebe ihm dann winzige Probierhäppchen von mir oder hole ein Ost bzw Milchbreigläßchen und gebe ihn ein paar Happen. Ist das Sinnvoll ihn so immer mal zwischendurch einen Löffel voll Essen anzubieten? Das war jetzt leider sehr lang. Vielen Dank für Ihre Geduld und Unterstützung. Karo


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Liebe Karo, es freut mich, dass ich Sie weiter unterstützen darf. Sie und Ihr kleiner Schatz sind mir noch gut in Erinnerung. Ich möchte sofort mit dem meiner Meinung nach Wichtigsten beginnen. Die Einführung fester Nahrung kann wirklich sehr Nerven zehrend und anstrengend sein. Versuchen Sie aber trotzdem nicht allzu angespannt ans Füttern zu gehen, denn Ihr Söhnchen spürt Ihre Anspannung und Ihren inneren Wunsch er möge doch endlich mehr feste Kost zu sich nehmen. Nehmen Sie sich ruhig entsprechende kleine „Auszeiten“, um wieder entspannter an die Sache zu gehen. Versuchen Sie überhaupt gelassener zu werden. Ich kann mich zwar erinnern, dass es sich bei Ihrem kleinen Schatz um ein eher zierliches Kind handelt, aber vertrauen Sie darauf, dass Ruhe und Geduld über kurz oder lang auf alle Fälle zum Erfolg führen. Prima, dass Ihr Kleiner beim gemeinsamen Essen sehr aufmerksam zuschaut. Geben Sie ihm wann immer er möchte kleine Probierhäppchen von gut verträglichen sehr weich gekochten (ungewürzten) Lebensmitteln wie Kartoffel, Gemüse. Gibt es nichts babygerechtes zum Probieren, dürfen Sie etwas Obst oder Milchbrei geben. So wird Ihr kleiner Schatz grundsätzlich mit der festen Nahrung vertrauter. Wie schon geschrieben bedeutet es nicht, dass Ihr Kleiner bei sehr kleinen Portionen die Lebensmittel grundsätzlich nicht mag. Er muss erst kennenlernen, dass man das tatsachlich gut essen kann und Vertrauen aufbauen. Ich weiß aus der Praxis, dass es oft zahlreiche Anläufe benötigt, bis ein Baby ein neues Lebensmittel akzeptiert. Fleisch vermittelt Kindern die Geschmackskomponente „bitter“ und ist so besonders gewöhnungsbedürftig. Lassen Sie sich also nicht irritieren. Am besten mischen Sie minimale Mengen „HiPP Fleischzubereitung“ oder vom Menügläschen in das Gemüse und lassen die Menge nach und nach etwas größer werden. Gehen Sie nach Ihrem sicheren mütterlichen Gespür vor. Babys gewöhnen sich am besten an einen neuen Geschmack, wenn das neue Lebensmittel möglichst regelmäßig (mein Vorschlag jeden zweiten Tag) in kleiner Menge zum Gewohnten kombiniert wird. Kommt es zu einer heftigen Ablehnung kann es sinnvoll sein noch behutsamer vorzugehen. Aber es sieht gar nicht so hoffnungslos aus. Kinder lernen so vieles und in kurzer Zeit kann es schon ganz anders aussehen. Weiterhin alles Gute Veronika Klinkenberg


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