Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Annelie Last:

Isst Baby genug

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Isst Baby genug

Steffi190988

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Hallo, Wir hatten gestern die U5 (mein Sohn wird heute 7 Monate alt) und da wurde leichtes Untergewicht festgestellt. Er kam 3 Wochen zu früh mit 2330gr zur Welt und wiegt jetzt 5840gr. Seit er 4 Monate alt ist, ist er ein sehr schlechter Esser. Mittlerweile bekommt er noch 4 Flaschen am Tag, insgesamt ca. 350ml und 2 Breimahlzeiten. Mittags selbstgemachten Gemüße-Süßkartoffel-Fleisch Brei mit Rapsöl ca. 130 gr. und abends Hirse Milchbrei auch ca. 130gr. Ab und zu schafft er noch als Nachtisch ein paar Löffel Obstbrei. Was kann ich tun, damit er mehr zunimmt? Wenn er satt ist, habe ich keine Chance mehr und ihn zwingen bringt ja auch nichts. Was kann ich noch tun? Vielen Dank im Voraus für eine Antwort.


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Liebe „Steffi190988“, ich verstehe Ihre Sorgen. Solange Ihr Kleiner aber aktiv, fit und munter ist, müssen Sie sich meiner Meinung nach keine größeren Gedanken machen. Das sind alles sehr beruhigende Signal. Das würde er alles nicht, wenn er zu wenig Nahrung bekäme. Ist er sehr aktiv, so verbraucht er natürlich auch viel Energie und die Gewichtszunahme kann stagnieren. Es gibt auch einfach Sprösslinge, die zu den zarten Kindern zählen und es auch gerne bleiben. Und kein Kind gedeiht nach Lehrbuch. Wichtig ist, dass Ihr Schatz topfit und zufrieden ist. Hinzu kommt, dass gerade auch aktive Kinder weniger an „Babyspeck“ zusetzen. Aktive Kinder benötigen mehr Kalorien als Kinder die sich wenig bewegen. Vergleichen Sie Ihren Sohn nicht zu viel mit anderen Gleichaltrigen. Er ist einzigartig. Das zeigt sich in der Größe, im Verhalten und auch am Appetit. Auch wenn man sich gerade bei zierlichen Babys wünscht sie würden ordentlich zulangen, damit das Gewicht steigt. Es lässt sich hier nichts erzwingen. Respektieren Sie Hunger und Sättigung Ihres Kleinen und vertrauen Sie darauf, dass er sich schon holt was er braucht. Nicht alle müssen essen wie kleine Bauarbeiter. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ die genetische „Vorgabe“ spielt bei der Gewichtsentwicklung auch eine entscheidende Rolle, sind Sie, der Papa oder Großeltern besonders schlank? Auch Ihr Kinderarzt scheint zufrieden zu sein, sonst hätte er bereits andere Maßnahmen ergriffen. Das ist doch sehr beruhigend und darf Sie zu mehr Gelassenheit einladen. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Milchbrei und Fläschchen sollten zusammen 400-500 ml/g ergeben, das passt: Super! Mein lieber Rat an Sie ist: Füttern Sie mit Freude und Liebe weiter. Nehmen Sie jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrem Sohn was Gewicht und Nahrungsmengen betrifft. Gehen Sie da viel entspannter mit um. Schauen Sie nicht zu angestrengt aufs Essen und das Gewicht. Haben Sie einfach jeden Tag viel, viel Freude mit Ihrem Sohn. Und bringen Sie Vielfalt in den Speisplan - verschiedene Getreide-, Gemüse- und Obstsorten, auch mal Nudeln, Reis oder Couscous. Bieten Sie Fingerfood an. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Sohn immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama und Papa beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Versprühen Sie Freude beim Essen. Freude ist der beste Appetitbringer. Lassen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt geraten, freuen Sie sich mehr darüber, dass es Ihren Sohn gibt und es ihm gut geht! Schönes Wochenende! Annelie Last


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