Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Doris Plath:

Ich brauche dringend Hilfe - etwas länger

Frage: Ich brauche dringend Hilfe - etwas länger

Colien07022004

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Hallo, leider muss ich einen kleinen Bogen holen, bin aber zutiefst verzweifelt. Unsere Tochter, Frühchen aus der 33.SSW, Gevurtsgewicht 2190g, hat von Anbeginn sehr schlecht getrunken. Da haben uns schon alle verrückt gemacht und zum Schluss habe ich sie stündlich gefüttert, sie trank maximal 30ml pro Mahlzeit. Mit 7 Monaten fingen wir mit Beikost an und ab dann brach die Katastrophe los, sie verweigerte bis zu ihrem 2.lbj komplett jegliche feste Nahrung, bekam nur Muttermilch. Sie erbrach entweder alles oder verweigerte sich komplett. Dennoch nahm sie gut zu. Mit drei Jahren wog sie 14kg. Heute ist sie 5 Jahre und wiegt 15kg, sie ist von der 25. Perzentile auf knapp die 3 gerutscht, hat kaum Kraft und schläft sehr viel. Wir sind aufgrund einer Autoimmunkrankheit (Lupus) an eine Uniklinik angebunden. Dort mussten wir jetzt Ernährungsprotokoll führen, mit dem Ergebnis, dass sie maximal 20% ihres täglichen Bedarfs isst. Sie isst immer noch katastrophal, manchmal gar nichts oder nur wenige Bisse. Nun rief mich die Ernährubgsberaterin an, sie war höchstbesorgt und das erste mal seit 5 Jahren fühlen wir uns verstanden. Vorher haben alle nur mit dem Kopf geschüttelt, denn Essen ist doch schließlich einfach, kein Mensch isst nicht freiwillig. Wir sollten doch nicht so übertreiben. Wir haben dann vor lauter Scham und Selbstvorwürfen, dass Thema einfach nie wieder angesprochen. Nun sagte sie uns, dass unsere Tochter an einer frühkindlichen Essstörung leidet und sie am untersten Limit angekommen ist, ihre Reserven wären bald leer. Unser Kind ist nicht in der Lage einen Kitatag durchzustehen auch ist sie immer krank. Sie sagte, es ist dringender Handlungsbedarf, sie möchte mit den Ärzten eine Magensonde oder PEG diskutieren. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggerissen! Unser Kind kann doch keine PEG bekommen, sie ist doch nicht totkrank auch eine Magensonde ist furchtbar. Ich bin wirklich völlig verzweifelt und renne ihr den ganzen Tag mit Esse hinterher, weil ich so verzweifelt bin! Keiner nimmt uns 5 Jahre lang ernst und dann ist es plötzlich so unsagbar ernst, dass man denken muss, sie ist schwerst krank. Gibt es denn keine andere Möglichkeit? Vll irgendwelche Drinks? Sie trinkt sehr gut, manchmal bis zu 2 Liter am Tag. Können sie mir bitte helfen! Vielen Dank!


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Liebe „Colien07022004“, aus Ihren Zeilen lese ich heraus, dass Sie sehr besorgt sind und das Essen und Gewicht bei Ihrer Kleinen schon immer eine große Rolle gespielt hat. Babys die zu früh auf die Welt kommen und intensiv behandelt und ernährt werden, haben viele unangenehme Erfahrungen gemacht und zeigen oft im Mund und Gesichtsbereich eine Überempfindlichkeit. Das Essen muss sich für sie erst entwickeln, sie müssen erst lernen das Füttern und Essen dauerhaft als etwas Angenehmes zu empfinden. Kleine Ereignisse oder Veränderungen können da schon ausreichen, dass es Rückschritte gibt. Dazu kommt natürlich, dass Sie als Mama von Anfang an den Kampf um jedes Gramm kennen und sich sicher oft hilflos fühlten. Dass Sie niemand ernst genommen hat, tut mir wirklich leid. Was nun aktive Maßnahmen für die jetzige Situation betrifft, bin ich jedoch nicht mehr in meiner Kompetenz. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt oder einfach noch einmal mit einer zweiten Stelle, wie es weiter gehen soll und welche Ernährung bei Ihrem Mädchen sinnvoll ist. Schauen Sie sich auch mal diese Seite vom Bundesministerium für Gesundheit zum Thema „Essstörung an“: ( http://www.bmg.bund.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/essstoerung/beratung.html ) Ich drück Ihnen die Daumen, dass Sie die passende Hilfestellung bekommen und sich die Situation am Esstisch entspannt. Nur noch eine kleine Idee, auch wenn Ihre Kleine von Anfang an und auch die ersten zwei Jahre sich überwiegend mit Flüssigem ernährt hat, kann gerade das die Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Trinkt Ihr Mädchen bis zu 2 Liter am Tag, ist der Bauch mit Flüssigkeit natürlich schnell voll und es ist kein Platz mehr für die festen Mahlzeiten, die aber letztlich Energie und Nährstoffe liefern. Versuchen Sie das Trinken auf ein anderes Maß zu bringen. Aber auch hier kann eine Hilfestellung von Außen idR gut beraten. Von Herzen alles Liebe & Gute! Doris Plath


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