Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

hunger oder gewohnheit?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: hunger oder gewohnheit?

SusanneBleil

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hallo, mein sohn ist 13monate alt und trinkt nachts immer noch 1-2 flaschen. er hat hält max.6std.ohne nahrung in der nacht aus.er wacht mit knurrendem magen auf.mit wasser und tee hab ich es schon unzählige male versucht und ihn auf dem arm beruhigt,dass er wieder schläft.so wie ich im bett liege schreit er wieder. er ist erst friedlich und schläft sofort wieder, wenn er ne flasche milch bekommt. hab hab bis zum 1.geburtstag BEBA 1 gegeben.danach normale milch(3,5%) verdünnt und auch unverdünnt-menge auch reduziert... es hat nix geholfen bis jetzt.er ist tagsüber ein guter esser und ich denke er nimmt genug zu sich um die nacht auch ohne milch zu überstehen. nun hab ich einen schritt zurück gemacht und BEBA 2 gekauft zwecks der sättigung. wenn ich net so auf dem zahnfleisch kriechen würde, würde es mir nichts ausmachen die nacht aufzustehen,aber ich kann einfach net mehr.bin übermüdet gereizt und nervlich am ende.manchmal kommt er bis zu 4x. ich muss um 5uhr aufstehen wegen der arbeit... haben sie einen rat für mich? danke lg susi mit nick


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Liebe Susi, ich kann gut verstehen, dass dieses Thema für Sie Vorrang hat. Es ist mega anstrengend, wenn man mehrmals die Nacht geweckt wird, zumal Sie frühmorgens und dann den ganzen Tag Ihre „Frau stehen müssen“. Gerade dieses Alter ist von vielen Veränderungen und Entwicklungsschritten geprägt. Vieles ist im „Fluss“ und kann nachts zu Störungen führen. Sie schreiben selbst, dass Ihr Junge tagsüber ein guter Esser ist und Ihrer Meinung nach genug zu sich nimmt, um die Nacht ohne Milch zu überstehen. In diesem Alter brauchen Kinder nachts keine Nahrung mehr, der Hunger-und Sättigungsrhythmus hat sich auf den Tag eingespielt. Nächtliche Fläschchen entwickeln sich schnell zu einer Gewohnheit, die nur mit Mühe abzuschaffen ist. Wenn Sie hier etwas ändern möchten, ist es ganz wichtig, dass Sie ganz fest hinter Ihrem Vorhaben stehen und ruhig und konsequent Ihr Ziel verfolgen. Generell darf Ihr kleiner Schatz tagsüber bei jeder Mahlzeit so viel essen wie er möchte. Wichtig sind außerdem ausreichend Getränke, sonst ist es der Durst, der nachts quält. Wenn Ihr Junge am Tag ausreichend isst und trinkt, braucht er die Milchfläschchen in der Nacht nicht. Denken Sie immer daran, die Nacht ist nicht zur Nahrungsaufnahme sondern zum Schlafen da. Das gewohnheitsmäßige Trinken einer Milch stellt außerdem eine Gefahr für die Zähnchen dar. Machen Sie, wenn sich Ihr Kind nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie Ihren Liebling durch Streicheln, eine Spieluhr oder sanftes Zureden zum Schlafen zu bringen. Wenn Sie das Gefühl haben Ihr Kleiner habe Durst bieten Sie nur Tee oder abgekochtes Wasser an. Manchmal hilft es auch die Milch „auszuschleichen“. Also immer weniger Pulver anrühren und die gesamte Trinkmenge nach und nach reduzieren. Wichtig ist, dass Sie durchhalten und konsequent bleiben. Es muss ja nicht von heute auf morgen gehen, sondern kann schrittweise passieren. Ganz ohne "Konflikt" wird das nicht abgehen, denn es dauert ein bisschen bis der Kleine lernt von einer lieb gewordenen Gewohnheit Abschied zu nehmen. Bleiben Sie aber konsequent. Denken Sie an das Ziel: die Familie und Ihr kleiner Schatz können endlich durchschlafen! Ich wünsche Ihnen viel Kraft und das nötige Durchhaltevermögen, dann schaffen Sie das. Veronika Klinkenberg


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