Mädel87
Liebes Hipp-Team, unser Sohn ist 11 Monate alt. Er ist mit der Entwicklung beim Essen recht spät dran. Erst mit 9 Monaten hat er angefangen, seinen Brei zu essen. Inzwischen isst er diesen sehr gerne, kann aber noch gar nichts Stückiges essen. Selbst zerdrückte Banane, Kartoffelstampf oder die Gläschen ab dem 6. Monat kann er nicht essen, da es ihn dabei sofort würgt. Deshalb fällt es mir schwer, mich bei seiner Ernährung an die Empfehlungen für sein Alter zu halten (z.B. Müsli oder Brot zum Frühstück, Obst zur Zwischenmahlzeit, Brot zum Abendessen usw.). Er bekommt aktuell folgendes: Morgens: ca. 220-270 ml Pre Vormittags: ca. 150 ml Pre Mittags: ca. 190-220 Gramm Brei (3x Fleisch, 1x Fisch, 3x Vegetarisch mit Flocken) Nachmittags: ca. 200 Gramm GOB Abends: ca. 200 Gramm Getreide-Milch-Brei (halb Milch/halb Wasser) mit 20 Gramm Gemüsebrei, danach 90 ml Pre Seit ca. 1 Woche habe ich das Gefühl, dass er nicht mehr satt wird von den Breimahlzeiten. Sobald er sieht, dass sein Breischälchen leer ist, fängt er an, bitterlichst zu weinen und lässt sich nur durch starke Ablenkung wieder beruhigen. Zuvor hat er das nie gemacht. Kann es sein, dass ihm die Standard-Breimengen nicht ausreichen und wäre es möglich, ihm mehr Brei zu geben? Falls ja, wie viel darf ich ihm maximal geben? Haben Sie außerdem einen Tipp, an welchen Mengen ich mich orientieren kann, wenn er 1 Jahr alt ist und immer noch nichts Stückiges essen sollte? Wäre es dann besser, ihm alle Mahlzeiten als Brei zu geben anstatt der noch sehr hohen Menge Pre-Nahrung? Vielen Dank und viele Grüße
Anke Claus
Liebe „Mädel87“, Kinder gewöhnen sich einfach unterschiedlich schnell an die gröbere oder stückige Kost. Vielen macht das gar nichts aus, Ihr Junge scheint sich damit schwerer zu tun. Geben Sie ihm die Zeit dazu, die er benötigt. Er geht da eben sein ganz eigenes Tempo. Jedes Kind braucht seine Zeit für bestimmte Entwicklungsschritte. Zudem haben Kinder einen sehr empfindsamen Würgereflex. Das kennen Sie bestimmt, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Manche Babys sind hier sehr sensibel. Ein kleines Stückchen Brei bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen. Bieten Sie immer wieder stückiges oder grobes Essen an. Mischen Sie mal einige Löffelchen eines Gläschens ab dem 6. Monat unter den gewohnten Brei, nimmt Ihr Schatz das so an, können Sie immer weiter in Richtung „gröberen“ Brei gehen. Auch können Sie die weichen Stückchen aus den Menüs ab dem 8. Monat mit einer Gabel zerdrücken, das ist hilfreich, um sanfte Übergänge zu schaffen. Auch Fingerfood, wie weich gekochtes Gemüse, Obst oder Brot sind wunderbar geeignet, um die Kleinen an das feste Essen heranzuführen. Lassen Sie Ihren Kleinen damit einfach ungezwungen üben! Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken. Das Verhalten Ihres Kleinen ist nicht ungewöhnlich. Er wird es bestimmt noch lernen mit fester, grober Kost umzugehen. Geben Sie ihm die Zeit dafür, die er dazu braucht. Üben Sie weiter, dann klappt auch die stückige Kost! Bis Ihr Junge es gelernt hat, wird er ausreichend mit Nährstoffen versorgt, auch wenn er pürierte Mahlzeiten bekommt. Auch nach dem ersten Geburtstag! Geben Sie die Breie aber in der Menge, in der er sie essen möchte, das darf gerne eine größere Portion sein. Gehen Sie dabei ganz nach dem Appetit Ihres Jungen und nicht nach Grammangaben, Ihr Kleiner soll sich einfach richtig satt essen! Vertrauen Sie auf Ihren Sohn, er wird Ihnen zeigen, wieviel Brei er essen möchte. Gerne können Sie am Vormittag noch einen Getreide-Obst-Brei reichen. Dann fällt das Pre-Fläschchen schon mal weg. Nach dem ersten Geburtstag braucht Ihr Junge noch 300mL Milch inklusive der anderen Milchprodukte aus. Am besten auf zwei-drei Mahlzeiten am Tag verteilt. In diese Empfehlung werden einberechnet: die Trinkmilch (Säuglingsmilch, Kindermilch, Kuhmilch) alleinig oder zum Brot, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt/Quark zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Sie brauchen aber nicht am Tag seines Geburtstags die Milch zu streichen, so streng braucht man das nicht zu sehen. Es gibt eine Übergangszeit und da darf es auch noch etwas mehr Milch geben. Behalten Sie einfach das Ziel im Auge. Manchmal macht es von einem auf den anderen Tag „klick“ und die Kleinen finden die stückige Kost ganz toll! Alles Liebe und viel Freude mit Ihrem Kleinen! Herzliche Grüße Anke Claus