Ela19
Guten Tag, ich wollte mich mal erkundigen wie das so ist mit Fläschchen! Und zwar haben wir folgendes Problem, dass mein kleiner (1 1/2) keinerlei Obst isst, er verweigert mir sämtliches Obst, egal ob Gläschen oder frisch geschnitten! Er hat einen richtigen Ekel davor und will es nicht mal anfassen geschweige denn essen! (Das geht schon ein Jahr so) Nun trinkt er Folgemilch 3 am Abend 230 ml und morgens 200 ml! Kindermilch will er nicht! Sollte ich ihm die Fläschchen nicht einfach noch trinken lassen damit er seine Vitamine und was er so braucht trotzdem bekommt! Ab wann sollte ein Kind gar kein Fläschchen mehr brauchen? Denn viele Bekannte gewöhnen ihren Kleinen die Flasche schon ab!?! Vielen Dank
Veronika Klinkenberg
Liebe Ela, schön, dass Sie sich mit Ihren Fragen an mich wenden. Morgens und abends eine Portion Folgemilch bzw. Kindermilch sind ideal und versorgen Ihr Söhnchen mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, da haben Sie Recht. Isst Ihr kleiner Schatz aber tagsüber zusätzlich Milchprodukte, würde ich das bei der Milchmenge berücksichtigen. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt im zweiten Jahr etwa 300 ml Milch oder Gramm Milchprodukt pro Tag. Wobei die Milchmenge nicht täglich auf das Gramm genau eingehalten werden muss, entscheidend ist ein ausgewogener Wochendurchschnitt. Auch wenn die kindgerechte Milch wertvolle Vitamine liefert, spielen auch andere Lebensmittel eine Rolle, damit der Speiseplan ausgewogen und gesund wird. Ich kann Sie gut verstehen, dass Sie sich Gedanken machen, denn Obst hat neben Gemüse einen wichtigen Stellenwert in der Ernährung. Obst ist z.B. ein wichtiger Vitamin C-Lieferant und Vitamin C ist wichtig für die Stärkung der Abwehrkräfte. Auch stecken im Obst wichtige Mineralstoffe und „sekundäre“ Pflanzenstoffe“, denen vielfache gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden. Haben Sie das Thema schon einmal bei Ihrem Kinderarzt angesprochen? Wenn der Nachwuchs so beständig eine Art Lebensmittel ablehnt, kann eine mögliche Unverträglichkeit dahinterstecken. Machen Sie das zur Beruhigung. Im Kleinkindalter kann sich ein spezielles Essverhalten zusätzlich verstärken. Denn hier machen Kinder einen entscheidenden Schritt in ihrer Persönlichkeit. Sie entwickeln ein Gespür dafür, wie sie kleine Kämpfe ausfechten und Grenzen ausloten können. Womöglich hat sich das Thema „Obst“ festgefahren. Wie ist es möglich Sprösslinge an Obst heranzuführen? Gemüse scheint Ihr Kleiner ja zu mögen, das ist schon eine gute Basis. Versuchen Sie das Thema „Obst“ auszublenden. Gehen Sie ganz „locker“ mit Obst um. Stellen Sie immer mal wieder ein Schälchen mit Obst- und Gemüsestückchen auf. Essen Sie selber sehr viel Obst, denn Kinder ahmen ihre Vorbilder nach. Beziehen Sie den Kleinen so gut es geht bei der Zubereitung und beim Einkauf ein: lassen Sie ihn für die Familie auf dem Markt Obst aussuchen und z.B. für den Nachtisch Trauben, Orangenstückchen etc. aufteilen. Am besten Ihr Söhnchen lernt Obst in einem ganz anderen Zusammenhang, also nicht zuhause sondern bei einer kleinen Feier mit anderen Kindern oder Personen, kennen. Stellen Sie vielleicht auch einmal eine Lieblingsnachspeise, wie Pudding, auf den Tisch und dekorieren die Speise mit Fruchtsoße. Auch kleine Spieße mit Gemüse und hin und wieder ein Obststückchen untergemogelt, sind denkbar. Sprechen Sie nicht darüber und fordern den Kleinen auf keinen Fall auf davon zu essen. Aus Rückmeldungen habe ich erfahren, dass „HiPP Früchte-Spaß“ im Quetschbeutel (http://www.hipp.de/index.php?id=1132) eine beliebte Möglichkeit ist Kinder von Obst zu „überzeugen“. Im zweiten Lebensjahr wird empfohlen Kinder vom Fläschchen zu entwöhnen. Das ist altersgerechter und schont die Zähnchen. Wählen Sie eine ruhige, entspannte Zeit und versuchen Sie den Kleinen mit einem Becher vertraut zu machen. Ein schönes Wochenende Veronika Klinkenberg