Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Luise Thun:

Biete ich meiner Tochter zu viel an?

Luise Thun

 Luise Thun
Master der Ernährungswissenschaft
Frage: Biete ich meiner Tochter zu viel an?

Gortzy

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Guten Tag, Ich bin mir etwas unsicher, ob ich meiner Tochter (7 Monate) nicht zu viel anbiete. Sie isst eigentlich bis auf 2-3 Löffel immer alles auf. Von Beginn an der Beikosteinführung hat sie immer super gegessen. Da sie tagsüber auch nicht mehr gestillt werden möchte, stille ich sie nachts jetzt nur noch 2-3 Mal. Obwohl ich spüre, dass sie das eher zur Beruhigung und Wiedereinschlafen benötigt. 7-8 Uhr Frühstück: Butterbrot Hier isst sie meist 1/4, sie hat noch nie die Hälfte geschafft. 9-9:30 Uhr Vormittagsschläfchen ca. 10 Uhr etwas püriertes Obst (100g wiege ich für den GOB ab, den Rest bekommt sie) 12 Uhr Mittagessen, sie schafft hier immer eine volle Portion von 190-200g (egal ob Glässchen oder selbstgemacht) Danach Mittagsschlaf von 2 Stunden 15-16 Uhr: GOB 18 Uhr: MGB Biete ich ihr zu viel an? Haben Babys ein Sättigungsgefühl? An manchen Tagen habe ich sogar das Gefühl, dass sie noch mehr gegessen hätte, hätte ich noch was gehabt. Sie ist sehr aktiv, seit anderthalb Monaten robbt sie sich bereits durch die ganze Wohnung und geht den Katzen hinterher. Oder kann ich den GOB am Morgen anbieten und nachmittags nach dem aufstehen das Obst anbieten? Dieser zeitlicher Abstand scheint mir doch eher kurz. Bei der U5 mit 6 Monaten hatte sie perfektes Gewicht. Mit 4 1/2 Monaten haben wir mit der Beikost angefangen. Würde mich über eine Antwort freuen. Mfg


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Liebe „Gortzy“, Ihre Kleine wächst, gedeiht und hat Freude am Löffeln – das hört sich doch alles sehr gut an. Die Kleinen haben ein gutes Hunger- und Sättigungsgefühl, darauf können Sie ruhig vertrauen. Gut ist, wenn ein Rest von der Nahrung übrig bleibt. Somit können Sie sicher sein, dass Ihre Tochter wirklich satt geworden ist. Also gerne noch ein zweites Gläschen öffnen und anbieten, wenn Ihre Kleine noch etwas mehr essen mag. Es gibt immer mal wieder Phasen und Entwicklungsschübe, in denen die Kleinen mehr verlangen. Das Butterbrot am Morgen würde ich eher durch eine Stillmahlzeit oder einen Milch-Getreide-Brei ersetzen. Milch ist und bleibt ein idealer Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit zugleich. Brot am Morgen und Abend eignet sich etwa ab dem 10. Monat, entweder zum Milch-Getreide-Brei dazu, zur Stillmahlzeit oder zu einem Becher/einer Flasche Milchnahrung. Zur Milchmenge: Im Laufe des zweiten Lebenshalbjahres benötigt Ihre Tochter noch 400 bis 500 ml Milch und „Milchhaltiges“ wie Milchbrei. Meist teilt sich diese Menge auf in ein bis zwei Milchmahlzeiten am Morgen/Vormittag (insgesamt 200 bis 250 ml) und eine Portion Milchbrei (200 bis 250 g) am Abend. Ein milchfreie Getreide-Obst-Brei eignet sich als Zwischenmahlzeit am Vor- und/oder Nachmittag ideal. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und ein schönes Wochenende. Herzliche Grüße Luise Thun


Gortzy

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Den MGB rühre ich immer mit 100ml Milch und 100ml Wasser an. Das bedeutet, dass sie zu wenig Milch zu sich nimmt? Jetzt bin ich mir doch recht unsicher. Die letzte Stillmahlzeit ist gegen 3 Uhr. Wenn ich zwischen 3 Uhr und dem aufstehen nochmals eine Stillmahlzeit habe, dann trotzdem noch einen weiteren MGB? Sind 4 Breie nicht zu viel? Tagsüber geht sie einfach nicht mehr an die Brust und mit Fläschchen geben möchte ich jetzt auch nicht mehr anfangen. Sie hat generell eh immer das Fläschchen nur unter Protest genommen.


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Liebe „Gortzy“, in dem Falle möchte ich Ihnen ans Herz legen, den Abendbrei mit einer Säuglingsmilch anzurühren. Dabei sind die Nährstoffe besser auf die Bedürfnisse Ihrer Tochter ausgerichtet als bei der Kuhmilch. Beim Abendbrei kann ich Ihnen zudem unsere HiPP Pulvermilchbreie empfehlen. Diese Breie sind mit wichtigen Nährstoffen wie u.a. Jod oder auch Eisen extra angereichert. Das Butterbrot am Morgen ist jedenfalls noch kein passendes Essen in dem Alter. Brot enthält relativ viel Salz und wird etwa ab dem 10. Monat als Mahlzeit empfohlen. Morgens sollte noch eine milchhaltige Mahlzeit stehen. Wenn es mit dem Stillen nicht klappt und Ihre Kleine nicht aus dem Fläschchen trinken mag, können Sie Ihr die Milch auch gerne aus einem Becher oder Tasse anbieten. Mit etwas Übung klappt das bald recht gut. Am Anfang müssen es auch nicht gleich Riesenmengen sein, das baut sich auf. Ein paar Schlückchen sind schon super! Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Muttermilch oder Milchnahrung zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Am Morgen können Sie Ihrer Kleinen entweder die Milch oder wenn diese partout nicht klappen möchte einen weiteren Milch-Getreide-Brei anbieten – insbesondere wenn das nächtliche Stillen einmal ganz wegfällt. Ihr Mädchen sollte letztlich noch zwei milchhaltige Mahlzeiten bekommen (siehe oben). Als Zwischenmahlzeit bis zum Mittagessen bietet sich der milchfreie Getreide-Obst-Brei an. Gehen Sie hier ganz nach dem Bedarf Ihrer Kleinen vor – benötigt Sie keinen Zwischensnack, dann ist das auch in Ordnung. Vertrauen Sie hier ganz auf das Hunger- und Sättigungsgefühl Ihrer Kleinen. Herzliche Grüße Luise Thun


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