alfasp72
Hallo, mein Sohn ist jetzt 15 Monate alt und seit es so extrem heiß war, hat er komplett seine Essgewohnheiten über Bord geworfen. So sah es bisher aus: morgens: 100 ml Milch, Kindermüsli mit Obstmus, kleines Stück Knäcke vormittags: Bananenstückchen, Reiswaffeln/Zwieback o.ä. mittags: teils schon pürierte oder zerdrückte Familienkost, manchmal Fertiggläschen oder Kindermenüs nachmittags: Reiswaffeln (die liebt er), GOB abends: 200 ml Gries/Haferflockenbrei mit etwas Obstmus und 100 ml Milch vorm Zubettgehen: 100 ml Gute-Nacht-Milch Sonst tagsüber Leitungswasser. An anderem Obst als Banane zeigte er bisher wenig Interesse. Auch nicht an Brot. Jetzt will er außer der Milch morgens gar nicht mehr essen. Kriegt dann aber kurze Zeit später richtig Kohldampf und will sich dann mit Reiswaffeln und Co. vollfuttern. Mittags isst er auch ganz wenig (6 Löffel Essen) und nachmittags will er am liebsten Volleiwaffeln. Auch zum Abendbrot isst er kaum noch Brei und will mehr Milch. Ich bin gerade etwas ratlos, hat es doch mit dem Essen jetzt ganz lange Zeit wunderbar funktioniert. Haben Sie ein paar Tipps? Egal, was ich ihm momentan anbiete, er will es nicht. Im Übrigen könnte ich mir noch vorstellen, dass er selber essen will, was er noch nicht so gut kann. Wenn mein Mann mit ihm übt, isst er dann noch ein wenig (halb)-selbst. Heute morgen hat er alleine seinen Frühstücksbrei gegessen und schien mir endlich mal wieder richtig satt. Mein Mann sagt, der Kleine bekommt auch gerade erste Backenzähne. Will er vielleicht deshalb nicht viel essen? Mittlerweile gehen mir auch schon mal die Gäule durch, weil ich ohne Ende abgenervt bin und jedesmal so viel Essen wegwerfen muss. Sein Geschrei und mein Geschimpfe machen das Ganze dann natürlich auch nicht besser, aber manchmal isses halt einfach mal genug mit den Quälgeistern :-) LG und Danke!
Doris Plath
Liebe „alfasp72“, diese Phasen werden immer wieder mal kommen. Beim Essen und auch beim Schlafen gibt es bei den Kleinen einfach keine Garantie. Da kann sich so viel, so schnell ändern. Diese Phasen kommen und gehen. Einfach nicht den drausbringen lassen und frohgemut, aber ohne Druck und Zwang, am Ball bleiben. Bei Ihrem Kleinen kommen gerade mehrere Gegebenheiten zusammen. Er geht den Schritt vom Baby zum Kleinkind, mit eigenem Köpfchen und Vorlieben, die er durchsetzt. Und er bekommt seine Backenzähne. Und obendrein ist es zum Teil so extrem heiß. All das macht sich im Essverhalten Ihres Kleinen bemerkbar. Da steckt auch keine böse Absicht Ihres Sohnes dahinter, das ist einfach eine Phase, durch die Sie alle durch müssen. Sie machen es richtig, wenn Sie Ihrem Schatz das Essen und Trinken in Ruhe anbieten. Und ihn nehmen und essen lassen, was er will und kann. Seien Sie nicht genervt, wenn das momentan nicht so viel ist wie gewohnt. Ihr kleiner Mann weiß schon wie viel er braucht und was ihm gut tut. Geschrei und Geschimpfe sind gar nicht nötig, denn ist diese Entwicklung durch, wird sich das Essverhalten automatisch wieder normalisieren. Geben Sie Ihrem Jungen gerne die Gelegenheit selber zu essen, wenn er dies möchte. Legen Sie aber keine Erwachsenenstandards zugrunde. Es kann einen „Sauerei“ geben und es kann auch zeitintensiver sein als das Füttern. Aber so lernen Kinder nun mal. Mein oberster Tipp: Nehmen Sie diese Phasen viel gelassener. Ihr Kleiner wird auch nicht verhungern und auch keinen Mangel erleiden. Diese Zeiten sind von der Natur schon mit eingeplant. Je weniger Sie schimpfen und je mehr Sie mal fünfe gerade sein lassen desto schneller wird sich alles wieder stabilisieren. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath