Lankojärvi
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe beidseits sehr starke Schmerzen durch CMD, so dass es mir schmerzbedingt schon schwerfällt, beim Zahnarzt fünf Minuten lang den Mund geöffnet zu halten. Ich hatte bislang noch keine größeren zahnärztlichen Eingriffe; bei den Füllungen, die vorgenommen wurden, entschied ich mich stets für Lachgas, weil dies die wahrgenommenen Schmerzen zumindest etwas reduziert. Nun wird ja stets empfohlen, während einer Schwangerschaft eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. Meine Zahnärztin schlug vor, die Behandlung auf zwei Termine à 30 Minuten aufzuteilen, doch auch 30 Minuten mit geöffnetem Mund bedeuten für mich extreme Schmerzen, die erfahrungsgemäß in abgeschwächter Form wochenlang anhalten. Wäre es aus Ihrer Sicht vertretbar, auch während einer Schwangerschaft für 2 x 30 Minuten mit Lachgas zu arbeiten? Falls ja, welches Trimester würde sich dafür am ehesten anbieten? Besten Dank im Voraus für Ihre Antwort!
In einer Studie aus dem Jahr 1989 fand sich kein Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Lachgas und einer Zunahme von Schwangerschaftskomplikationen bei Frauen, die aus nicht geburtshilflichen Gründen mit Lachgas behandelt wurden. Die Lachgasanästhesie während der Schwangerschaft wird für einzelne Eingriffe von weniger als 6 Stunden Dauer während des zweiten und dritten Trimesters als sicher betrachtet. Vielleicht wäre ja auch schon der kurzfristige Einsatz eines muskelrelaxierenden Benzodiazepins wie Midazolam (z. B. Dormicum) ausreichend, wie es im Rahmen von Darmspiegelungen verwendet wird.