Meike1
Guten Morgen Herr Dr. Paulus, bei mir steht eine Weißheitszahn - OP in der Stillzeit an, die ich nicht mehr bis nach der Stillzeit verschieben kann. Meine Tochter ist 7 Monate alt und ich habe bisher 2 Mahlzeiten ersetzt. D. h. die OP ist morgens gegen 09:30 Uhr und das nächste Mal würde ich meine Tochter um ca. 16:00 Uhr stillen. Mein Zahnarzt verwendet für die örtliche Betäubung Articain, was ja stillverträglich ist. Alternativ empfiehlt er einen Dämmerschlaf (hatte ich bei meiner ersten Zahn - OP). Hier setzt er Dormicum ein. Er meint ich könne das problemlos wieder so machen und nach einer 6 stündigen Stillpause wieder stillen. Meine Tochter wäre maximal etwas müde nach dem stillen. Wie sehen Sie das? Was würden Sie empfehlen? Aus Rücksicht auf meine Tochter würde ich das Ganze auch mit lokaler Betäubung hinter mich bringen... Wie sieht es mit Schmerzmitteln hinterher aus? Ibuprofen und Paracetamol sind geeignet. Was würden Sie eher anraten und in welcher Dosis / Häufigkeit? Vielen Dank schon einmal vorab!
Sollte während der Zahn-OP ein sedierendes Medikament erforderlich sein, bestehen keine Einwände gegen die Verabreichung von Midazolam (z. B. Dormicum®). Messungen an 12 stillenden Müttern ergaben nur einen geringen Übergang von Midazolam in die Muttermilch (Matheson 1983). Nach wiederholter Applikation von oralen Dosen von 15 mg Midazolam pro Tag wurde ein Milch/Plasma-Quotient von ca. 0,3 ermittelt. Die Halbwertszeit in der Milch betrug weniger als zwei Stunden. Sieben Stunden nach oraler Einnahme von 15 mg Midazolam wurden keine messbaren Wirkstoffspiegel in der Muttermilch registriert. In zwei weiteren Fällen konnte bereits 4 Stunden nach Gabe von Midazolam kein Wirkstoff in der Muttermilch nachgewiesen werden (Matheson et al 1990). Die WHO Working Group on Drugs and Human Lactation betrachtet die kurzfristige Anwendung von Midazolam in der Stillzeit als wahrscheinlich sicher (WHO Working Group 1988). Nach Empfehlung des Herstellers sollte bis zu 4 Stunden nach Anwendung von Midazolam nicht gestillt werden (Fachinfo Dormicum 2001). Als Schmerzmittel der ersten Wahl gilt in der Stillzeit Paracetamol. Paracetamol geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Messungen bei 12 Mutter-Kind-Paaren ergaben nach Gabe von 650 mg Paracetamol eine Aufnahme von 0,04 bis 0,23% der mütterlichen Dosis durch den Säugling (Berlin et al 1980). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Paracetamol als vereinbar mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994). Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sollte in der Stillzeit Ibuprofen bevorzugt werden. Ibuprofen konnte z. B. bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1.600 mg pro Tag nicht in der Muttermilch nachgewiesen werden.Ibuprofen geht nur geringfügig in die Muttermilch über (Townsend et al 1984; Weibert et al 1982). Ein Säugling nimmt über die Muttermilch 0,0008% der mütterlichen gewichtsbozogenen Dosis auf (Walter & Dilger 1997). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Ibuprofen als kompatibel mit dem Stillen (American Academy of Pediatrics 1994). Lokalanästhetika wie Articain oder Bupivacain gehen nur in geringem Umfang in die Muttermilch über. Eine Anwendung wäre daher ohne Stillpause möglich.
Ähnliche Fragen
Hallo, ich hatte zu Ende meiner Schwangerschaft eine Wurzelbehandlung und habe ein Medikament Calxyl in den Zahn bekommen. Dieses Medikament ist nun seit Ende November im Zahn. Ist es schädlich in der Stillzeit dieses Medikament so lange im Zahn zu haben? Vielen Dank.
Guten Tag Herr Paulus, ich habe in der Stillzeit mit einer hartnäckigen bakteriellen Vagionse zu kämpfen gehabt wofür ich Antibiotika erhalten habe. Leider ist meine Vaginalschleimhaut nun sehr beschädigt und erholt sich (trotz Milchsäurebakterien etc.) durch das niedrige Östrogenlevel in der Stillzeit nicht. Ich habe nun von meiner Ärztin Estr ...
Hallo Herr Dr. Paulus, da zu meinen Nährstoff-Aufnahmeproblematiken auch Zink gehört ( auch bei höheren Dosen, fast keine Veränderung der Werte), überlege ich jetzt in der Stillzeit dieses liposomale Zink-Präparat zu nehmen: https://www.sunday.de/vitamin-c-zink-liposomal-fluessig.html Zutaten: Wasser, Stabilisator: Glycerin, Phospholipid ...
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe eine Tagescreme geschenkt bekommen, die allerdings Retinol enthält. Ich stille meinen 13 Wochen alten Sohn noch voll. Kann ich diese verwenden? Darf Retinol in Kosmetik während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden? Außerdem leide ich unter Migräne. Nun wurde mir Botox empfohlen. D ...
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, mein Sohn ist 20 Monate alt und wird zur normalen Ernährung noch gestillt. Nun eine Frage: Kann ich in der Stillzeit mit weißer Farbe von Sto Wände streichen? Und wie sieht es mit einer dieser Farben aus? Der Hersteller betont, ohne schädliche Inhaltsstoffe auszukommen. https://www.misspompadour.de/p/littlepomp ...
Mein Gyn empfiehlt mir eine HPV Impfung machen zu lassen, mein Kind ist nun ein Jahr und stillt nach Bedarf noch relativ häufig tagsüber(3-4mal) und nachts ebenso. Von meinem Alter her sollte ich die Impfung nun möglichst bald machen lassen wegen der Kostenübernahme der Krankenkasse, meine Frage nun ist diese Impfung während der Stillzeit unbedenk ...
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe leider gleich mehrere Fragen zur Einnahme verschiedener Präparate während der Stillzeit, ich bin nicht so richtig fündig geworden. Mein Baby ist nun 10,5 Monate alt und wird noch mehrfach nachts gestillt, tagsüber idR nur noch ein mal. Spricht etwas gegen den Einsatz von 1. Ceres Alchemilla Urtinktu ...
Hallo Herr Dr. med. Paulus, ich habe derzeit eine Zahnfleischentzündung und muss laut meiner Ärztin Amoxicillin einnehmen. Gleichzeitig leide ich unter einer Gastritis, die ich momentan mit Gaviscon Advance und Rennie zu lindern versuche, da ich möglichst auf Omeprazol oder Pantoprazol verzichten möchte. Ich bin mir nun unsicher, ob Amoxicil ...
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Ich weiß, die Datenlage ist dünn, aber würden Sie, wenn Sie die Wahl hätte lieber Vermox (in der SS laut Embryotox Mittel der Wahl) oder Helmex (mein Gedanke: für Babys ab 6. Monaten geeignet) in der Stillzeit nehmen? Würden Sie es stillend lieber aussitzen unter strenger Hygiene und in Kauf nehmen, dass die fri ...
Sehr geehrter Dr. Paulus, Mein Sohn ist am 11.09.25 geboren und seit dem 10.08.25 habe ich versehentlich viel zu viel Vitamin B12 genommen. Ich habe Femibion genommen (enthält 4,5 Mikrogramm) und zusätzlich nochmal 1000 Mikrogramm von der Marke Ankermann. Als ich am 28.02.25 meinen Vitamin B12 Wert bestimmen hab lassen war dieser bei 545 pg/ml ...
Die letzten 10 Beiträge
- haare blondieren/strähnen
- Vitamin B12 Überdosierung in Schwangerschaft und Stillzeit
- Pupillenerweiternde Augentropfen
- Omni-Biotic 6
- Wann wieder Kontakt nach Knochenszintigraphie?
- Brennen und Ziehen Scheide - Biofanal
- Torasemid 10mg
- Augentropfen Mann bei Kinderwunsch
- Oxyuren Stillzeit
- Frühschwangerschaft