Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Schilddrüse : L Thyroxin

Frage: Schilddrüse : L Thyroxin

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Ich hatte seid etwa 6 Monaten einen 17 Tage Zyklus und konnte damit nicht schwanger werden. Darüberhinaus plagte mich morgendliche Übelkeit mit Durchfall und allg. Schwäche. Die Schilddrüsenwerte wurden kontrolliert, aber angelblich sei alles optimal eingestellt. Ich ging zu einer Homöophatin, die zuerst bemerkte, dass LThyroxin abends genommen würde und es mir Morgends schecht ginge. Also sollte ich es am Tage nehmen. Ich nahm es Mittags und mir wurde tatsächlich am Nachmittag schlecht, z.T. mit Durchfall. Ich habs ganz weg gelassen und es ging mir plötzlich wieder gut. Nach etwa 4 Wochen und LThyroxin hatte ich wieder einen 25 Tage Zyklus und bin innerhalb der nächsten 2-3 Zyklen schwanger geworden. Jetzt schreien natürlich alle Schulmediziner auf! Ich muß natürlich UNBEDINGT und SOFORT wieder das Schilddrüsen-Medikament nehmen, sonst würde das Kind womöglich behindert. Ich bin ja noch in der ganz frühen Schwangerschaft und hatte heute nur mit Hausarzt und Gynäkologe telefoniert, bekam aber sofort von beiden Seiten "Schimpfe"... Ich frage mich bloß, wieso gings mir ohne Mittel besser und wieso hat sich auch erst nach Absetzten der Zyklus wieder einigermaßen normalisiert - was ja erst eine Schwangerschaft möglich machte.... Und nicht zuletzt, wie entscheident ist die Medikamenteneinnahme in den allerersten Schwangerschaftswochen, falls nächste Woche bei einer Blutuntersuchung raus kommen sollte, dass meine Schilddrüse auf das Weglassen mit schlechten Werten reagiert??! Kann ich dann dem Kind schon geschadet haben? Ich habe das Gefühl, ist hänge hier zum Wochenende mit dieser Frage in einem verhängnisvollen Niemandsland .... Woran können denn dann meine Monate langen Symptome liegen, die weg sind, seid dem ich das Mittel weg lasse?! Sagt der TSH und der andere Wert wirklich aus, dass man optimal eingestellt ist? Kann es nich akute Tagesschwankungen geben, z.B. wegen der Einnahme am Abend und Übelkeit und Durchfall am Morgen?! die im Bluttest nicht auftauchen, aber trotzdem auf ein Mißverhältnis oder Unverträglichkeit hindeuten? Was halten Sie von der AUssage der Homöopathin, das dieses Schilddrüsenhormon längst auch für erhöhtes Krebsrisiko verantwortlich gemacht wird??? Fragen über Fragen.... und ich habe Sorge um das Baby, das sich doch in diesen Tagen so rasant entwickelt .... und ich was unterlasse oder zuviel mache, und ihm damit schade ..... Bitte antworten Sie mir schnell. Vielen Dank!


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Eine Dauermedikation mit Thyroxin bei Struma (Schilddrüsenvergrößerung) bzw. Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) sollte in der Schwangerschaft unbedingt fortgeführt werden. Da das thyroxinbindende Globulin in der Schwangerschaft ansteigt, sollte die Dosis ab dem 2.Schwangerschaftsdrittel um ca. 25% erhöht werden. Die Schilddrüsenhormone Triiodthyronin und Levothyroxin passieren die Plazenta nur in geringem Umfang. Für die kindliche Entwicklung ist vor allem eine ausreichende Versorgung mit Jodid entscheidend. Der Jodidbedarf steigt in der Schwangerschaft auf ca. 260 µg/d an. Da dieser Bedarf in den Jodmangelgebieten Deutschland, Österreich und Schweiz meistens nicht über die Nahrung gedeckt werden kann, ist die zusätzliche Einnahme von Jodid 200 µg/d in der Schwangerschaft zu empfehlen. Die embryonale Schilddrüse nimmt ihre Aktivität zwischen der 10. und 12.SSW auf. Da Schilddrüsenhormone für die Reifung des Zentralnervensystems dringend erforderlich sind, sollte eine ausreichende Jodidzufuhr für die Produktion der fetalen Schilddrüsenhormone gewährleistet sein. Medikamente mit Schilddrüsenhormonen werden verabreicht, um einen normalen Hormonhaushalt bei Mangel an körpereigenem Hormon herzustellen. Ein erhöhtes Krebsrisiko ist darunter nicht zu befürchten. Ihre Beschwerden könnten evtl. auf eine zu hohe Dosis zurückzuführen sein. Durch Blutanalysen müsste sich der Befund jedoch klären lassen. Bei Mangel an Schilddrüsenhormon in der Schwangerschaft kann es zu vermehrten Fehlgeburten kommen.


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